Nina Sahm, ein Interview
Sonntag, 6. März 2016
Nina Sahm, Zur Person
Nina Sahm ist ein junge Autorin, die dieses Jahr ihren zweiten Roman veröffentlicht.
Sie wohnt in München, schreibt neben Romanen auch Werbetexte und blogt (wenn Zeit dafür ist) auch selbst.
Ihr erstes Buch, Das letzte Polaroid, hat mir sehr gut gefallen.

Foto und Copyrigth: Stephan Sahm
Ich kenne Nina (noch) nicht persönlich, hatte aber netten Mail-Kontakt mir ihr und schaue mir über Instagram sehr gerne ihre schönen Fotos an.
Da wir bis Herbst noch auf das neue Buch warten müssen, habe ich sie zur Überbrückung der Wartezeit um ein Interview gebeten. Die Fotos in diesem Beitrag sind (bis auf das Porträt) alle von ihr.
Interview
Seit wann wusstest du, dass du Texte erschaffen möchtest?
Das hat bei mir viel mit dem Lesen zu tun. Ich war früher ständig in der Bibliothek und habe mir stapelweise Bücher ausgeliehen. Es war für mich schon damals klar, dass es nichts Tolleres als einen eigenen Roman geben kann. Doch dann hat es viele Jahre gedauert, bis aus dem Traum ein ernsthaftes Vorhaben werden konnte.
Fotografieren kannst Du auch sehr gut, wie man bei Instagram sehen kann. Wäre das eine Alternative für dich?
Das überlasse ich lieber den vielen gut ausgebildeten Fotografen da draußen. Instagram mag ich sehr gerne, aber ich bleibe definitiv beim Schreiben – das ist für mich ganz alternativlos der beste Zeitvertreib und die schönste Arbeit in einem.

Foto und Copyright: Nina Sahm
Dieses Jahr wird dein neues Buch erscheinen. Kannst Du uns ein wenig dazu erzählen?
Mein zweiter Roman wird im Herbst 2016 im Droemer Verlag erscheinen. Viele Dinge wie der endgültige Titel, das Cover und der konkrete Erscheinungstermin stehen momentan noch nicht fest. So bleibt es noch eine Weile spannend, da ich gerade nicht viel verraten darf.
Wie viele Stunden hast du daran gearbeitet?
Das ist schwer zu sagen, denn Romane haben eine ganz eigene Zeitrechnung. In Stunden kann ich das gar nicht messen, nicht einmal in Tagen. Nachdem mein Debüt „Das letzte Polaroid“ im Frühjahr 2014 erschienen ist, habe ich ein paar Monate gebraucht, bis die Idee für den zweiten Roman konkreter wurde. Seitdem arbeite ich an dem Manuskript, doch das ist ein sehr unregelmäßiger Prozess: Intensive und ruhigere Phasen wechseln sich ständig ab. Mal schreibe ich jeden Tag mehrere Stunden, dann lasse ich alles Geschriebene eine Weile ruhen, um es danach zu überarbeiten. Es gibt Tage, an denen ich auf die Buchstaben starre und nicht weiter weiß und es gibt Tage, wo sich alles ganz fließend ergibt und auf jeden Satz gleich der nächste folgt.

