Petrina Engelke und Kai Blum: USA 151
Sonntag, 15. November 2020
Länderdokumentation von Insidern
Ein Reiseführer in Covid-19 Zeiten? Macht das Sinn?
Oh ja, sogar sehr. Zum einen ist dieses Buch kein üblicher Reiseführer, sondern eher eine Lektüre mit vielen Schlaglichtern, die doch recht typisch für das Leben in den USA sind. So bietet es zum anderen eine schöne Möglichkeit viel vom Land kennenzulernen ohne das Sofa verlassen zu müssen.
Das Buch
Das Land der unbegrenzten Überraschungen in 151 Momentaufnahmen.
So lautet der sehr treffende Untertitel des Buches. Damit ist eigentlich schon alles gesagt.
Alphabetisch sortiert werden genau 151 Aspekte als Schlaglicht vorgestellt. Jeweils auf einer Seite, maximal auf einer Doppelseite. Immer mit einem tollen Foto dabei. Dieses Buch gehört zu einer Reihe des Verlages ConBook.
Mal ehrlich: wer kann es sich schon leisten die USA auf Reisen aus Europa so intensiv kennenzulernen? Und wenn man eine Reise dorthin macht, oder auch mehrere kann man nie alles entdecken. Dazu ist das Land viel zu groß und so ungeheuer vielfältig.
Die Themen
Dieses Buch stellt nicht unbedingt Reisezeile vor, sondern eher Besonderheiten, so typisch US-Amerikanische Dinge, wie zum Beispiel Drive-Ins. Aber auch andere Aspekte von denen zumindest ich noch nie was gehört habe, wie zum Beispiel die Hutterer. Schon mal gehört? Nein, keine Religion, sondern eine Gruppe Menschen die versuchen frei nach Karl Marx den kommunistischen Traum zu leben. Und das mitten im kapitalistischen Nordamerika.
Im Buch findet sich eine Erklärung warum dort dienstags gewählt wird und eine mögliche Begründung für den übermäßigen Konsum von Fastfood.
Durch die Auswahl der Themen ist dieses Buch eher ein Gesellschaftsporträt und keine Aufzählung von Orten, die man gesehen haben sollte.
Ein paar Sehenswürdigkeiten sind aber natürlich auch dabei. Zum Beispiel wie eine Familie seit 70 Jahren daran arbeitet ein riesiges Denkmal für den Lakota-Häuptling Crazy Horse aus dem Felsen zu schlagen. Der Kopf wird immerhin achtmal so hoch wie die ägyptische Sphinx in Gizeh.
Deshalb ist dieses Buch eine wunderbare Geschenkidee für alle, die sich immer wieder über die US-Amerikaner wundern oder auch die, die gerne dorthin möchten, aber aus unterschiedlichsten Gründen nicht reisen können.
Die Autoren
Kai Blum und Petrina Engelke haben dieses Buch gemeinsam geschaffen. Beide sind Deutsche, die seit Jahren in den USA leben. Kai wurde in Rostock geboren und wanderte bereits 1994 in die USA aus, er lebt zur Zeit in Chicago.
Petrina stammt aus dem Ruhrgebiet, lebt seit 10 Jahren in Manhattan. Sie hat sich über Ihren Blog Moment: New York übrigens schon mehrmals an unseren Blogtouren beteiligt. Für unsere Deutschlandreise hat sie beschrieben was für New Yorker typisch deutsch ist. Für Bella Italia hat sie erklärt wie die Pizza nach Amerika kam. Die sympathische Autorin hat auch bereits Bücher veröffentlicht, wie zum Beispiel den Fettnäpfchenführer New York.
Fazit
USA 151 ist ein unterhaltsames Buch mit vielen Tipps und Neuigkeiten aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Einiges kennt man schon, einiges ist sehr überraschend, einige Aspekte erzeugen einen Aha-Effekt. Eine prima Geschenkidee für alle, die zu Hause bleiben.
Da zwei Deutsche die Autoren sind, können sie sich wunderbar in uns hineinversetzen, was die gelungene Auswahl der 151 Momentaufnahmen erklärt.
Danke für die Empfehlung, das Buch klingt sehr interessant. Für Leute die an solchen nicht alltäglichen Dingen interessiert sind kann ich die Seite https://www.atlasobscura.com/ empfehlen.
Zum Thema Hutterer würde ich korrigieren wollen das es sich hierbei um eine religiös geprägte Gemeinschaft handelt. Hutterer gibt es schon wesentlich länger als die Lehren von Marx. Die Gründung der Gemeinschaft geht ins 16 Jahrhundert zurück.
Hallo Susanne,
danke für deine Anmerkungen und den Link. Mnaches dort ist wirklich obskur.
Viele Grüße
Silvia