Lesung: Frank O. Rudkoffsky mit Dezemberfieber
Dienstag, 10. November 2015
Den Autor des Buches Dezemberfieber (link) durfte ich auf einer Lesung persönlich kennen lernen.
Das war ein Abend mit viel frischem Wind: ein Debütautor hält seine zweite öffentliche Lesung von einem Buch, das bei einem ganz jungem Verlag (Duotincta) herausgegeben wurde, in einer brandneuen Buchhandlung (Angelikas Büchergarten). Und es war auch für Angelika die erste Lesung in ihrem schönen Geschäft.
Demensprechend waren alle Beteiligten ziemlich aufgeregt!
Frank erzählte erst mal ein paar Fakten über sich: 1980 in Nordenham geboren, Studium in Tübingen…
Halt! Das hört sich an wie die Vita von Bastian, dem „Held“ in Dezemberfieber. Ist das alles autobiographisch?
Nein, erklärt der Autor. Ein paar Eckpunkte stimmen mit seinem Leben zwar überein, die eigentliche Handlung aber nicht. Nur ein paar Anekdoten und kurze Episoden (z.B. ein im Buch beschriebener Arztbesuch) sind ihm selbst widerfahren.
An diesem Roman arbeitete der Autor mehrere Jahre. Es ist übrigens der fünfte von ihm verfasste Roman. Allerdings „wurden die anderen zu Recht nicht veröffentlicht“. Eine Aussage, die natürlich viele Lacher erntete, allerdings auch vom hohen Anspruch des Autors an sich selbst zeugt.
Frank ist verheiratet und war mit seiner Frau schon mehrmals als Backpacker quer durch Thailand unterwegs. Deshalb lag es wohl nahe, einen Teil des Romans dort spielen zu lassen.
Der Autor las mehrere lange Sequenzen aus seinem Buch. Das sehr gemischte Publikum hörte gespannt zu.
Angelika nahm als Gastgeberin auch die Rolle der Moderatorin ein. Sie ist von dem Buch sehr begeistert, was auch ihre Rezension zeigt und stellte dem Autor einige Fragen, um den Zuschauern Buch und Autor noch näher zu bringen.
So erfuhr ich zum Beispiel, dass die Sexszene, die den Roman einleitet, nicht als Provokation gedacht war, von vielen aber als solche aufgefasst wird. Diese Reaktion hat den Autor eher erstaunt.
Am interessantesten fand ich die Gesprächsbeiträge über die im Buch behandelten Depressionen, die Erläuterungen zum Begriff „schwarzer Hund“ und einigen im Buch versteckten Symbolen dieser Krankheit, die dem flüchtigen Leser entgehen könnten.
Viele weitere persönliche Anmerkungen Rudkoffskys zum Buch und ihn selbst findet man auch in der Leserunde bei Lovelybooks zu Dezemberfieber. Und auf seiner eigenen Webseite. http://rudkoffsky.com/
Außerdem verriet uns Frank seinen zweiten Vornamen. Der Name, der sich hinter O. versteckt, soll aber das Geheimnis der Anwesenden bleiben. Wer ihn wissen will, muss wohl selbst zu einer Lesung und nachfragen ;))
Frank ist neben seinem Job als Autor auch Mitherausgeber einer Zeitschrift: ]trash[pool ist eine
Zeitschrift für Literatur & Kunst. Dort wurde übrigens schon vor einiger Zeit ein Kapitel seines Buches abgedruckt.
Als laufendes Buchprojekt gibt Frank das karitative eBook an, das im Rahmen der Aktion „Blogger helfen Flüchtlinge“, dass er gemeinsam mit dem Verlag mikrotext entwickelt.
Insgesamt hatte ich einen interessanten, unterhaltsamen Abend in sehr stimmiger Atmosphäre verbracht. Ich freue mich immer einen Autor mal live zu sehen und dieser erwies sich als sehr zugänglich und „zum Anfassen“. Vielen Dank an Angelika und Frank für diesen netten Abend, der mir lange in Erinnerung bleiben wird und das besprochene Buch noch interessanter für mich gemacht hat.
♌
Danke für den schönen Lesungsbericht! Mir hat der Abend bei Angelika auch sehr gut gefallen – und dazu trug nicht nur die herzliche Gastgeberin bei, sondern auch die tolle Gäste. Das Stichwort mit dem „schwarzen Hund“ hast du mir ja geliefert; ich freue mich immer sehr, wenn sich durch gute Fragen interessante Gespräche bei Lesungen ergeben, da haben dann ja alle was von.
Liebe Grüße
Frank
Es war sehr schön, wie offen Du alle Fragen beantwortet hast. Danke dafür.
Liebe Silvia,
vielen lieben DANK, dass Du bei der Lesung in „Angelikas Büchergarten“ warst und es Dir so gut gefallen hat. Danke auch für diesen tollen Bericht. <3
Drück Dich … Angelika
Es war ein schöner Abend. Bis bald!