vor dem fest Ein deutscher Sommernachtstraum

Vor dem Fest beschreibt die Nacht vor dem Annafest. Es ist das einzige herausragende Ereignis in dem Dorf in der Uckermark, wo die Probleme der Wiedervereinigung erbarmungslos zugeschlagen haben.

Da gibt es ein asthmakrankes laufendes Mädchen, eine verrückte Archivarin, eine 90 jährige Malerin, einen selbstmordbereiten Mann der einen Zigarettenautomaten erschießt, einen stummen Angler, eine adelige Yogafrau, eine Töpferin, Geister, einen alten Glöckner, einen jungen Glöckner, „die Garage“…

Dann ist da noch die Füchsin, die ihren Jungen unbedingt Hühnereier bringen will. Über den Bau eines fuchssicheren Hühnerstalls wird man auch informiert.

Die wunderlichen Ereignisse in dieser Nacht werden in einer Mischung mit alten Geschichten aus dem Mittealter erzählt.

Das Bemerkenswerte ist aber nicht der feine Humor oder Mischung aus Realität und Fiktion, sondern die Perspektiven aus denen erzählt wird.

Da gibt es ein „Wir“ (die Dörfler), ein „Uns“ (in das ich mich irgendwie auch einbezogen fühlte), manchmal ein „Du“ (das bin dann wohl ich?), ein vorher (vor der Wende) und ein ganz früher (16.-17. Jahrhundert). Und nicht zuletzt die Fähe, die Zeugin einiger wunderlicher Ereignisse wird, die sie aber völlig kalt lassen.

Aufgrund der Besonderheiten ein lesenswerter Roman. Ein „Nach-der-Wende-Buch“, das gekonnt viele Generationen miteinander verknüpft. Ein herausragendes Buch, das zu Recht den Preis der Leipziger Buchmesse gewonnen hat.