Interview: Ariane Koch
Mittwoch, 19. Januar 2022
Autorin des Romans „Die Aufdrängung“
Den Debütroman Die Aufdrängung von Ariane Koch fand ich sehr herausfordernd. Der Roman steht auf der Shortlist 2021 des Bloggerpreises vom Blog Das Debüt. Als Teil der Jury habe ich die Autorin gebeten mir ein paar Fragen zu beantworten.
Ariane Koch erblickte 1988 in Basel das Licht der Welt. Nach dem Studium, unter anderem Bildende Kunst und Interdisziplinarität, schreibt sie: Prosa, Hörspiele und auch Theatertexte. Die Autorin erhielt für Die Aufdrängung 2021 den aspekte Literaturpreis des ZDF.
Das Interview
Dieses Interview ist durch einen Mail-Austausch zustande gekommen. Ich habe allen Autor*innen, die auf der Shortlist des Bloggerpreises stehen, dieselben Fragen gestellt. Ich danke Ariane Koch für die Beantwortung meiner Fragen.
Was ist die Essenz deines Buches?
Ariane Koch: Man nehme die dem Buch eigene Sprache, die Ausgangssituation zwischen Gast und Gastgeberin und die darum herumliegenden gesellschaftlichen Fragen und koche sie einige Tage (Jahre?) ein. Das ergibt dann die Essenz (das Eau de Toilette) von «Die Aufdrängung». (Wie sie wohl riecht/stinkt?). Oder etwas einfacher gesagt: Es geht um Gastlichkeit.
Wie bist du ans Schreiben gekommen?
Ariane Koch: Meinst du allgemein? Ich habe mit dem Schreiben angefangen, als ich Schreiben und Lesen lernte, da war ich ungefähr sechs Jahre alt. Es gehörte einfach immer zu mir. Vielleicht so sehr, dass ich später lieber andere Dinge studieren wollte (Bildende Kunst, Philosophie, Theaterwissenschaft…). Zum Beruf wurde es, als ich 2013 anfing Theater- und Performancetexte zu schreiben.
Wie lange hast du an deinem Debütroman geschrieben?
Ariane Koch: 4-5 Jahre. Der Titel «Die Aufdrängung» kam mir als erstes in den Sinn. Das war irgendwann im Frühling 2016. Ein paar Monate später fing ich an zu schreiben. Ich habe parallel auch viel anderes geschrieben, aber der Romantext lag irgendwie allem zu Grunde. So lange hatte mich vorher noch kein Text begleitet.
Wie hast du deinen Verlag gefunden?
Ariane Koch: Der Autor Heinz Helle empfahl mich beziehungsweise den Text glücklicherweise seinem Lektor, und so führte eins zum anderen. Heinz hatte mich während meines Masterstudiums mentoriert: Wir haben uns 3-4 Mal zu Gesprächen über «Die Aufdrängung» getroffen. Er hat den Text und meine Arbeit daran sehr unterstützt.
Hast du Tipps für andere Jungautor*innen?
Ariane Koch: Ich würde empfehlen, an die eigenen Schreibpraktiken, Arbeitsweisen und Interessen zu glauben, eventuell darauf zu beharren – anstatt paternalisierende Tipps von anderen anzunehmen :). Aus meiner allgemeinen künstlerischen Praxis habe ich vor allem gelernt, dass ich einfach machen muss, mich machen lassen muss – und weniger darüber nachdenken sollte, was ich da eigentlich mache.
Wie sehen deine literarischen Pläne aus?
Ariane Koch: Ich schreibe einfach weiter. Auch, um die Leerstelle zu füllen, die durch die Herausgabe von «Die Aufdrängung» entstanden ist. Ich arbeite gerade an einem zweiten Romanprojekt, für das ich mir – dank eines Preises und einem Arbeitsstipendium in London – viel Zeit nehmen darf. Ansonsten stehen mir einige Lesungen mit dem Debüt bevor sowie die Uraufführung meines Theaterstückes «Die toten Freunde (Dinosauriermonologe)».
Der Bloggerpreis
Das Blog Das Debüt lobt alljährlich den Bloggerpreis für das beste Romandebüt aus.
Die Jury bilden dieses Jahr 16 Literaturblogger*innen.
Neben Ariane Koch stehen folgende Autor*innen mit ihren Debütromanen auf der Shortlist für 2021:
Sharon Dodua Otoo – Adas Raum
Stefanie vor Schulte – Junge mit schwarzem Hahn
Thomas Arzt – Die Gegenstimme
Jessica Lind – Mama