D.B. Blettenberg: Falken jagen
Donnerstag, 29. November 2018
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Blogtour: Lesetagebuch
Im September bekam ich eine Mail vom Pendragon Verlag. Darin wurde ich gefragt, ob ich Lust auf eine Blogtour zum Buch „Falken jagen“ hätte. Da ich schon viel Gutes über das Buch gelesen habe, sagte ich sofort zu.
Am Ende des Beitrags gibt es einen Hinweis auf ein Gewinnspiel des Pendragonverlags. Dieser Beitrag ist deshalb als Werbung gekennzeichnet. Die Bezahlung bestand übrigens aus zwei Büchern (Falken jagen und ein weiteres Buch).
Ein paar Tage nach meiner Zusage lag das Buch schon in meinem Briefkasten. Ich hob es mir aber für den nächsten Urlaub auf.
Dieser war vielleicht unser letzter Familienurlaub zu viert mit beiden Töchter und Mann. Das wollte ich bewusst genießen. Seit Jahren fahre ich schon auf einen Reiterhof in der Eifel. Im Mai waren wir schon mal zu viert dort. Weil es uns zusammen sehr gut gefallen hat, haben wir direkt für die Herbstferien eine weitere Woche gebucht. Wir Mädels gehen reiten, mein Mann fährt Rennrad in der hügeligen Eifel. Abends treffen wir uns wieder zum Essen und morgens frühstücken wir zusammen. Zwischen den Reitstunden bleibt mir etwas Zeit zum Lesen.
Direkt nach der Ankunft hatte ich noch Zeit vor der ersten Reitstunde, legte mich aufs Bett und fing an zu lesen.
23. Oktober, 12:30 Uhr
Das Buch Falken jagen fängt sehr spektakulär und blutig an. Direkt auf den ersten Seiten werden mehrere Männer erschossen. Hauptperson ist Farang, ein ehemaliger Leibwächter und Gunman, der sich inzwischen zur Ruhe gesetzt hat.
23. Oktober, 22:30 Uhr
Im Laufe des Buches stellt sich heraus, dass Farang der Gute, nicht der Böse ist. Das erinnert mich an die Serie um den Regler. Der Bösewicht in „Falken jagen“ killt vor allem deutsche Männer in Thailand. Zwischen den Opfern kann aber erstmal kein Zusammenhang gesehen werden. Dieser Serienmörder wütet in Thailand, wo auch Farang seinen Lebensabend verbringt.
Der Täter, auch der Falke genannt, erschießt die Opfer, trennt ihnen dann mit einem Schwert den Kopf ab und öffnet ihre Bauchhöhle. Das wird detailliert beschrieben. Also kein Buch für schwache Nerven oder Menschen die sich vor Blut ekeln. Alles wird allerdings nicht blumig ausgeschmückt, sondern sehr sachlich beschreiben.
Um alte Schulden zu bezahlen macht sich Farang auf die Suche nach dem Killer. Unterstützt wird von seinen Kumpels Toni und Bobby. Der eine ehemaliger Journalist, der andere Vietnamveteran. Die zwei führen inzwischen zusammen eine Kneipe in Thailand.
Ich reite übrigens hier in der Eifel auf Isländern. Ich habe diese Woche quasi ein eigenes Pferd, Bjalla (ausgesprochen wird das Bjadla, zu deutsch „Glocke“). Sie ist eine kleine temperamentvolle Zicke, wir passen super zusammen!
24. Oktober, 07:05 Uhr
Mein Mann und ich sind auch im Urlaub keine Langschläfer und können so ein Stündchen vor dem Aufstehen lesen. Schön!
Viele der Protagonisten werden regelmäßig von Albträumen geplagt. Gruselig. Der eine durchlebt die von ihm selbst begangenen Morde immer wieder. Der andere kämpfte als Tunnelrate in Vietnam. Und einer sieht Kriegsgräuel in Griechenland im Traum.
Der Killer, also der Falke, legt bei jedem Mord eine so genannte Epistel bei. Sicherheitshalber habe ich das Wort Epistel noch mal gegoogelt. Es ist ein altgriechischer Begriff für Brief. Auch die Bibel enthält Episteln, als Ergänzung zu den Testamenten. In den Episteln im Roman beschreibt der Killer das Leben und Sterben einer historische Person, Constantine Phaulkon, und zieht dadurch Vergleiche zum Leben der Opfer. Das ergibt spannende Puzzles für Farang und seine Freunde und natürlich auch den Leser.
24. Oktober, 13:30 Uhr
Ich glaube ich bekomme eine Erkältung. Mist. Ausgerechnet diese Woche. Doch es ist die erste kalte Woche seit dem Frühjahr. War irgendwie klar.
