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Robert Seethaler: Das Café ohne Namen

Sonntag, 28. Mai 2023

Buch Café ohne Namen von Robert Seethaler

Leben in einem Wiener Kaffeehaus

Das Buch beginnt in Wien im Jahr 1966. Simon arbeitet als Handlanger auf dem Markt. Er hilft den Händlern bei allem was so anfällt. Doch damit ist jetzt Schluss: er erfüllt sich seinen Traum und eröffnet ein Café.

Ein leerstehendes Lokal war ihm schon lange im Auge. Jetzt hat er genug gespart um es zu pachten.  Gleichzeitig zur Aufbruchstimmung in Wien eröffnet er sein Lokal. Es wird auch ganz gut angenommen. Doch viel Geld verdient er damit nicht. Sind seine Kunden doch auch eher einfache Menschen, die nicht viel Geld haben.
Doch Simon fühlt sich wohl. Auch wenn er jeden Tag viele Stunden arbeitet. Er ist jetzt sein eigener Herr. Irgendwann kann er sogar eine Kellnerin anstellen, obwohl das gar nicht geplant war.
Der Roman beschreibt circa 10 Jahre im Leben von Simon.

Mit dem Café hatte er sich seinen Traum verwirklicht, doch nun wurde ihm die schlichte Tatsache bewusst, dass jeder Traum verschwindet, sobald er sich erfüllt.

Sein Traum vom eigenen Lokal hat er sich erfüllt. Doch für andere Träume war daneben kein Platz. Für Familie, eine Frau. Da gab es zwar mal jemanden, aber…
Das Café war sein Leben in dieser Zeit. Auch wenn es ihn auslaugte, bei Problemen vielleicht auch mal zum Alptraum wurde.

Zeitgeist

1966 herrscht überall Aufbruchstimmung. Die Spuren des zweiten Weltkriegs sind getilgt. Überall wird gebaut und investiert. Am Prater wird gefeiert, das Riesenrad dreht sich.
Viele Menschen kommen aus dem Umland nach Wien, sie schuften in den Fabriken. Auf ihrem Rücken wird der neue Wohlstand aufgebaut. Das sind auch die Kunden, die Simon in seinem Café bedient.
Die ersten Spuren der Gentrifizierung lassen sich blicken. In den zehn Jahren, in denen der Roman spielt, ändert sich sehr viel in der Gesellschaft, ändert sich auch Wien sehr. Doch Simon ist flexibel und ein positiver Mensch.

Man sollte sich immer ein bisschen mehr Hoffnung als Sorgen machen. Alles andere wäre doch blödsinnig, oder?

Riesenrad im Wiener Prater
Riesenrad im Wiener Prater

Menschen

Seethaler kann besonders gut Personen beschreiben. Und durch das Café kann de Autor viele Menschen auftreten lassen. Von einigen erzählt er ganz nebenbei in wenigen Sätzen die Geschichte, zeigt ihr Leben, ihre Probleme, ihre Freuden.
Da sind zum Beispiel zwei Damen, die jeden Tag in seinem Café sitzen und ununterbrochen reden. Dieser Redeschwall bildet immer wieder ein Kapitel und gibt ein Spiegelbild von dem, was gerade so passiert in diesem Wiener Viertel.
Da gibt es den Mann, der sein Geld mit Boxen verdient, bis er irgendwann das Publikum nicht mehr anzieht. Da sind die Alkoholiker, die Verrückten und die einfachen Arbeiter. Der Metzger, zu dem Simon ein freundschaftliches Verhältnis hat. Sein Vermieter, immer einsam ist. Alle suchen Gesellschaft und Zerstreuung im Café, das immer namenlos bleibt.

Simon dachte an seine Gäste. Es war merkwürdig, wie wenig er von ihnen wusste und wie gut er sie doch kannte.

Dieser Roman ist wie eine Mischung aus vorherigen Romanen von Seethaler.  In Ein ganzes Leben wurde auch das Leben eines bescheidenen Menschen beschrieben, der immer viel arbeitet. In dem Friedhofsroman Das Feld werden auch die Leben vieler Menschen, die dort beerdigt wurden, angerissen und miteinander in Verbindung gesetzt.

