Der Foodplan von Dr. Helmut Leopold
Sonntag, 12. Juli 2020
Richtig einkaufen für eine bessere Welt
Erinnert ihr euch an meinen Beitrag über das Rührei, dass ich an manchen Orten nicht mehr so gerne esse? Ich war mir damals nicht sicher, ob das überhaupt jemanden interessieren würde. Ich war verblüfft! Der Beitrag hat so viele Leser gefunden und wird auch immer noch häufig aufgerufen. Und so viele Kommentare. Wahnsinn!
Und weil dieser Beitrag so beliebt war, habe ich auch gleich zugestimmt, als Dr. Helmut Leopold mich fragte, ob ich „Der Foodplan“ lesen möchte. Wenn da ähnliche Geschichten drinstehen, muss ich es lesen und vor allem auch anderen vorstellen. Es ist so ein wichtiges Thema.
Ganz aktuell sehen wir in den Fleischbetrieben, was da los ist familienrecht Oberösterreich. Es ist kein neues Thema, viele wissen von den Zuständen dort. Niemand unternimmt etwas, die Politik schaut einfach zu. Ich habe meine Konsequenzen schon vor Jahren gezogen und kaufe (hoffentlich) besseres Fleisch, das nicht aus diesen Fabriken kommt. Ich bin Corona ein wenig dankbar, dass es dort so massiv ausgebrochen ist. Denn vor Corona haben gerade alle Menschen Respekt und vor allem Angst. Also wird sich nun bei der Fleischproduktion hoffentlich endlich etwas ändern. „Der Foodplan“ beschreibt die Probleme in den Fabriken sehr eindringlich. (Falls ihr mehr über dieses Thema wissen wollt)
Aber vielleicht haben wir es auch in ein paar Wochen wieder vergessen und verdrängt. Wer weiß! Falls ihr der Meinung seid, dass Fleisch in Deutschland zu adäquaten Preisen verkauft wird, solltet ihr dieses Buch auf jeden Fall lesen.
Dr. Helmut Leopold beschreibt in seinem Buch „Der Foodplan“ viele Missstände. Vieles ist mir lange bekannt, aber es gibt auch immer wieder neues für mich zu entdecken. Dass in einem Erdbeerjoghurt kaum oder gar keine Erdbeeren sind, wissen wir alle. Oder? Aber ich muss gestehen, dass ich ihn trotzdem mag. Ich bin damit aufgewachsen und wider allen Wissens esse ich ihn von Zeit zu Zeit.
Bewußter einkaufen und kochen
Ich kaufe immer mehr Produkte in ihrer Grundform und koche wieder viel bewußter als ich das vor 20 Jahren gemacht habe. Kürzlich bekam ich von einer Freundin selbstgemachtes Aioli geschenkt, das mir sehr gut schmeckte. Als ich das Rezept von ihr bekam, war ich entsetzt. Es bestand nämlich nicht aus Grundnahrungsmitteln, sondern war eine Mixtur aus Fertigprodukten. So war es für mich nicht zu gebrauchen. Schade!
„Was soll einer allein schon erreichen?“ fragte sich die halbe Menschheit.
Die Antwort ist einfach und deutlich. Wir sind nicht allein, denn der große gesellschaftliche Trend geht zu mehr Nachhaltigkeit und bewusster Ernährung.Jeder von uns kann einen wertvollen Beitrag zu Ernährungswende leisten.
Klappentext „Der Foodplan“
In Deutschland ist der Fleischverbrauch seit 2005 sehr konstant. Und definitiv zu hoch. Und der Preis viel zu günstig. In den Fleischfabriken arbeiten tausende Menschen. Durch viele Lücken im System bekommen die Arbeiter häufig keinen Mindestlohn, arbeiten rund um die Uhr und wohnen in Massenunterkünften. Wußtet ihr, dass Deutschland auch Fleisch exportiert? Ich nicht!
Transparenz
Bei Bäckereien denke ich auch immer naiv, dass das Brötchen aus der Backstube kommt. Aber bei wie vielen ist das wirklich noch so? Wie viele Bäcker bekommen die Teiglinge woanders her und wissen selbst gar nicht so genau, woher die wirklich kommen. In unserer Wirtschaft ist die Transparenz schon lange verloren gegangen. Dadurch werden die Lebensmittel wenig wertgeschätzt.
Wer einen eigenen Garten hat und Obst und Gemüse selbst anbaut, weiß, wieviel Arbeit es braucht, um eine eigene Ernte genießen zu können. Und warum wohl ist jeder so begeistert davon. Alles sagen, es schmeckt so viel besser. Der Bezug zu diesen Lebensmitteln ist einfach ein anderer. Man weiß es eher zu schätzen.