Im Buch ist das Klima ein wenig anders. Ich war noch nie in Thailand, doch die Atmosphäre stelle ich mir so vor, wie im Buch beschrieben. Es herrscht Regenzeit, es ist schwül, andauernd gibt es starken Platzregen. Alles ist immer klatschnass. Unwirklich bei dem trockenen Sommer und Herbst dieses Jahr bei uns. Es wird viel Nudelsuppe gegessen und viel getrunken. Eines der Opfer, ein Deutscher, verbringt sein Lebensabend in Thailand. Dort gibt es anscheinend mehrere Siedlungen, in denen vor allem alleinstehende Männer den Rest ihres Lebens verbringen wollen. Dort werden sie gut und preiswert versorgt vom einheimischen Pflegepersonal. Solange die Rentner noch rüstig sind, gibt es auch genügend Möglichkeiten sich zu amüsieren. Dies hat nicht unbedingt was mit Sextourismus zu tun. Es ist aber auch nicht ausgeschlossen, diese „erweiterten“ Dienstleistungen im Heim für betreutes Wohnen in Anspruch zu nehmen. Heim ist vielleicht der falsche Ausdruck, Apartmenthaus wäre besser.
Ein Kapitel gehört dem Falken und erklärt sein Motiv. Es geht auf die Gräueltaten der deutschen Wehrmacht in Griechenland zurück. Darüber habe ich doch schon mal ein Buch gelesen. War das nicht Der große Plan von Wolfgang Schorlau? Da muss ich mich noch einmal reinlesen. Doch jetzt gibt es wieder eine Reitstunde.
24. Oktober, 20:00 Uhr
Ich glaube ich habe Fieber. Also Paracetamol nehmen, hinlegen und vielleicht noch ein paar Seiten lesen, während meine Familie im Aufenthaltsraum Spieleabend macht.
Der Schauplatz des Romans wechselt jetzt nach Griechenland.
Die Beschreibung der Kriegsverbrechen, egal ob in Vietnam oder in Griechenland sind kaum zu ertragen. Die Parallelen sind erschreckend. Das geht mir schon sehr an die Nieren.
25. Oktober, 04:10 Uhr
Ich kann nicht schlafen. Das Fieber ist weg, die Erkältung bleibt. Das Buch erscheint insgesamt recht dick. Doch es hat nur etwa 380 Seiten und ist einer großen Schrift gedruckt. Ich kann es wohl heute auslesen, vor allem mit dieser halben Nachtschicht.
Alles recht brutal. Immer wieder wird gemordet, oder jemand träumt von Morden. Skrupel hat irgendwie keiner der Protagonisten, egal auf welcher Seite er steht.
Was mir sehr gut gefällt, sind die Wortspiele, die sich mit dem Titel anstellen lassen. Das Verb jagen kann man einmal passiv oder aktiv sehen. Der Falke wird gejagt, der Falke jagt. Passt beides. Die oben erwähnte historische Figur heißt Phaulkon, lässt sich ebenfalls auf Falke zurückführen. Der Bösewicht sieht auch einem Falken ähnlich, sein eigener Name lässt aber auf einen anderen Raubvogel schliessen.
25. Oktober, 12:45 Uhr
In Griechenland lebt so ein kleiner netter Opa in einem hübschen Häuschen. Er spielt Boule und hat einen großen Bekanntenkreis. Er wirkt so sympathisch, obwohl direkt klar ist, was er getan hat. Wie kann man die eigenen Taten nur so verdrängen? Er müsste eigentlich immer Alpträume haben.
25. Oktober, 22:15 Uhr
Die letzten Seiten. Hartes Ende. Passt zum Buch.
26. Oktober, 07:45 Uhr
Ein paar Tage Urlaub habe ich noch. Dafür suche ich mir ein „weiches“ Buch aus. Dieses empfand ich schon als hart und muss erst mal verdaut werden. Mal sehen, ob ich nicht zum Ausgleich noch ein witziges Buch auf meinem eReader finde.
Erst jetzt suche ich im Netz nach Infos über den Autor D.B. Blettenberg und stelle fest, dass dieses Buch schon der dritte Teil einer Reihe ist. Mist, ich steige nicht gerne in der Mitte ein. Allerdings habe ich das im Buch selbst nicht unbedingt bemerkt. Doch die drei Freunde haben schon mehrere Abenteuer zusammen erlebt. Da habe ich wohl noch was nachzuholen.
Blogtour Falken jagen
Diese Blogs machen noch mit :
Kejas Blogbuch: Rezension
Life4Books: Was reizt den Falken zu jagen?
