Eine Liebe über dem Meer
Dienstag, 23. Dezember 2014
Bei dem Titel und dem Cover war ich hin- und hergerissen. Beides wirkt doch sehr kitschig auf mich. Aber – sobald das Wort „Meer“ im Titel vorkommt, ist es für mich auf jeden Fall eine Überlegung wert, dieses Buch zu lesen. Und ich habe es nicht bereut.
Ein Roman in Briefform. Elspeth Dunn ist Dichterin und hat in jungen Jahren bereits einige Gedichtbände veröffentlicht. Sie lebt sehr abgeschieden auf der schottischen Insel Isle of Skye. Im Jahre 1912 erhält sie aus dem fernen Amerika einen Brief von einem Bewunderer. Sie antwortet David und es entwickelt sich eine wundervolle Brieffreundschaft, die sehr bald vom 1. Weltkrieg überschattet wird.
Der zweite Erzählstrang beginnt im Jahre 1940. Elspeths Tochter Margaret schreibt ebenfalls Briefe – hauptsächlich an ihre Mutter und ihren Freund Paul. Dieser Briefwechsel ist geprägt vom 2. Weltkrieg.
Elspeth und David verbindet bald mehr als nur eine Brieffreundschaft. Aus den teilweise sehr humorvollen Briefen entwickelt sich eine Liebe, die eigentlich nicht sein darf. Elspeth ist verheiratet, ihr Mann kämpft im Krieg und sie entwickelt immer mehr Schuldgefühle.
Im 2. Weltkrieg versucht ihre Tochter Margaret Einblicke in das Leben ihrer Mutter zu bekommen, die ihr lange verwehrt geblieben waren. So weiß sie beispielsweise nichts von der schriftstellerischen Fähigkeit ihrer Mutter und dieser langen, inzwischen beendeten Brieffreundschaft.
Ein Buch in Briefform zu schreiben ist sicherlich nicht einfach und auch nicht meine bevorzugte Form des Lesens. Aber der Debütautorin ist die Umsetzung sehr gut gelungen. Es erinnerte mich ein wenig an „Gut gegen Nordwind“ oder auch an „Deine Juliet“. Diese Liebe in Kriegszeiten wird sehr poetisch und humorvoll beschrieben – ein wirklicher Lesegenuss.
Kitschig fand ich das Buch gar nicht, schade, dass man diesem nicht einen würdevolleren Einband gegönnt hat. Und der Originaltitel (Letters from Skye) wäre doch auch zu übersetzen gewesen.
Jessica Brockmole: Eine Liebe über dem Meer, 336 Seiten, ISBN: 978-3-453-29150-8, Verlag: Diana
€ 19,99
Ein Buch, welches ich noch gar nicht auf meiner Liste habe, welches sich aber sehr gut anhört.
Ich denke, ich werde es mir gönnen.
Danke Dir fürs Mitmachen und Verlinken, ganz liebe Grüße
Nicole
Hey!
Ja, ich finde auch, dass das Buch ein anderes Cover verdient hätte. Es ist so ein wundervoller Roman, den sicher der eine oder andere wegen des Covers nicht zur Hand nimmt. Von mir gibt es für dieses Buch auf jeden Fall auch eine Leseempfehlung.
LG
Yvonne
#litnetzwerk