Blogtour Deutschlandreise Rezept Buttergebäck
Mittwoch, 22. August 2018
Buttergebäck: Typisch Deutsch
Welches sind die Plätzchen, die ich wohl am häufigsten im Leben gebacken habe?
Buttergebäck, von anderen auch Ausstechkekse genannt. Schon als Kind zur Weihnachtszeit jedes Jahr mehrmals gebacken. Schöne Formen ausgestochen, nett verziert mit Eigelb, bunten Perlen oder Mandeln. Als meine Kinder ins backfähige Alter kamen, hatte ich in der Adventszeit immer etwas Teig im Kühlschrank (kann man hervorragend portionsweise einfrieren!) damit sie ihren Backdrang ausleben konnten. Es gibt wohl keine anderen Kekse, bei denen Kreativität so einfach ist. Und genau deshalb sind es keine Weihnachtsplätzchen, sondern Ganzjahreskekse für jede Gelegenheit. So zum Beispiel für die Hochzeit, zu der wir diesen Sommer nach Italien geflogen sind. Die Herzchen habe ich mit Fondant verziert, den ich ebenfalls ausgerollt und ausgestochen habe.
Von einer Kollegin habe ich zu Weihnachten Ausstecher geschenkt bekommen, die einige bekannte deutsche Wahrzeichen abbilden. Wenn das nicht gut zu dieser Blogtour passt? Und damit die Literatur nicht zu kurz kommt, stelle ich noch passend zu jeder Form ein Buch vor.
Lange habe ich vor meinen Bücherregalen gestanden um die passenden Bücher herauszusuchen. Was spielt an welchem Ort? Was hat mir davon gut gefallen? Dann wollte ich noch eine recht bunte Mischung anbieten. Bunt, wie die verzierten Butterplätzchen.
Köln
Der Kölner Dom fehlte natürlich nicht. Bei dem passenden Buch bin ich weit in die Vergangenheit zurückgegangen und habe einen historischen Krimi herausgesucht. Es handelt sich um den Debütroman eines inzwischen sehr bekannten Autors, der auch noch in Köln geboren wurde: Frank Schätzing. Der erfolgreiche Histo-Krimi „Tod und Teufel“ führt uns in Köln des 13. Jahrhunderts. Die Handlung beschränkt sich auf fünf Tage im September 1260. Der Dom ist noch nicht fertig. Der Dombaumeister ist tot. Ein Unfall? Natürlich nicht, sonst wäre es ja kein Krimi…
Buchbesprechung von Buchrebellin
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Meine Tochter backte mit und machte eine ganze Dose Kölner Dome um sie an die Eltern ihres Freundes zu verschenken, die sie in München besuchte.
München
In München mache ich auch direkt weiter. Noch einen Krimi. Etwas aktueller aber auch schon Backlist. Friedrich Ani schreibt schon verdammt gut. Spannend und trotzdem mit einem gewissen Anspruch. Seine Bücher sind keine atemlosen Reißer, sondern Milieu- und Charakterstudien mit unbequemen Hauptpersonen. „Der namenlose Tag“ spielt in München, in Giesing wird eine Leiche gefunden. Ermittler ist nicht Tabor Süden, sondern Kriminalhauptkommissar a.D. Jakob Franck. Ja, Ani startet mit diesem Buch eine neue Reihe. Franck vertieft sich in einen 20 Jahre alten Fall. Er hat eine eigene Methode, die „Gedankenfühligkeit“.
Buchbesprechung bei Booknerds
Verlagsseite
Franzi hat in dieser Blogtour übrigens auch schon einen Bericht über München und ihre liebsten Buchhandlungen gebracht.
Schloß Neuschwanstein
Wir bleiben noch in Bayern. In meinem Ausstechförmchen-Set fehlte natürlich auch nicht das Profil eines der berühmtesten Gebäude Deutschlands. Ein Tipp: wer es besuchen möchte, sollte sich vorher im Internet Karten für einen bestimmten Timeslot kaufen. Es ist dann zwar immer noch voll, aber man kommt mindestens rein.
Es wird wieder historisch (so bunt wohl doch nicht, meine Wahl… ). Wieder eine Baustelle. Diesmal im Jahr 1875 in Hohenschwangau. Das Schloss heißt noch „neue Burg“. Der Bauführer wird erschossen. Mitten durchs Herz. Er kann im letzten Moment noch einer jungen Frau ein Päckchen in die Hand drücken. Es wilde Verfolgungsjagd durch die Nacht beginnt. Das Buch ist eine unterhaltsame Mischung aus Erfindungen und Tatsachen und führt uns in die Zeit des deutschen Märchenkönigs Ludwig II.