Foto und Copyright: Nina Sahm
Verrätst du den ersten Satz aus deinem neuen Buch?
Das würde ich sehr gerne. Doch im Moment steht der erste Satz noch gar nicht fest. Ich bin noch mitten im Lektorat und feile gemeinsam mit meiner Lektorin an den Details. Auch der Anfang kann sich in diesem Prozess noch ändern. Sobald die Arbeit an dem Roman beendet ist, verrate ich gerne mehr!
Ist dein Projekt amanfang.de tot oder nur eingeschlafen?
Das Projekt ruht gerade, aber es wird weiter gehen. Der Prosa-Blog war für mich vor allem am Anfang wichtig: Als ich mich 2011 als Texterin selbstständig gemacht habe, wollte ich regelmäßig schreiben und an meinem ersten Roman arbeiten. Gerade ist so viel los, dass für den Blog weniger Zeit bleibt. Doch ich will bald wieder ein paar neuere Texte veröffentlichen und dafür suche ich noch neue Anfangssätze. Hat jemand von Euch Lesern Lust, mir einen ersten Satz zu schicken? Das kann alles Mögliche sein – ein frei erfundener Satz, eine Zeile aus einem Lied oder Film und natürlich auch ein Satz aus einem anderen Buch. Ich überlege mir dann dazu eine kurze Fortsetzungsgeschichte. Ihr könnt mich einfach auf meiner Facebook-Seite kontaktieren und mir dort eine Nachricht schicken.

Foto und Copyright: Nina Sahm
Wie bist du an deine Teilnahme am Literaturautomat gekommen?
Das Schöne an dem Dasein als Autorin sind diese Anfragen, die unerwartet herein flattern. Das Literaturautomat-Team hat mich angeschrieben, ob ich Interesse an dem Projekt hätte. Da ich die Idee sehr mag, musste ich nicht lange überlegen. Dann habe ich einen kurzen Prosa-Text eingeschickt und einige Monate später lag meine Geschichte in den Literaturautomaten.
Du machst selber Werbetexte. Wirst du an der Marketingkampagne zu deinem Buch mitarbeiten?
Die Werbetexte sind für mich ein zweites Standbein, das von der Arbeit am Roman getrennt ist. Diese Projekte sorgen für etwas Struktur und Sicherheit und sind daher wichtig. Beim Roman konzentriere ich mich nur auf das Schreiben und um die anderen Bereiche wie das Marketing kümmert sich dann der Verlag. Zum Glück: Die Erfahrung und Expertise im Buch-Bereich ist dafür sehr wichtig und ich bin froh, dass ich in der Hinsicht den Rücken frei gehalten bekomme. Natürlich werde ich zusätzlich auch ein wenig die Werbetrommel rühren und z.B. auf meiner Facebook-Seite das Neueste verkünden und vielleicht auch wieder einen Trailer drehen.

Foto und Copyright: Nina Sahm
Wird es eine Lesereise geben? Ich würde mich sehr freuen dich mal „live“ zu erleben.
Sobald der Roman erschienen ist, wird es auch wieder Lesungen geben. Dann können Buchhändler und Veranstalter mich über den Verlag einladen. Das war für mich auch eines der Highlights bei meinem Debütroman – nach der langen Zeit am Schreibtisch in den Zug zu steigen, in fremde Städte zu fahren und viele Leser und Buchhändler zu treffen. Ich habe an bekannten Orten wie dem Literaturhaus München oder bei 1Live in Köln gelesen, und gleichzeitig auch viel Neues zu entdeckt wie den wunderbaren Buchladen „Herr Holgersson“ in Gau-Algesheim. Auf diese kleine Reisen mit dem zweiten Roman im Gepäck freue ich mich schon jetzt.
Danke!
Vielen Dank, liebe Nina Sahm, für deine Antworten. Ich freue mich sehr auf das neue Buch und hoffe, Dich bei einer Lesung live erleben zu können.
♌
Ja, so stelle ich mir Autoren vor. Mal fällt einem was ein, mal eben auch nicht. Finde ich ganz natürlich.
Kürzlich las ich von einer sehr erfolgreichen und älteren Autorin, dass sie immer ganz diszipliniert 10 Seiten pro Tag abgeliefert hat. Das hat mich irgendwie traurig gemacht, weil es sich nicht so anhörte, als hätte sie auch Spaß an ihrem Job.
Moin, moin,
ja, das erste Buch Ninas war schon super, jetzt freuen wir uns auf das zweite!!
Ein sehr profesionelles Interview! Respekt.
Danke für die Blumen. Ich freue mch auch sehr auf das Buch!