Tropfenfotografie
Mittwoch, 5. Februar 2020
Tropfen für Tropfen: Mit Geduld ans Ziel
Was machen Fotografen eigentlich im Winter? Draußen ist es meist kalt, feucht und vor allem dunkel! Fotografieren im Regen kann zwar auch sehr tolle Ergebnisse bringen, aber ich bin eher der Schönwetterfotograf. Also muss ich mir im Winter immer irgendwelche Indoor-Aktivitäten vornehmen. Im Januar war es die Tropfenfotografie. Erste schöne Erfolge hatte ich schon im Jahr zuvor, aber man will sich ja weiterentwickeln und so sollte es in diesem Jahr wenigstens mal einen TaT geben. Ein TaT ist ein Tropfen auf Tropfen.
Während ich im letzten Jahr per Hand getropft habe oder einen Helfer dafür hatte, wollte ich dieses Jahr etwas professioneller an die Sache herangehen. Der Zufall wollte es, dass ich mir einen MIOPS Splash ausleihen konnte. Das ist eine kleine Steuereinheit mit einer Tropfvorrichtung. Mit einer Handyapp kann ich dann einstellen, wieviele Tropfen und in welcher Größe und Zeit sie herunterfallen sollen.
Meine Tropfenfotos
Ich zeuge euch heute meine Ergebnisse von meiner Januar-Fotografie. Es soll keine Anleitung sein. Davon gibt es mehr als genug im Netz. Aber vielleicht ist es eine kleine Motivation, um dranzubleiben. Mehr als einmal überlegte ich, alles hinzuschmeissen. Diese Experimente haben mir wieder verdeutlicht, wieviel Geduld häufig nötig ist, um ans Ziel zu kommen.
Aller Anfang ist schwer. Am Anfang funktionierte erstmal wenig. Bis ich die App mit der Camera und den Blitzen richtig steuern konnte, verging schon mal viel Zeit. Viele Bilder waren so wie das obige. Mit dem Stern ist es ja noch ganz sehenswert, aber die meisten waren für die Tonne.
Erstes Highlight
Dieses war dann ein erstes Highlight! Ziemlich unscharf, aber immerhin! Ich hatte die Blitzleistung viel zu hoch eingestellt, so dass ich mir sogar irgendwann meine Akkus kaputt gemacht habe. Also Blitzleistung runter und dafür noch einen zweiten Blitz aktiviert. Und schon wurde es viel besser.
Wollt ihr wissen, wie die blaue Farbe in die Tropfen kommt? Ich hatte noch ein wenig Blue Curacao im Schrank stehen. Da ich das sowieso nie trinke, war es als Farbklecks perfekt. Klebt aber ziemlich.
Weiter ging es mit der Milch! Den Blue Curacao ließ ich in ein Weinglas mit Milch tropfen. Meine Blitze kamen übrigens immer von der Seite, da ich leider keine Möglichkeit hatte, sie von hinten auszulösen.
Mit gefärbter Milch zu tropfen war mühsam und wenig erfolgreich. War jetzt nicht so mein Geschmack.
So sieht die Tropfvorrichtung in Aktion aus. Die Wasserschale hat leider nicht funktioniert, das sie einfach nicht tief genug war.
Es gab natürlich nicht immer nur TaTs, sonder auch jede Menge Krönchen 😉 Hier kam die Farbe durch Farbfolien am Blitz.
Tinte ist nicht nur zu Schreiben gut!
Ich liebe Tinte! Davon habe ich eine schöne Auswahl zu Hause. Wasser und Tinte tropfte in Milch. Wenn nur die unschöne Suppe unterhalb des Glases nicht wäre!
Hier weiß ich leider gar nicht mehr, womit ich getropft habe. Wahrscheinlich mit den Resten vom Curacao. Ohne Farbfolien!
Und hier mit zwei unterschiedlich Farbfolien vor den Blitzen.
Türkisfarbene Tinte hatte es mir auch angetan. Mit Wasser vermengt und in Milch getropft.
Tja, mit Hintergründen kann man natürlich auch spielen. Möglichkeiten gibt es so wahnsinnig viele. Tropfenfotografie ist extrem vielseitig.
Ich habe mir nicht aufgeschrieben, wieviel Zeit ich im Januar mit der Tropfenfotografie verbracht habe. In Büchern ausgedrückt würde ich vermuten, dass es mindestens 6 waren. Und keine dünnen! Es hat unheimlich viel Spaß gemacht und ich bin sehr zufrieden mit meinen Ergebnissen. Aber jetzt freue ich mich auch darauf, dass es draußen langsam wieder heller wird und hoffentlich auch sonniger. Ich vermisse meine Spaziergänge mit der Camera und möchte wahnsinnig gerne wieder aus meinem kleinen Fotostudio raus.
Und ihr so? Wer von euch hat sich auch schon mal erfolgreich mit der Tropfenfotografie auseinander gesetzt? Und wer war schon sehr schnell lustlos?
Wau ! Was für tolle Ergebnisse, Astrid !
Da hat sich alle Mühe wirklich gelohnt.
Bitte mache weiter und lass uns teilhaben an Deinen fotografischen Experimenten.
Bislang waren meine Ergebnisse bei Weitem nicht an diese Resultate heran gekommen.
Beste Grüße
Wolfgang
Hallo Wolfgang,
danke für die Blumen! Natürlich mache ich weiter, aber getropft wird erst wieder im nächsten Winter 😉
Vielleicht sollten wir uns mal einen Pool mit Equipment anschaffen, damit nicht immer jeder alles kaufen muss.
Ohne den automatischen Tropfer wäre das nie was geworden.
Bis Samstag,
Viele Grüße
Astrid