Alex Schulman: Endstation Malma
Donnerstag, 7. Dezember 2023
Ein weiterer überzeugender Roman von Alex Schulman
Im Lesekreis entdeckte ich das Buch „Die Überlebenden“ Ein Buch, das mich sehr begeistert hat und so dauerte es nicht mehr lange, dass ich auch das nächste Buch von Alex Schulman las. „Verbrenn all meine Briefe“. Eigentlich lerne ich ja in Büchern immer sehr gerne etwas. Das war hier nicht der Fall, aber die Psychologie in allen Büchern überzeugte mich.
Und so war es kein Wunder, dass ich das neue Buch „Endstation Malma“ sofort nach Erscheinen kaufte und auch sofort las.
Gleich auf den ersten Seiten beginnt das Drama. Harriet belauscht ihre Eltern. Sie wollen sich trennen. Jeder will eine Tochter behalten. Harriet möchte weder die Mutter noch der Vater haben. Die Mutter setzt sich durch. Harriet bleibt beim Vater. Kontakt zur Schwester und Mutter ist nicht geplant. Als er doch einmal zu Stande kommt, kommt es zu einer Katastrophe.
Dieses Kindheitsdrama zieht sich durchs Buch. Es geht um Beziehungen. Harriet und ihr Papa, Harriet und ihr Mann Oskar, Harriet und Oskar und ihre Tochter Yana.
Alle fahren mit dem Zug in einen kleinen Ort namens Malma. Allerdings zu verschiedenen Zeiten. Harriet fährt mit dem Vater dorthin, um ihre Schwester nach Monaten wiederzusehen. Jahre später fährt Harriet mit ihrem Mann Oskar dorthin, die Ehe ist längst zerrüttet, aber ihr ist es wichtig, Oskar etwas zu zeigen. Die dritte Zugfahrt macht Yana alleine, der Vater ist verstorben, die Mutter trotz aller Liebesschwüre irgendwann verschwunden. Im Nachlass des Vaters findet Yana ein Fotoalbum, das vielleicht der Schlüssel zu allem ist. Damit macht sie sich auf den Weg nach Malma.
Alle Protagonisten haben eins gemeinsam, sie reden nicht viel über ihre Probleme. Alle fühlen sich seltsam einsam. Ein Mantra haben sie : You are not alone! Viel wichtiges wird verschwiegen, Emotionen werden nicht richtig gedeutet und so setzt sich der Kreislauf fort.
Es ist ein typisches Schulman Buch. Es geht um schwierige Kindheiten und Familiengeheimnisse. Dass sie auf verschiedenen Zeitebenen spielen, macht es dem Leser nicht leicht. Anfangs war ich sehr verwirrt. Aber wenn man die Personen erst einmal in einen Zusammenhang gebracht hat, wird es leichter. Nur manchmal musste ich zurückblättern, um klarer zu sehen.
Falls ihr noch kein Buch von Alex Schulman gelesen habt, lest sie doch gleich alle. Es lohnt sich!