Lissabon oder warum ich keine Reiseführer mag
Sonntag, 3. Februar 2019

Lissabon im Januar
Im Januar eine Städtereise? Warum eigentlich nicht? Als unser Sohn im letzten Jahr mit der Klasse auf Skireise ging, fuhr ich mit dem Mann nach Rom. Zum Fotografieren nahm ich nur das Handy mit. Tja, und da mir dort das Handy abhanden kam und somit auch kaum Fotos von dieser Reise vorhanden waren, gab es keinen Beitrag darüber. Dieses Jahr war Lissabon geplant. Mit Handy UND Kamera. Man weiß ja nie!
Ich mag keine Reiseführer
Ich mag keine Reiseführer. In den letzten Jahren habe ich mich immer schwerer damit getan, welche zu kaufen. Viele Informationen habe ich dort verzweifelt gesucht. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass die meisten nur für mich unwichtige Dinge hineinschreiben. Was soll ich mit einem Reiseführer, wo auf 10 Seiten die Hotels beschrieben werden. Mal ehrlich. Habt ihr schon mal eine Unterkunft gebucht, weil sie im Reiseführer stand. Ich nicht! Auch die Restaurants, die dort beschrieben werden, habe ich noch nie ausprobiert. Wer kennt schon meinen Geschmack? Es ist alles so individuell, dass ich mich darauf nicht verlasse. Und das schlimmste? Shoppingvorschläge. Haha. Wer will schon den Touristenschund kaufen. Mal abgesehen davon, dass mir der Urlaub meist zu schade ist, um in den wenigen Tagen shoppen zu gehen.
Für Lissabon habe ich mir einen Reiseführer in der Bücherei geliehen, da dieser eine sehr gute Karte hatte. Während ich darin blätterte, fragte ich mich dann, warum es so viele tolle Fotos von Lissabon gibt, aber im Reiseführer nur sehr langweilige Bilder vorhanden sind.
Reisevorbereitung mit Instagram
Als Reisevorbereitung habe ich den Reiseführer ignoriert und mich auf Blogs gestürzt und vor allem auf Instagram. Seit man dort auch Hashtags folgen kann, geht das ziemlich leicht. Einfach dem #Lissabon folgen und schon kann man sich die tollsten Fotos von seinem Urlaubsziel ansehen. So habe ich einen ersten Eindruck bekommen, der mich wesentlich mehr motivierte als jeder Reiseführer.
Ein kleiner Nachteil war, dass ich auch sehr viele Bilder vom weihnachtlich geschmückten Lissabon sah. Das motiviert direkt, noch einmal zur Weihnachtszeit hinzufahren.
Pech mit dem Hotel
Mitte Januar war es dann endlich so weit. Einen Tag vorher buchten wir ein sehr zentral gelegenes Hotel. Die Preise purzelten in den letzten Tagen ein wenig und so war es nicht so teuer wie gedacht. Auch in Lissabon sind Hotels zu dieser Jahreszeit nicht voll. Leider hatten wir Pech. Der folgende Text entpuppte sich als schmaler Lichtschacht. Das Fenster war eine Tür, die auch aufging, aber ansonsten nur mit undurchsichtigem Kunststoff gefüllt war und nicht mit Fensterglas. Also hatten wir quasi kein Tageslicht. Da konnte man schon etwas depressiv werden.


Ansonsten war der Aufenthalt aber sehr, sehr schön. Lissabon ist eine Stadt zum Verlieben und ich war sicher nicht zum letzten Mal dort.
Wir erkundeten die Stadt hauptsächlich zu Fuß. Die alte Straßenbahn benutzen wir natürlich auch gerne. Eine Tour mit den Hop on, hop off Bussen trauten wir uns auch, obwohl die Bewertungen im Internet sehr schlecht waren. Wir dachten sogar an unsere Kopfhörer, so dass wir keine Einwegkopfhörer nehmen mussten.



Low-Waste auf Reisen
Überhaupt war es eine Herausforderung, so wenig Plastik wie möglich zu verschwenden. Meine Wasserflasche füllte ich mir im Hamburger Flughafen auf, um im Flieger keine Plastikbecher zu nutzen. Da wir meist im Restaurant aßen, gab es dort keine sichtbaren Müllprobleme. Lediglich in Cafés konnte ich gegen Plastik ankämpfen. Auf die Frage nach einem Glas wollte man mir Plastikbecher anbieten. Erst nach erneuter Nachfrage gab es ein richtiges Glas. Ich stelle immer wieder fest, dass man nur penetrant und konsequent sein muss. Dann ist es meist gar kein Problem.




Eine Stadt zum Entspannen
Lissabon ist eine Reise zum Entspannen. Es gibt keine Sehenswürdigkeiten, die man unbedingt gesehen haben muss und die einen unter Druck setzen. So konnten wir stundenlang im Café sitzen und uns die Menschen auf der Straße ansehen. Meine Kamera hatte ich immer dabei und im Kopf hakte ich alle Bilder ab, die ich mir auf Instagram gemerkt hatte. So habe ich alle Hotspots abgegrast, die MIR sehenswert erschienen. Und nicht dem Autor eines Reiseführers. Für mich eine sehr angenehme Art, eine Stadt zu erkunden. Probiert es mal, vielleicht gefällt es euch ja auch.
Silvia war im letzten Jahr auch in Lissabon. Ihr Beitrag bezieht sich auf die Buchhandlungen und Schriftsteller von Lissabon.

Ich liebe Lissabon, einerseits so entspannt, andererseits auch hektisch. Ich würde nicht empfehlen mit dem Auto durch die Stadt zu fahren, das ist wirklich ätzend!
Liebe Andrea,
keine Sorge! Ich würde nie auf die Idee kommen, in einer ausländischen Großstadt Auto zu fahren 😉
LG
Astrid
Ohje das mit dem Hotel tut mir ja leid zu lesen, immer schade wenn man da eingeht :/. Freut mich aber, dass du als Fazit ziehen kannst, dass es trotzdem ein schöner Urlaub ist. Lissabon steht bei mir auch ganz oben auf der Reiseliste, weil ich einige tolle Reiseberichte auf Blogs zu der Stadt gelesen habe und mich da echt schockverliebt habe.
Wie du bin ich ja auch kein Fan von Reiseführern. Ich finde da stehen immer nur die klassischen Sehenswürdigkeiten drinnen, aber ich würde mich lieber über Geheimtipps freuen, als die Dinge, die man nicht schon kennt. Auch bei den Restaurants ist da immer viel dabei, dass dann gar nicht in meine Preisklasse fällt. Setzte da mittlerweile auch auf Blogs und Instagram.
Auch ein großes Dankeschön an Silvia, für das liebe Kompliment, freut mich, dass dir der Überblick weitergeholfen hat. Dann wünsche ich dir ganz viel Spaß mit den Filmen ;).
Liebe Nicole,
schön, dass Lissabon auch bei dir auf der Liste steht. Wird dir sicher gefallen!
Bei den Reiseführern hoffe ich ja, dass es da vielleicht bald mal neue Konzepte gibt. Wäre ja auch irgendwie schade, denn aus der Buchlandschaft sind sie eigentlich nicht wegzudenken.
Viele Grüße
Astrid