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Rezension: Das Feld, Seethaler

Mittwoch, 4. Juli 2018

Robert Seethaler: Das Feld, Rezension

Die Toten kommen zu Wort

In der Kleinstadt Paulstädt wird der Friedhof nur „Das Feld“ genannt. Ein älterer Mann setzt sich dort gerne auf „seine“ Bank.

Er war überzeugt davon die Toten reden zu hören.

Was würden sie wohl erzählen, wenn sie die Gelegenheit bekämen? Würden sie über ihr Leben oder den Tod reden? Hören sie, was die Friedhofsbesucher sagen?
In diesem Buch wird ein ganzer Chor verschiedener Stimmen notiert. Viele sprechen über die Zeit kurz vor ihrem Tod, andere schwingen Reden oder denken an ihre große Liebe. Manche sprechen über gute Dinge, andere über die schlimmen Zeiten. Diese hier haben alle gemeinsam, dass sie in derselben kleinen Stadt leben und ihre Wege sich ab und zu gekreuzt haben.

Ein paar der Stimmen möchte ich näher betrachten. Seethaler widmet jeder Stimme aus dem Jenseits ein Kapitel, jeweils mit dem Namen als Überschrift. Ein paar dieser Figuren stelle ich nur durch Zitate vor.

Pfarrer Hoberg

Eine zentrale Figur im Roman und im Städtchen. Er erzählt, wie er zu Gott fand und vom Priesterseminar. Er versucht auch andere zu Gott zu führen und vollführt eine spektakuläre Himmelfahrt. Hoberg wird auch in weiteren Kapiteln immer wieder erwähnt. Mal positiv, mal negativ. Oft wird sein Tod angesprochen.

Sophie Breyer

Mein Lieblingskapitel.
Es besteht nur aus ihrem Namen als Überschrift und einem einzigen Wort:

Idioten

Auch sie findet in anderen Abschnitten Erwähnung, so bekam ich doch ein paar Infos über sie, zum Beispiel, dass sie einen Tabakladen führt, also gewissermaßen die Trafikantin von Paulstädt war.

Robert Seethaler: Das Feld, Rezension

Martha und Robert Avenieu

Jeder der beiden Ehepartner schildert seine eigene Sicht auf die Beziehung. Und diese fällt sehr unterschiedlich aus. Hier wird deutlich, wie man sich doch oft selbst belügt. Auch Marthas Tod ist sehr spektakulär und gehört zu den großen Ereignissen im Städtchen, über die auch noch viele Jahre später gesprochen werden wird. Die beiden führten ein Schuhgeschäft. Durch dessen Geschichte wird auch der Strukturwandel im Ort verdeutlicht.

Bürgermeister

Gewohnheitsmäßig hält Heiner Joseph Landmann eine Rede. Er kann wohl nicht anders. Und Landmann rechnet ab. Mit der Stadt, ihren Bürgern und auch mit sich selbst. Von Bestechung ist die Rede, gibt er sogar er zu. Trotzdem ist da keinerlei Unrechtsbewusstsein. Doch erweckt auch er Mitleid, als er zum Beispiel von seinem eigenen Vater erzählt. Und der letzte Absatz seines Kapitels versöhnt mich wieder mit diesem sehr machthungrigen Mann.

Heide Friedland

Diese Frau erzählt von allen Männern, mit denen sie im Laufe ihres Lebens zusammen war. 67, wenn sie sich nicht verzählt hat. Einige sind nur eine kurze Erwähnung wert, andere einen ganzen Absatz. Und dann kam da doch noch der Eine. Die wahre Liebe. Auch andere Stimmen sprechen davon von der echten Liebe. Andere haben sie nie gefunden. Aber als so melancholisch wie sich das jetzt hier gerade anhört empfand ich das Buch gar nicht.

Heribert Kraus

Ein Briefträger Paulstädts. Er spricht von seiner Arbeit seinem Alltag und auch ein wenig von seinem Kind. Bei seiner Stimme dachte ich mir direkt: das wäre doch auch ein eigenes Buch wert! Er weiß so viel über die Menschen, denen er die Post bringt. Und sein eigenes Schicksal ist erzählenswert.

Stumme Stimmen

Wenn ich jetzt nochmal durch das Buch blättere und mich einigen Stellen festlese, fallen mir immer mehr Querverweise auf. Ein Buch, dass ich mehrmals lesen könnte und immer noch etwas Neues entdecken würde, obwohl es ja eher dünn ist.
Es gibt auch Bürger von Paulstädt, die immer wieder erwähnt werden, aber kein eigenes Kapitel bekommen haben. Zum Beispiel die Blumenhändlerin. Doch durch die vielen Erwähnungen und Einzelheiten, die ich dadurch zusammentragen kann, kann ich mir ihre Geschichte zum Teil selbst zusammenreimen. Mit ein wenig Phantasie auch die von Metzger Buxter.

