Carlos María Domínguez: Das Papierhaus
Samstag, 27. Dezember 2014
Schöner wohnen mit Büchern
Was wäre der schönste denkbare Tod für einen bücherverrückten Menschen?
Klar: lesend sterben.
Bluma Lennon (Literaturprofessorin in England) ereilt dieses Schicksal. In einem gerade gekauften Buch lesend, wird sie auf der Straße überfahren.
So behält die Großmutter des Ich-Erzählers Recht. „ …weißt du denn nicht, wie gefährlich Bücher sind?“
Kurze Zeit später öffnet ein Kollege von ihr ein an sie adressiertes Päckchen ohne Absender. Darin befindet sich das Buch „Die Schattenlinie“ von Joseph Conrad mit einer Widmung von Bluma. Das Exemplar ist alt und zerlesen und mit Zementpartikeln übersät.
Den jungen Kollegen lässt diese Geschichte keine Ruhe. Er reist nach Buenos Aires, um ihr auf die Spur zu kommen.
Eine sehr schöne Erzählung für alle Bücherliebhaber, die nicht mehr wissen wohin mit ihren Schätzen. Es wird viel über Bücher, Sammelleidenschaft, lesen, katalogisieren, aufbewahren erzählt. Die Liebe zu Büchern steht bei allen Protagonisten im Vordergrund. Und da gibt es Menschen, die bis zu 20.000 Bücher besitzen.
Welch ein Traum!
Aber auch welche Verantwortung, sie sicher vor Schäden zu bewahren.
Die Schätze werden in Regalen, Vitrinen aufbewahrt.
Bis sich einer entschließt sich ein Haus aus Büchern zu bauen. Der Irrsinn ist bei Bibliophilen wohl zum Greifen nahe…
Das Buch wurde mit wunderschönen Illustrationen von Jörg Hülsmann verschönert.
Ein Kleinod für jeden Buchverrückten!
Carlos María Domínguez: Das Papierhaus, Insel Verlag, Gebunden, 89 Seiten, ISBN: 978-3-458-17615-2, 12€
♌