Besprechung bei Kristinas Lesewelt
Verlagsseite
Das Rezept
Zutaten
500 g Mehl
250 g Zucker
2 Päckchen Vanillezucker
Die abgeriebene Schale einer unbehandelten Zitrone
1 Prise Salz
300 g Butter
2 Eier
Material zum Verzieren
Zubereitung
1. Aus allen Zutaten einen Mürbeteig kneten. Mit der Hand, der Maschine oder dem Mixer. Ich vermische gerne alles mit den Knethacken des Handmixers und knete den Teig dann per Hand schnell fertig. Kleiner Tipp: immer nur mit einer Hand kneten, dann bleibt eine Hand sauber (meiner Tochter war das nicht klar, und dann klingelte das Handy. Und mit 17 kann man das nicht einfach klingeln lassen).
2. Gut abgedeckt im Kühlschrank mindestens 1,5 Stunden kaltstellen.
3. Portionsweise mit Hilfe von etwas Mehl ca. 0,5 cm dick ausrollen, mit beliebigen Förmchen ausstechen und auf ein mit Backpapier ausgekleidetes Blech legen. Tipp: Die Ausstechförmchen mit der Schnittseite immer wieder in ein wenig Mehl tauchen, dann lösen sie sich besser.
4. Auf dem Blech beliebig verzieren. Ganz einfach: mit einem Eigelb und ein wenig Milch verrühren und die rohen Kekse damit bestreichen, dann werden sie schön goldgelb. Obendrauf nach Wahl mit Nüssen, Mandeln, Perlen, Streuseln oder was dir so gefällt bestreuen. Man kann sie auch „nackt“ backen und nach dem Erkalten mit Zuckerguss bestreichen und dann kleine Perlen oder Schokoladentropfen darauflegen. Etwas aufwändiger: Fondant (ich habe fertigen aus dem Supermarkt genommen ebenfalls ausrollen, ausstechen und auf die Plätzchen geben, gerne auch in verschiedenen Schichten. Diesen habe ich nicht mitgebacken! Die keinen Herzchen und auch den Fondant habe ich mit Zuckerguss festgeklebt. Lasst euch von eurem Geschmack, Phantasie und dem Anlass inspirieren. Ich habe Eigelb und Zuckerstreusel für die Städtekekse genommen, Fondant für die Hochzeitsherzen.
5. Backzeit: ca. 12 Minuten bei 180° Ober- Unterhitze oder 160° Heißluft. Nach dem Backen vorsichtig mit einer Palette oder einem Pfannenwender aus Metall vorsichtig vom Blech heben und auf einem Rost erkalten lassen.
Dresden
In dieser Stadt war ich noch nicht, wie ich zu meiner Schande gestehen muss. Doch ich dachte direkt an das Buch „Der Turm“ von Uwe Tellkamp. Das Buch ist mehrfach preisgekrönt, verfilmt und spielt in Dresden. Anhand einer Familie und mehrerer Generationen wird der Abgesang auf die DDR dargestellt. Vielleicht nicht ganz einfach zu lesen, recht episch, verdeutlich sehr gut verschiedene Seiten in der DDR kurz vor der Wende. Mir hat es einiges an Erkenntnis verschafft.
Buchbesprechung bei Lesen macht glücklich
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Berlin
Ein Symbol der Hauptstadt durfte natürlich nicht fehlen. Das Brandenburger Tor ist allerdings nicht ganz einfach aus der Form zu lösen gewesen und sieht ein wenig wie eine Raupe auf langen Beinen aus…
Auch hier habe ich mich für ein ernstes Buch entschieden. Die Auswahl für Berlinbücher war groß. Die Auswahl fiel mir echt schwer. Anonyma sind die Tagebuchaufzeichnungen einer Frau im zerbombten Berlin von April bis Juni 1945. Unfassbar was Frau alles erträgt, wenn sie überleben möchte! Dieses Buch ist spannend zu lesen und unheimlich erschreckend. Es gibt natürlich auch viele weitere Bücher über diese Zeit und den Überlebenskampf. Auch dieses Buch wurde verfilmt.
Als lieferbare Ausgabe habe ich allerdings nur ein gebundenes Buch gefunden. Schade.
Buchbesprechung bei aus.gelesen
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Auch Berlin wurde schon in der Blogtour vorgestellt. Zweimal von Andrea. Einmal geht es um Wollwanderwege und dann noch um eine perfekt zu „Bahlin“ passendem Buch, wesentlich heiterer als meine Wahl.
Meine kleine Rundfahrt durch Deutschland ist schon vorbei. Die Blogtour Deutschlandreise auch schon bald. Lasst euch die typisch deutschen Kekse schmecken und lest ein gutes Buch dazu. Ich mache mir jetzt erst mal einen Tee zu Buch mit Keksen.
Liebe Silvia,
auf diesen Beitrag der Deutschlandtour war ich besonders gespannt! Diese Ausstechformen sehen so aus, als seien sie gar nicht so leicht komplett vom Teig zu lösen … und ich gestehe, ich hätte nur zwei erkannt – das Brandenburger Tor, weil es halt so anders aussieht als die üblichen Gebäude, und die Frauenkirche (vermutlich, weil ich von den USA aus Lindenstraße gucken kann). Schöne Idee, die dazugehörigen Städte mit Büchern zu verbinden!
Liebe Grüße
Petrina