Neben Literatur und Yoga verbringe ich viel Zeit auf dem Rennrad. Frauen auf dem Rennrad sind inzwischen ein selbstverständlicher Anblick. Das war Ende des 19. Jahrhunderts noch eine ganz andere Sache. Das Buch Cenzi Flendrovsky erzählt die kurze Lebensgeschichte einer begeisterten Radfahrerin. In Texten und schön gestalteten Bildern.
Die Geschichte des Fahrrads ist eng mit der Geschichte der Emanzipation verknüpft. In diesem Buch Revolutions zeigt die Autorin Hannah Ross wie eng. Die vielen Geschichten, die sie dazu zusammengetragen hat, strukturiert sie in vier Teile. Abschnitt Eins, die Revolution, berichtet von den frühen Pionierinnen, die beschimpft wurden, wenn sie auf dem Rad gesehen wurden. Im zweiten Teil geht es um Frauen, die das Fahrrad als Mittel zur Emanzipation einsetzten. Im dritten Abschnitt geht es um Frauen die neue Wege fuhren und im letzten Teil geht es um Leistungssport, früher und heute. Und so ist das Buch eine Geschichte des Fahrrades in den letzten 130 Jahren und auch eine Geschichte der Emanzipation im gleichen Zeitrahmen.
Die US-Amerikanerin Christina Dalcher hat mehrere dystopische Romane geschrieben. Der erste, VOX, erschien auf Deutsch bereits 2018, der zweite, Q, im Jahr 2021. Sie sind unabhängig voneinander zu lesen. Sie spielen in unterschiedlichen, möglichen zukünftigen Welten. Allerdings sind die Romane relativ technologieunabhängig, sie könnten also auch schon in der Gegenwart angesiedelt werden. Ihr nächstes Buch „Femlandia“ ist im englischsprachigen Raum bereits erschienen. Ich rechne damit, dass es im Herbst 2022 auf Deutsch veröffentlicht wird.
Alfonsina hat einen Traum: Radrennen fahren. Heute kein Problem, aber in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts sehr wohl. Der Roman ist eine Hommage an die mutige, starke Frau, die ihr ganzes Leben um ihre Rechte kämpfte. Erfolgreich. Sie war die einzige Frau, die jemals am Giro d’Italia teilnahm.