Rezept: Zuckerstangen-Kekse
Mittwoch, 5. Dezember 2018
Gebackene Weihnachts-Symbole
Die Advents- und Weihnachtszeit ist voller Symbole: Tannenbaum, Sterne, Rentiere, Weihnachtsmänner. Doch es gibt so ein paar Symbole für die Weihnachtszeit, die überall erkannt werden, aber ich keine Ahnung habe, wie es dazu kam. Eines dieser Symbole ist die Zuckerstange. Geformt wie ein Spazierstock, meistens in rot-weißem Ringellook gehalten.
Ich habe versucht herauszufinden woher sie kommt. Ausserdem haben wir die Zuckerstange auch Keks-technisch umgesetzt. Das Ergebnis ist ein Eyecatcher für jeden Plätzchenteller.
Candy Cane
Kommt die Zuckerstange, also die Candy Cane aus den USA?
Es gibt dort sogar ein Kinderbuch zu diesem Thema. In dieser Geschichte wollte ein Süßwarenhändler seine Enkeltochter mit einer individuellen neuen Süßigkeit überraschen. Inspiriert wurde er von den Hirtenstäben der Schafhirten an der Krippe. So war auch ein religiöser Touch gewahrt. Auf dem Kopf stehend steht der gebogene Stab für ein J, wie der Anfangsbuchstabe von des Namens von Jesus.
Doch wer hat sie wirklich erfunden? Darüber erzähle ich weiter unten, nach dem Rezept.
Rezept
Zutaten für ca. 20 Stück
400 g Mehl
3/4 TL Vanillesalz
250 g weiche Butter
1 Ei
175 g Zucker
rote Lebensmittelfarbe
Zubereitung:
Backofen auf 180° Ober-Unterhitze oder 160° Heißluft vorheizen.
Mehl und Vanillesalz verrühren. Die Butter und den Zucker cremig schlagen. Das Ei dazugeben. Dann das Mehl mit dem Vanillesalz unterrühren.
Den Teig halbieren. In eine Teighälfte die rote Lebensmittelfarbe unterkneten.
Den Teig mindestens eine Stunde im Kühlschrank kühlen.
Nun werden von den beiden Teighälften jeweils kleine Stücke genommen und zu einer langen, dünnen Schnur gerollt und miteinander verdreht. Die Zuckerstangen so biegen, dass ein Spazierstock entsteht. Im Backofen backen (Backzeit 10-12- Minuten) und nach dem Backen auf einem Kuchengitter auskühlen lassen.
Polkagrisar
Ich habe noch einige andere Geschichten um die Entstehung der Zuckerstange gefunden, so auch diese, die von einer emanzipierten Frau handelt. Mitte des 19. Jahrhunderts lebte Amalia Eriksson in Gränna am Vätternsee in Schweden. Die Witwe wusste nicht recht, wie sie ihren Lebensunterhalt bestreiten sollte und ihre Kinder durchbringen könnte. Da bekam sie die Idee Zuckerstangen herzustellen und vom Verkaufserlös zu leben. Doch damals war es Frauen nicht erlaubt solche Geschäfte zu führen. Verzweifelt wandte sich Amalia direkt an den König. Er gab ihr die Erlaubnis zur Herstellung und zum Vertrieb der „Polkagrisar“. Die Zuckerbäckermanufaktur gibt es heute noch und auch das Originalrezept von 1859 wird noch benutzt.
Kölner Zuckerstangen?
Am besten gefällt mir, als Kölnerin, natürlich folgende Geschichte, nach der die Zuckerstange in Köln erfunden wurde.
Im 17. Jahrhundert gab der Chorleiter des Kölner Doms bei einem lokalen Bonbonhersteller Zuckerstangen in Auftrag , um damit die Kinder während der langen Messen und Krippenspiele im Kölner Dom zur ruhig halten zu können. Funktioniert sicher noch heute und sichert das Einkommen der Zahnärzte…
Wer weiß, welche Geschichte wirklich stimmt? Unsere Zuckerstangen aus Teig wurden in Hamburg von einer Freundin von uns gebacken. Da bin ich mir zu 100% sicher!
Das Rezept könnt ihr euch auch direkt runterladen:
Rezeptdownload als PDF
Viel Spaß beim Backen und naschen!
Die schauen echt super aus. Am Wochenende will ich auch endlich mal backen!