Die Witwe

Meine Lieblingsfigur ist die Witwe, bei der Simon ein Zimmer gemietet hat.
Sie ist immer allein, versorgt die Wohnung, gibt Simon gute Tipps und Lebensweisheiten mit. Doch bleibt sie immer einsam. Simon scheint ihr einziger Kontakt zu sein. So lange lebt er mit ihr unter einem Dach. Sie essen häufig zusammen. Doch er kennt sie nicht. Er weiß nicht, wie sie ihren Tag verbringt, ob sie Träume und Freundinnen hat. Bis sie immer mehr abbaut und Simon sich jetzt um sie kümmert. An ihr wird die Zeit irgendwie ersichtlich.

Während die Tage sich immer weiter zu dehnen und zu strecken schienen, flogen die Jahre nur so dahin und hinterließen kaum mehr als ein paar Erinnerungsspuren.

Seethaler

Ich konnte den Autor während der LBM2023 live erleben. Dabei sprach er von diesem Buch und gab auch einiges von sich selbst preis.
So ist Seethalers Geburtsjahr 1966, dasselbe Jahr, in dem auch dieser Roman einsetzt. Doch nach seiner Aussage war das Zufall. Er stammt ja auch aus Wien, aus dem 2. Bezirk, den er als „Armenloch“ bezeichnet. Seine Großmutter war Tellerwäscherin, der Vater Asphaltierer. Die Literatur wurde ihm also nicht automatisch in die Wiege gelegt. Er kam auch nicht nur aus einer Arbeiterfamilie, sondern musste auch noch wegen einer Augenerkrankung auf eine Sonderschule gehen.
Auf seine Arbeit angesprochen, meinte er, Recherche sei ein sehr mühsames Handwerk. Das müsste sein, aber er macht es nicht gerne. Außerdem wäre Schreiben sehr mühsam, aber nicht schreiben ebenso. Beides sei aushaltbar.
Er möchte auch keine Figuren in seinem Buch haben, sondern Menschen. Vielleicht ist das sein Geheimnis?
Auf alle Fälle fand ich Robert Seethaler recht sympathisch, reflektiert und humorvoll. Wenn es mal eine Veranstaltung mit ihm in Köln gibt, werde ich hingehen.

Fazit

Robert Seethaler hat mich mit seinem Roman Café ohne Namen wieder gefangen genommen. Diese vielen Menschen, die dort ein- und ausgingen und mit wenigen Sätzen bildhaft beschrieben wurden wurden in meinem Kopf lebendig. Ein Roman, der viele kleine Geschichten beinhaltet. Gemeinsam bilden sie die Geschichte eines Cafés und auch ein Teil der Geschichte von Wien. Hinter jeder Geschichte steht ein Leben, das es sich auch zu beschreiben lohnt.
Ich werde bei meinem nächsten Cafébesuch an diesen Roman denken und versuchen die Geschichten der dort sitzenden Menschen zu erraten.  

This entry was posted in Allgemein, Bücher, Bücher, Rezension and tagged in Café, Geschichten, Kaffeehaus, Menschen, Wien.

Buchlieberin

https://leckerekekse.de/wordpress

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« Jessie Greengras: Und dann verschwand die Zeit
Eva Björg Ægisdóttir: Verschwiegen »
3 Kommentare zu “Robert Seethaler: Das Café ohne Namen”
  1. Heike
    29. Mai 2023 at 8:00

    Das Buch spricht mich sehr an, liebe Sylvia.
    Zudem war ich erst in Wien, wo ich natürlich auch gerne Cafés besuchte. Da fragte man sich ja schon öfters, welche Lebensgeschichte sich hinter der einen oder anderen Person verbirgt.
    Vielen Dank für den Tipp.
    Liebe Grüße von
    Heike

     
    Reply
    1. Buchlieberin
      29. Mai 2023 at 8:38

      Hallo Heike,
      mir hat das Buch auch eine gewisse Sehnsucht nach Wien eingeimpft. So eine schöne Stadt. Und der Besuch in Kaffeehäusern gehört natürlich dazu.
      Liebe Grüße
      Silvia

       
      Reply
  2. Pingback: [Die Sonntagsleserin] Mai 2023 - Phantásienreisen

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