Unheimliche Bilder: Fototipps zu Halloween
Dienstag, 28. Oktober 2014
Tutorial: Geisterbilder
Für uns Fotografen ist der Herbst eine tolle Jahreszeit. Das Licht ist einfach am schönsten. Auf der anderen Seite gibt es aber auch wieder dunkle Tage, an denen man ganz andere Fotos machen kann. Im Sommer, wenn es fast nicht dunkel wird, kommt man gar nicht auf die Idee, Fotos wie diese zu machen.
Heute zeige ich euch – passend zu Halloween, wie man Geisterbilder fotografiert. Fotos, auf denen Gegenstände so durchscheinend sind wie Geister.
Diese Bilder sind übrigens so aus der Camera gekommen. Sie wurden von mir nicht weiter bearbeitet.
Wichtig für Geisterbilder ist eine Spiegelreflexcamera, bei der ihr den manuellen Modus einstellen müsst. Für meine Bilder hatte ich eine ganz kleine Blende (=große Blendenzahl) von 32 genommen. Die Belichtungszeit habe ich auf 30 Sekunden gestellt. Da muss man aber ein wenig experimentieren, es kommt auf das vorhandene Licht an und auf die Motive.
Wenn man die Bilder draußen machen möchte, darf es auf keinen Fall ein sonniger Tag sein, die Dämmerung eignet sich dafür am besten.
Die Camera befestigt ihr auf einem Stativ oder wo auch immer – Hauptsache sie wird nicht bewegt. Aus der Hand funktionieren solche Bilder nicht! Um beim Auslösen nicht zu verwackeln, ist auch ein Fernauslöser sehr praktisch. Wenn ihr keinen habt, geht aber auch der Selbstauslöser.
Bei eurem Motiv solltet ihr darauf achten, dass genug Dinge vorhanden sind, die man entfernen kann. Ihr drückt nun auf den Auslöser und nach ein paar Sekunden lasst ihr den ersten Gegenstand verschwinden und so weiter. Durch die Langzeitbelichtung kommt dann immer mehr der Hintergrund durch.

Hier verstecken sich nicht etwa Zwillinge hinter dem Spinnennetz – nein, mein Sohn hat einfach nur mal die Seiten gewechselt. Vor den Stoff wohlgemerkt! Cooler Effekt, oder?
Ihr braucht übrigens keine Angst zu haben, dass eure Hände auf dem Bild erscheinen, wenn ihr Gegenstände entfernt. Die sind nur so kurz vor der Camera, das diese sie gar nicht registriert.
Das ist ein Effekt bei Langzeitbelichtungen. Bewegende Dinge erscheinen nicht auf dem Foto. Das ist auch der Grund, warum man früher bei Städteaufnahmen nie Menschen gesehen hat. Die Belichtungszeiten waren bei den Cameras früher so lang, dass man die Menschen, die sich bewegten, nicht auf dem Bild sah.
Kleinen Kindern macht so ein Fotoshooting sehr viel Spaß. Vielleicht habt ihr ja an Halloween Zeit, das mit euren Kindern mal auszuprobieren. Wenn sie als Hexen, Monster oder Skelett verkleidet sind. Aber passt auf Eure Camera auf – nicht dass sie von quirligen Kinder umgeworfen wird. Und plant auf jeden Fall schon mal alles vorher ganz genau, bevor ihr die Kinder animiert. Die haben nämlich wenig Verständnis, falls ihr noch an der Camera rumhantiert. Die Handgriffe müssen sitzen, bevor die Kinder kommen.
Für richtige Gruselbilder empfiehlt sich ein Friedhof mit verwitterten Grabsteinen. Da mir selbst das aber auch zu gruselig wäre 🙂 und ich auf einem Friedhof nie so ein Fotoshooting machen würde, gibt es bei mir nur Bücher und Kürbisse, über die sich langsam ein Spinnennetz ausbreitet.

Das Spinnennetz breitet sich langsam aus.

Durchsichtige Bücher – auch ein schöner Effekt
Falls jemand von Euch es nun auch mal ausprobieren möchte, würde ich mich über einen Kommentar oder Fotos per Mail sehr freuen. Ich bin gespannt, was Ihr Euch einfallen lasst.
Hallo liebe Astrid,
das ist ja eine tolle Idee! Ich habe sogar den gleichen Stoff in irgendeiner Halloweenkiste zu liegen :))).
Leider habe ich noch kein Stativ 🙁 was mich manchmal wirklich zur Verzweiflung treibt … . Ich werde mir die Idee aber
für das nächste Halloweenfest definitiv abspeichern :))). … Geisterbilder … sooooo genial :)))
Liebe Grüße
Mariola
Liebe Mariola,
ja, den Stoff habe ich auch in einer Verkleidungskiste gefunden – schon toll, wenn man genug Requisiten zum Fotografieren hat. Aber an Deine Exemplare komme ich nicht ran, die sind wirklich genial. Aber wie Du Deine Fotos ohne Stativ machst, musst Du mir mal verraten. Vielleicht einen Post „Behind the Scenes“? Ist immer spannend, wie andere fotografieren.
LG
Astrid
Musste gerade kichern, da ich versucht habe mir vorzustellen, wie man das bildlich festhalten kann, wenn ich mich darüber aufrege, weil ich schonwieder ein Bild verwackelt habe 🙂 🙂 🙂 Auf jeden Fall wäre das ein witziger „behind the scenes“-Post :))).
Liebe Grüße
Mariola