Wortgestalt: Im Gespräch mit dem Autor D.B. Blettenberg
Die dunklen Felle: 3 Jahre Krimigeschichte, D.B. Blettenberg und seine Farang-Reihe
Viel Spaß mit den anderen Beiträgen dieser kleinen Blogtour!
Gewinnspiel
Im Rahmen der Blogtour verlost der Pendragon Verlag drei Mal ein Exemplar von D.B. Plettenbergs „Falken jagen“.
Um an der Verlosung teilzunehmen, müssen die TeilnehmerInnen ein Lösungswort bilden. Das Lösungswort findet sich in den fünf Blogbeiträgen zu der Tour. In jedem Beitrag findet sich ein fett gedruckter Buchstabe – das Lösungswort besteht also aus fünf Buchstaben. In diesem beitrag findet ihr den vierten Buchstaben des Lösungswortes.
Zur Teilnahme an der Verlosung muss das Lösungswort an presse@pendragon.de gesendet werden. Einsendeschluss ist Freitag, der 30. November 2018 um 23:59 Uhr.
Die drei Gewinner werde aus allen Teilnehmern ausgelost. Nach der Auslosung werden die Gewinner per Mail benachrichtigt und um ihre Adressdaten gebeten. Die Adressdaten der Gewinner werden nur für den Versand benötigt und werden nicht an Dritte weitergegeben. Eine Barauszahlung des Gewinns ist nicht möglich. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Mit der Teilnahme am Gewinnspiel erklärt Ihr Euch mit diesen Bedingungen einverstanden.
Veranstalter der Verlosung ist der Pendragon Verlag.
Ich wünsche euch viel Glück bei der Verlosung!
Pingback: Start der Blogtour - Falken jagen
Pingback: Blogtour: Falken jagen - Im Gespräch mit D.B. Blettenberg
Hallo liebe Silvia,
mein lieber Scholli, was ein Beitrag, Respekt! Und jetzt hab ich mir direkt ein Buch notiert. Der große Plan – scheint bei dir hängen geblieben zu sein.
Ich hatte ja wenn ich ganz ehrlich bin auf ein Rezept gehofft, oder zwei, so was thailändisches und griechisches 😉
Aber hier das passt alles auch perfekt. Das mit den Alpträumen zum Beispiel, ganz besonders diese Vietnamrückblicke , die waren heftig und der boullespielende Opa hat mich auch entsetzt. Aber das war leider wohl so. Übergang in den Alltag als wäre nichts gewesen, richtig schlimm finde ich das.
Danke für deinen super Beitrag und liebe Grüße
Kerstin
Hallo Kerstin,
Das mit dem Rezept ist eine gute Idee.
Da könnte ich mal noch einen Beitrag „Keks zum Buch“ machen. Kennt man in Thailand überhaupt Kekse?
Alles Gute
Silvia
Pingback: 30 Jahre Krimigeschichte: D. B. Blettenberg und seine Farang-Reihe | Die dunklen Felle
Es ist interessant, wie unterschiedlich wir alle das Buch wahr genommen haben. Ja, es war kein leichter Tobak. Aber hart fand ich es nicht. Dafür blieb es mir zu sehr an der Oberfläche bei den gewissen Punkten. Was auch gut so ist, sonst hätte es nicht zum Gesamtwerk gepasst!
Ein feiner Einblick. Danke für deinen Beitrag :3
Hallo Christin,
das ist eine der tollen Seiten bei der Beschäftigung mit Büchern: jeder hat eine andere Meinung dazu!
Ich hoffe, wir können nochmal eine Tour zusammen machen!
Viele Grüße
Silvia
Hallo Silvia,
das Buch interessiert mich von Blogbeitrag zu Blogbeitrag immer mehr. Gegen starken Tobak habe ich nichts. Ich lese schon seit Jahren Thriller und Psychothriller.
Aber hier macht es das Ggesamtbild….Griechenland, Thailand, die Abschnitte in der Vergangenheit…absolut interessant.
Eine Reihe? Aber man kann e auch alleine lesen, oder?
Ich hoffe du bist wieder ganz gesund!
Alles Liebe
Martina
Hallo Martina,
Ja, danke, die Erkältung war auch schnell wieder vorbei. Inzwischen bahnt sich die nächste an…
Und ja, das Buch kann man auch alleine lesen, so wie ich. Im Nachhinein war mir zwar klar, das einiges Andeutungen auf zurückliegende Fälle waren, aber das hat nicht gestört.
Ich freue mich, dass wir deine Neugier wecken konnten. Vielleicht hast du ja Glück bei der Verlosung?
Viele Grüße
Silvia
*lach* Keks zum Buch hört sich echt gut an. Dann komme ich auf jeden Fall wieder vorbei 🙂
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