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Marion Poschmann: Die Kieferninseln, Rezension

Mittwoch, 25. April 2018

Marion Poschmann: Die Kieferninseln, Rezension

Eine Reise durch Japan zu den Kieferinseln

Gilbert Silvester läuft nach einem sinnlosen Streit mit seiner Frau von zuhause weg. Doch wohin? Der Bartforscher verlies das Haus ohne Gepäck, nur mit seiner geliebten ledernen Aktentasche. Kreditkarte und Handy hat er auch dabei. Also ab zum Flughafen. Und von dort weiter weg, so weit wie möglich. Der nächste weit-weg-Flug geht nach Japan. Was soll Gilbert als begeisterter Kaffeetrinker wohl in einem Teeland anfangen?

Tamagotchi

In Tokyo trifft Gilbert auf einen jungen Japaner, Yosa Tamagotchi. Die jüngeren Leser wissen vielleicht nicht was ein Tamagotchi ist. In den 1990iger kam dieses damals weltweit sehr populäre elektronische Spielzeug auf. Eine Art Computertier, um das man sich kümmern musste. Wurde es nicht in bestimmten Zeitabständen gehegt, gepflegt und gefüttert, starb es. Yosa Tamagotchi ist kein Tier, sondern ein junger, verzweifelter Mann. Er möchte seinen Eltern keine Schande mehr bereiten und sich umbringen. Doch Gilbert spricht ihn an und kümmert sich fortan um ihn.

Beide Männer haben ein Buch, das eine Reisebeschreibung vorgibt, beide wollen ihrem Buch folgen.

Bashō

Gilbert kaufte sich den bekannten japanischen Klassiker über die Pilgerreise von Matsuo Bashō. Der Dichter entsagte seinem erfolgreichen Leben und machte sich vor 500 Jahren auf den Weg um an herausragenden Orten in Japan zu dichten. Das Werk ist unter dem Namen Auf schmalen Pfaden durchs Hinterland auch in Deutschland noch erhältlich.

Marion Poschmann: Die Kieferininseln, Rezension

Selbstmord

Yosa trägt ebenfalls eine Art japanischen Klassiker mit sich herum The complete manual of suicide. Ein Bestseller in Japan.

Dort ist Selbstmord gesellschaftlich anerkannt. Früher beging man Seppuku, heute stürzt man sich vom Hochhaus, Klippen oder geht in den Selbstmordwald. Das Buch gibt Tipps für die schönsten Orte um sich das Leben zu nehmen und Anleitungen wie man sich zuhause richtig erhängt. Makaber. Aus unserer, europäischer Sicht.

Die im Buch beschriebenen Orte gibt es wirklich, über den Sebstmordwald Aokigahara wurde 2015 auch ein melancholischer, amerikanischer Spielfilm gedreht Sea of trees. Die Bilder dort stimmen mit den Beschreibungen Poschmanns überein. Der Film gefiel mir zwar nicht übermäßig gut, bildet aber eine passende Ergänzung zu „Die Kieferninseln“.

Reise

Die beiden reisen gemeinsam durch Japan. Yosa sucht die ideale Gelegenheit um sich stilvoll zu entleiben, Gilbert pilgert auf Bashōs Spuren und betrachtet Kiefern. Beides lässt sich auf den Kieferninseln wunderbar vereinigen.

Doch wie so oft scheint der Weg das Ziel zu sein. Vieles bleibt wortwörtlich im Nebel.

Ein Haiku aus dem Buch dazu

Tausende Nadeln,

Tausende Kilometer

vor mir, hinter mir

Kulturen

Ein großes Thema im Buch ist der Vergleich der Kulturen in Deutschland und in Japan. Poschmann war drei Monate mit einem Stipendium in Japan und konnte sich dadurch ein gutes Bild von der japanischen Gesellschaft machen.

Im Buch gibt es einige ganz wunderbare Szenen, in denen der Zusammenprall der Unterschiede verdeutlicht wird. Zum Beispiel wie Gilbert am Bahnsteig in der Schlange zum Einstieg in den nächsten Zug steht und ihn „die Unruhe des Erster-Sein-Wollens“ überkam. Oder die Beschreibung eines japanischen Kabuki-Tanzes.  Nahrungsaufnahme, Umgangsformen, Bekleidung und natürlich auch die Barttracht wird verglichen.

