Bei Lovelybooks hatte ich vor kurzem das Glück, an einer Tandemleserunde teilnehmen zu dürfen. Dort haben 20 Glückliche die ersten beiden Bücher der Trilogie von Jane Gardam lesen dürfen.
Raj-Waisen
Jane Gardam greift in ihren Büchern ein Thema auf, dass mir noch kein wirklicher Begriff war. Es geht um die Problematik von Raj-Waisen. Das sind Kinder, die früher mit ihren Eltern in den britischen Kolonien lebten. Da damals die Meinung herrschte, dass Heranwachsende in diesen Ländern keine vernünftige Manieren und keine adäquate Schulbildung bekommen können, schickten die Eltern ihre Kinder im Kindesalter nach England, wo sie in Familien lebten, die dafür bezahlt wurden, dass sie den Kindern ein Zuhause geben. Da die Reise von England aus in die britischen Kolonien nur mit dem Schiff zurückgelegt werden konnte, was einige Wochen dauerte, sahen diese Kinder ihre Eltern oft jahrelang nicht wieder. Die Reise wäre in den Ferien nicht zu schaffen gewesen. Die Folgen für die Rajwaisen waren vielfältig.
Ein untadeliger Mann
Inhalt
Der untadelige Mann ist Sir Edward Feathers, genannt Old Filth.
Old Filth wird in Malaya geboren, sein Vater ist ein kauziger Engländer, der mit seinem Sohn nichts anfangen kann. Da die Mutter bei der Geburt gestorben ist, wächst der Junge bei den malayischen Einwohnern des Dorfes auf.
Mit 5 Jahren wird er nach England geschickt. Eine Missionarin begleitet ihn auf der Seereise. In England kommt Edward in eine Pflegefamilie nach Wales – zusammen mit zwei seiner Cousinen. Diese Vorgehensweise war damals üblich für Kinder von Eltern, die in den Kolonien gearbeitet haben. Diese sogenannten Raywaisen sahen ihre Eltern teilweise über Jahre nicht wieder. Read More