Verpackung
Wenn man heutzutage über die Lebensmittelindustrie ein Buch schreibt, darf natürlich auch das Verpackungsthema nicht fehlten. Und die Verpackungsmittel-Psychologie. Der Verbraucher ist viel eher gewillt, für eine große Packung Geld zu bezahlen. Also wird auch immer mehr Luft verpackt. Egal wie viel Inhalt die Verpackung hat. Wer kann sich schon unter 200 g oder 1 KG etwas vorstellen? Naja, das Plastik heutzutage zu billig ist und dadurch als Verpackung Nr. 1 gilt, ist auch bekannt. Aber seit das Plastikthema in aller Munde ist, passiert wirklich viel. Ich kaufe schon lange sehr bewußt ein und sehe die aktuellen Veränderungen auf dem Markt mit Wohlwollen. Tolle ansprechende Verpackungen, auf die der Käufer anspringt, lassen sich durchaus auch aus nachhaltigen Materialien machen.
Gesundheitsgefahr
In den meisten Lebensmitteln sind Stoffe, die auf Dauer nicht gut sein können für den Menschen. Leider realisieren das viele Verbraucher nicht und kaufen die ganzen Fertiggerichte, da diese ja so schön praktisch sind. Für mich hat der Versuch, möglichst unverpackt einzukaufen, dazu geführt, dass ich auch viel bewußter koche. Viele Dinge, die ich so gegessen habe, gab es einfach nicht unverpackt. Also musste ich mich umstellen. Es wird wieder viel mehr frisch gekocht. Ihr könnt mir glauben, ich bin keine begnadete Köchin, aber es geht. Bei Rezepten wird umdisponiert und ausgetauscht, wenn dort Dinge stehen, die es nur in Plastik gibt. Ein wenig Geduld und alles ist plötzlich ganz leicht in den Alltag zu integrieren. Versucht es einfach mal! Aber nicht mit solchen blödsinnigen Challenges wie „Eine Woche plastikfrei“ So was geht nur, wenn man das als Journalist macht und das dann als seinen Job ausgeben kann. Nebenbei lässt sich das nicht bewerkstelligen. Also, eins nach dem anderen. Wenn ihr Tipps braucht: im letzten Jahr haben wir auf unserem Blog die Blogtour „Weniger Plastik ist mehr“ veranstaltet. Lest euch doch mal durch die Beiträge.
Fazit
„Der Foodplan“ ist ein Buch für alle, die noch mehr wissen wollen über die Geheimnisse der Lebensmittel und ihrer Erzeuger. Die bewußter mit ihrem Essen umgehen wollen und auf die Tricks vieler Firmen nicht mehr reinfallen wollen. Aufgeklärten Menschen passiert das zwar auch immer mal wieder, aber wirklich nur noch sehr selten. Und dann ist das auch ok so.
Mein letzter Rat wäre, nehmen Sie einfach ein Auto von Ihrer allgemeinen Gesundheit und vergessen Sie nicht Ihre Zahngesundheit. Sie können dies besuchen implantologie Passau mehr Informationen bekommen.
Liebe Astrid,
wir haben unseren Gütersloher -T Lockdown gerade hinter uns und ich kann sagen. Es ist nicht nur die Fleischindustrie oder deren Menschen die dort arbeiten. Das die Politik einfach weg sieht und jetzt Du Du Du sagt, das ist schlimm.
Ein Bekannter von uns fährt LKW – Lebensmittel. Was meinst Du was der kürzlich erst gesehen hat. Drei Reisebusse mit vielen ausländischen Menschen, die husch husch in 5-6 Bullis mit Fenstern die Abgedeckt durch Gardinen waren, weiter wo anders hin. Da fängt alles an und da macht die Politik weiterhin die Augen zu. Mit dem Fleisch, ja, wir exportieren Fleisch, Papier etc. Das wusste ich. Ich heisse das mit T auch nicht gut. Aber die andere sind auch nicht besser und das mit dem Fleischkonsum, das kommt ruckzuck wieder. Ich bin nur froh, das ich anders aufgewachsen bin und so von Natur aus nur eine Menge an Fleisch esse. Ich musste mal bei einem Rehaaufenthalt lachen, als der Ernährungsberater fragte, wer ist wie oft Fleisch in der Woche und was da für ein Gemurmel kam. Ich glaube, die meisten haben Ihren Fleischkonsum in dem Moment etwas für die Statistik runtergefahren. *lach*. Dann meinte der Ernährungsmensch… Was ist denn mit Salami , Schinken etc. … ist das kein Fleisch. Ich musste so lachen und die Gesichter der anderen sprachen Bände. … So aber genug von mir, das Buch hört sich interessant an und ich werde es mir holen.
Liebe Grüße
Elke von elkeworks.de
Liebe Elke,
du hast mir wahnsinnig leid getan als der Gütersloher Lockdown kam. Unser Leben ist schon seltsam geworden. Keiner weiß mehr so genau, was ihn am nächsten Tag erwartet.
Dass jeder seinen Fleischkonsum runterspielt, kenne ich auch 🙂 Ich wäre ja schon froh, wenn die Menschen wenigstens den Zusammenhang zwischen dem billigen Fleisch und den unwürdigen und kriminellen Arbeitsbedingungen erkennen würden.
Bin gespannt, welche Konsequenzen du für dich aus diesem Buch ziehst.
Viele Grüße
Astrid