Der Urkainekrieg hat mich sehr in Alarmbereitschaft gesetzt. Doch Ben Oppenheim, der tragisch-komische Held dieses Romans verfällt in Panik und überlegt, in welches Land er bei einer Eskalation flüchten sollte. Doch auch sonst ist Bens Leben kein Zuckerschlecken. Er hat viele Probleme.
Ich dachte, ich lese nichts mehr über den zweiten Weltkrieg und die Nachkriegszeit. Irgendwie habe ich das Gefühl, schon alles zu wissen und ich irgendwann mal abschließen muss mit diesem Thema. Und da das Thema Krieg uns gerade alle so sehr beschäftigt, will ich darüber auch keine Bücher mehr lesen. Ein anderes hochgelobtes Buch habe ich kürzlich abgebrochen, weil es einfach nicht ging. Aber dieser Roman hat mich total in den Bann gezogen. Ich weiß wieder, was Leselust bedeutet. Und darüber bin ich „Stay away from Gretchen“ total dankbar.
Vier Menschen treffen in einem sehr renovierungsbedürftigen Hotel aufeinander. Sie alle arbeiten dort für recht wenig Geld. Eine weitere Gemeinsamkeit: alle sind auf der Flucht. Keiner weiß wohin, drei wissen immerhin wovor sie flüchten. Salih Jamal hat einen Roman über Freundschaft geschrieben. Und auch über den Sommer. Meistens ist es heiß. Die Sonne brennt. Für mich ein gutes Buch für kalte Winterabende. Ich könnte mir aber auch vorstellen, es schwitzend in der Sonne liegend zu lesen. Das perfekte Grau ist im Septime Verlag erschienen.
Für dieses Buch gewann Saša Stanišić den deutschen Buchpreis. Ob gerechtfertigt oder nicht will ich gar nicht diskutieren. Es handelt sich bei Herkunft nicht um einen Roman, sondern eher um eine Art Biografie von Stanišić Familie. Wir erfahren viel von ich, seinen Eltern und vor allem von seiner Großmutter. Es geht um Herkunft, Heimat, Zuhause und Zugehörigkeit. Dieses Buch wurde wegen des Preises sicher schon sehr oft besprochen, auch ich habe das Bedürfnis mich dazu mitzuteilen. Dazu hangele ich mich an einigen Zitaten aus dem Buch entlang.