Kurt Krömer: Du darfst nicht alles glauben …
Sonntag, 29. Mai 2022
Depressionen: Ein paar Gedanken zum Buch
Als erstes muss ich mich nun wohl erstmal outen. Ich kenne keinen Kurt Krömer. Ich kannte ihn vor der Lektüre dieses Buches nicht und auch danach kenne ich ihn nicht. Mal sehen, vielleicht läuft er mir demnächst im Fernsehen mal über den Weg – mal schauen.
Im Buch habe ich lediglich Alexander Bojcan ein klein wenig kennengelernt.
Vorneweg! Das wird hier keine Rezension werden. Ich möchte mich nur ein klein wenig zu diesem Buch äußern. Als Mensch, der zum Glück nicht selbst betroffen ist, aber durchaus viel mit dem Thema Depressionen zu tun hat. Immer mal wieder, immer mal mehr, mal weniger.
Ich bin jedem Menschen zutiefst dankbar, wenn er sich traut, über das Thema Depression ein Buch zu schreiben. Es ist immer noch ein Tabuthema, wie so vieles in dieser Welt. Und ich freue mich über jeden, der versucht, das zu ändern.
Leider treffe ich in meinem Umfeld sehr häufig auf Menschen mit leichten, mittelschweren und schweren Depressionen. Ich fühle mich dann wirklich machtlos, weil ich nicht weiß, wie ich reagieren soll. Aus diesem Grunde lese ich schon lange über dieses Thema, um einfach mehr zu verstehen. Und so auch dieses Mal wieder. Ich habe einige neue Erkenntnisse gewonnen und dieses Buch hat auch mir ein wenig Lebenshilfe gegeben.
Die Tatsache, dass Alexander Bojcan Komiker ist, macht die Sache zu einem gar nicht traurigen Erlebnis. Das Hörbuch, das er selbst liest, kann einige Lacher vorweisen. Auch wenn es wirklich wahnsinnig traurig ist, erzählt er es doch mit Humor. Das macht es dem Leser leichter – ganz klar.
Für mich sollte dieses Buch definitiv ein paar Antworten liefern. Und die habe ich bekommen. Ich kenne viele Menschen, die mit Depressionen in einer Klinik waren. Da ich das aber nicht immer von den Menschen selbst erzählt bekommen habe, sondern nur über einige Ecken gehört habe, hatte ich nicht immer die Möglichkeit zu fragen, wie genau das eigentlich funktioniert. Da habe ich jetzt ein paar genauere Infos zu bekommen.
Auch das Thema Selbstmord beschäftigt mich immer sehr. Ist jeder Depressive eigentlich selbstmordgefährdet? Da hat mich kürzlich eine Freundin beruhigt. Das ist nicht so! Und auch Alexander Bojcan hat das nie in Betracht gezogen. Da habe ich wohl selber „katastrophiert“. Mein neues Lieblingswort nach dem Hören des Buches.
Dieses Buch hat mir viel erklärt und ich habe nun verstanden, warum vieles für Depressive so schwer ist, was für viele andere Normalität ist. Ich kann dieses Buch – vor allem auch das Hörbuch – wirklich jedem Menschen empfehlen. Alexander Bojcan hat eine sehr angenehme Stimme und einen wunderschönen Berliner Dialekt. Aber das wisst ihr ja vielleicht. Ihr kennt ja sicher Kurt Krömer.