Der Deutsche Krimipreis 2018
Sonntag, 21. Januar 2018
Die Preisträger deutscher Krimipreis 2018
Seit 1985 wird dieser Preis ausgelobt und vergeben. Für mich steht er durchaus für Qualität. Es gibt eine Kategorie für deutschsprachige und auch eine für internationale Autoren.
Letzte Woche wurden die neuen Preisträger bekanntgegeben. Diese 6 Bücher stelle ich in meinem Beitrag vor. Selbst gelesen habe ich erst zwei. Auf meine Wunschliste kommen aber nicht alle.
Deutschsprachige Krimis
Es gibt zwei Kategorien: national für deutschsprachige Krimis und international für Übersetzungen aus aller Welt ins Deutsche. Ich beginne mit den Krimis aus dem deutschen Sprachraum.
Andreas Pflüger: Niemals
Zweiter Teil einer Reihe über die blinde Polizistin Jenny Aaron. Ich habe das Buch bereits gehört und empfand es als Adrenalin pur! Der Autor ließ sich bei der Entwicklung seiner Hauptfigur auch von blinden Menschen beraten und es scheint mir als sehender unglaublich, wozu Training einen Menschen bringen kann. Der Plot ist rasant, die Sprache niemals platt. Unbedingt vorher den ersten Teil lesen/hören: Endgültig.
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Monika Geier: Alles so hell da vorn
Warum bin ich erst bei diesem 7. Band der Serie auf diese Autorin gestoßen? Bettina Boll ist die Ermittlerin. Sie ist menschlich, unperfekt und hat neben dem stressigen Job auch noch ein forderndes Privatleben. Auch in ihrem Keller findet sich wortwörtlich eine Leiche. Das hat ihr gerade noch gefehlt, als sie auch den Mord an einem Kollegen durch eine Minderjährige in einem Bordell bearbeiten soll.
Der Ariadne/Argument-Verlag hat wirklich ein gutes Händchen für seine Autorinnen. Der erste Band der Reihe heißt übrigens Wie könnt ihr schlafen
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Oliver Bottini: Der Tod in den stillen Winkeln des Lebens
Bereits 2005 stand Bottini mit Mord im Zeichen des Zens als dritter auf dieser Liste (und dann immer wieder mit verschiedenen Büchern…). Daraus wurde eine lesenswerte Reihe, doch der erste Band war meiner Ansicht nach der beste. Das neue Buch des Autors beginnt in Rumänien und führt nach Mecklenburg. Hauptperson ist ein rumänischer Kommissar, der nicht mehr lange bis zur Rente hat und sich eigentlich nicht mehr viel anstrengen wollte. Doch er bekommt den Mord an einer jungen Deutschen zugeteilt. Auch Bottini hat hervorragende literarische Qualitäten. Seine Bücher gehen auch immer kritisch mit unserer Gesellschaft um. Wunschlistenbuch!
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Internationaler Preis
Auch Krimiautoren anderer Sprachen werden für die deutsche Übersetzung für einen Preis bedacht. Dieses Jahr gehen die Preise nach Frankreich, USA und Großbritannien.
Jérôme Leroy: Der Block
Dieser Platz geht nach Frankreich, in Deutschland gab es letztes Jahr aufgrund der FBM viele französische Neuerscheinungen. Dieser Kriminalroman beschäftigt sich mit dem Aufstieg der Rechten in Frankreich. Hauptfiguren sind ein Politiker und ein Schlägertyp. Der Roman erschien bei Nautilus und wurde von Cornelia Wend übersetzt.
Verlagsseite
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Viet Thanh Nguyen: Der Sympathisant
Ein Polit-Thriller der den Vietnamkrieg und seine Folgen zum Thema hat. Hier möchte ich den ersten Satz zitieren
Ich bin ein Spion, ein Schläfer, ein Maulwurf, ein Mann mit zwei Gesichtern. Da ist es vielleicht kein Wunder, dass ich auch ein Mann mit zwei Seelen bin.
Dieses Buch habe ich schon häufig gesehen, mich aber nie näher damit beschäftigt. Ich habe es auch nicht für einen Kriminalroman gehalten, von daher war ich recht erstaunt es hier berücksichtigt zu sehen.
Der Autor wurde in Vietnam geboren, lebt seit 1975 in den USA und ist Hochschullehrer an der University of California. Für dieses Buch erhielt er bereits 2016 den Pulitzer-Preis.
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John le Carré: Das Vermächtnis der Spione
Der Altmeister der Spionageromane hat nochmal zugeschlagen. Dieser sechste und letzte George Smiley-Roman spielt 2017 und beschäftigt sich mit Mauertoten von 1962. Politthriller sind nicht ganz mein Ding. Vielleicht werde ich mir die Verfilmungen nochmal zu Gemüte führen. „Der Spion, der aus der Kälte kam“ und „Dame, König, As, Spion“ sind ebenfalls aus dieser Serie und wurden erfolgreich verfilmt. Carré selbst ist bereits 1931 geboren und arbeitete im kalten Krieg kurze Zeit im britischen Geheimdienst.
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Fazit
Ich freue mich, dass die Jury bei der Preisvergabe auf literarische Qualität achtet, denn es gibt durchaus auch viele Kriminalromane mit Anspruch und einer sprachlichen Finesse.
Sie haben auch eine Liste mit den 119 besten Krimis ever herausgebracht . Die Liste ist zwar optisch nicht schön aufbereitet, bietet aber eine Sicht auf lesenswerte Krimiklassiker. Eine schöne Sache für Listenliebhaber.
Weitered interessante Krimiinfos gibt es auch beim Krimidetektor.