Marion Poschmann, lesung, Literaturhaus Köln

Marion Poschmann bei einer Lesung im Literaturhaus Köln, Februar 2018

Dichtkunst

Im Buch sind immer wieder Haikus oder auch andere Gedichte von berühmten Japanern und auch von Poschmann selbst eingestreut. Die Dichtkunst ist in Japan anscheinend eng mit den Orten verknüpft, an denen die Gedichte ersonnen werden. Wie für Selbstmord gibt es auch zum Dichten besonders gut geeignete Orte. Die werden dort uta makura, übersetzt Gedichtkopfkissen genannt. Matsushima, der Ort der Kieferninseln ist, wie Gilbert in einem Brief an seine Frau beschreibt, ein „besonders dickes Kissen“.

Humor

Wenn ich meine bisherigen Gedanken über das Buch erneut durchlese, bekomme ich das Gefühl ein tieftrauriges Buch gelesen zu haben. Dieser Eindruck täuscht. Poschmann schafft es die Melancholie und Poesie mit einer kräftigen Prise Humor zu würzen. Ich musste zwar nicht laut lachen, habe aber oft beim Lesen geschmunzelt. Meist über Gilbert. Ein Mann, der sehr von sich eingenommen ist und immer die Schuld an allem bei anderen finden kann. Gilbert selbst scheint keine Träume zu haben, aber vielleicht ist das ganze Buch nur ein Traum von ihm?

Fazit

Passend zum Buch versuche ich meine Eindrücke in zwei unbeholfene Haikus zu zwängen (verzeihen mögen mir die Kenner dieser Gedichtform, wenn ich den Charakter und die Regeln für Haikus nicht ganz treffe, doch irgendwie muss auch eine Dilettantin mal anfangen):

Die Kieferninseln –

Vergleich von Kulturen:

Poetisch, witzig

Drei Zeilen, erst fünf, dann sieben, am Ende wieder fünf Silben. Zweiter Versuch:

Die Kieferninseln

Die Reise zu den Kiefern:

Reise zu sich selbst?

Infos zum Buch

Marion Poschmann: Die Kieferininseln, Rezension Die Kieferninseln
Marion Poschmann
Suhrkamp Verlag
ISBN: 978-3-518-42760-6
168 Seiten,
Verlagsseite

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Buchlieberin

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9 Kommentare zu “Marion Poschmann: Die Kieferninseln, Rezension”
  1. Andrea
    25. April 2018 at 20:59

    Danke für die Rezension.
    Das scheint ja wirklich ein ganz außergewöhnliches Buch zu sein.

     
    Reply
    1. Buchlieberin
      27. April 2018 at 16:35

      Hallo Andrea,
      ja, ich war sehr positiv überrascht von dem Buch.
      Liebe Grüße
      Silvia

       
      Reply
  2. Heike Tschänsch
    26. April 2018 at 10:21

    Das Buch macht neugierig.
    Liebe Grüße von Heike

     
    Reply
    1. Buchlieberin
      27. April 2018 at 16:36

      Hallo Heike,
      mir gefiel es so gut, dass ich jetzt auch ein weiteres Buch der Autorin lesen werde.
      Alles Gute
      Silvia

       
      Reply
    2. Buchlieberin
      5. Mai 2018 at 16:09

      Dann mal los in den Buchhandel, liebe Heike.
      Alles Gute
      Silvia

       
      Reply
  3. Andrea
    5. Mai 2018 at 15:02

    Ich bin sehr von der japanischen Kultur fasziniert. Das Buch ist jetzt auf jeden Fall auf meiner Muss-ich-unbedingt-lesen-Liste gelandet.

     
    Reply
    1. Buchlieberin
      5. Mai 2018 at 16:08

      Hallo Andrea,
      ich konnte lange gar nichts mit Japan anfangen. Doch meine Töchter haben mich durch ihre Mangas und Animes ein wenig heran geführt.
      Da gibt es viel zu entdecken!
      Liebe Grüße
      Silvia

       
      Reply
  4. Andrea
    5. Mai 2018 at 16:32

    Ich habe einige Semester japanisch gelernt, aber noch nie ein Buch im Original gelesen. Dazu reicht es leider auch noch nicht. Aber das wäre mein großer Traum…

     
    Reply
    1. Buchlieberin
      5. Mai 2018 at 16:40

      Wow! meine jüngere Tochter bringt sich manchmal ein paar Begriffe selbst bei. Doch zum systematischen Lernen ist sie einfach zu faul.
      Bleib dran, dann schaffst du es!
      In einem lesekreis lesen wir als nächstes der Bergmann von Natsume Sōseki. Ich bin sehr gespannt.

       
      Reply

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