Es gibt auch offene Schicksale. So zum Beispiel von Regnier, der plötzlich nicht mehr da war.
Wenn ich hier einige der Personen nicht erwähne, habe ich ihnen gegenüber ein schlechtes Gewissen. Als ob ich ihnen damit nicht gerecht werden würde. Doch ich mag ja nicht das ganze Buch nacherzählen…

Robert Seethaler: Das Feld, Rezension

K.P. Lindow

Er erzählt vom Alter:

Ganz unmerklich verwandelt sich die Sehnsucht nach den ersten Malen in die Hoffnung auf die letzten Male.

Karlo Jonas

Er war Landwirt, wie auch sein Vater und dessen Vater. Auf seinem ehemaligem Land entstand übrigens der Friedhof. Deshalb der Name „Das Feld“.

Ich saß vor meiner Haustür und sah dem Wind zu und hatte das Gefühl, dass sich alles in mir vereinte. Ich war mein Vater, ich war mein Großvater, ich war dessen Vater und dessen Vater und dessen Vater. Ich war der Letzte und der Erste in dieser langen Reihe, und in der Erde unter meinen Füßen lösten sich die Wurzeln und es war mir recht.

Susann Tessler

Sie lebt in einem Hospiz.
Gegenstände haben ihre Bedeutung verloren. Henriette nannte sie „das Gerümpel unseres Lebens“.

…

Die Zeit schien belanglos geworden zu sein – und andererseits zu kostbar um sie in bloße Minuten, Stunden, Tage zu fassen.

Annelie Lorbeer

Eine meiner Lieblingsfiguren. Annelie erreicht das höchste Alter. Wie mir scheint, geht Weisheit damit einher.
Es ist merkwürdig: Alle, die ich gekannt habe, habe ich überlebt. Und die, die ich nicht überlebt habe, habe ich nicht gekannt. Jetzt weiß ich nicht einmal mehr, ob das traurig ist. Ich glaube, mein Humor ist hin. Ohne Würde ist der Mensch ein Nichts. Solange es geht, sollte man sich selbst darum bemühen. Sobald es jedoch aufs Ende hin geht, kann einem die Würde nur mehr geschenkt werden. Sie liegt im Blick der anderen.

…
Jetzt weiß ich wie es ist. Aber ich erzähle nichts. Es ist verboten, vom Tod zu erzählen. Im Tod liegt die Wahrheit, doch man darf sie nicht sagen. … Ich bin einfach aus dem Leben gefallen. Genauso wie man ins Leben hineinfällt, so fällt man auch wieder heraus. … So oder so, es klappt immer.

Robert Seethaler: Das Feld, Rezension

Friedhöfe

Ich gehe sehr gerne über Friedhöfe. Schon als Kind war das so. Ich empfinde das nicht als unheimlich und bedrückend. Nur wenn ich die Menschen in den Gräbern dort kannte. Doch auf fremden Friedhöfen passiert dies natürlich nicht. Dort ist es ruhig und meist schön. Ich lasse meinen Blick über die Namen auf den Grabsteinen wandern, rechne aus, wie alt sie wurden. Was sie wohl alles erlebt haben?

Manche Gräber sind sehr gepflegt, auf manchen liegen frische Blumen. An anderer Stelle sind noch frische Hügel mit Kränzen zu sehen. Auch der Besuch von Friedhöfen in anderen Ländern lohnt sich immer wieder für mich. Die Friedhofsinsel in Venedig zum Beispiel. In manchen Ländern sind Fotos der Toten zu sehen, manche bestehen nur aus Urnenschubladen, in Lissabon konnte man in halb verfallenen Mausoleen auf die Särge schauen. Meist bilden die Friedhöfe grüne Oasen in den Städten.

Welche Zahl wird wohl mal auf meinem Grabstein stehen? Gut, dass ich das nicht voraussehen kann.

Fazit

Das Feld würde ich mit „melancholisches Unterleuten“ beschreiben. Seethaler gelingt es eine kleine Stadt durch die Stimmen ihrer Toten sehr lebendig erscheinen zu lassen. Das Leben aller ist irgendwie miteinander verbunden. Manche Einzelschicksale berührten mich sehr, über manche hätte ich gerne viel mehr erfahren. Ihr Leben wäre ein eigenes Buch wert gewesen. Eine Fortsetzung würde ich mir wünschen!

Infos zum Buch

Robert Seethaler: Das Feld Das Feld
Robert Seethaler
Hanser VerlagVerlagsseite

This entry was posted in Allgemein, Bücher, Bücher, Rezension and tagged in Friedhof, Kleinstadt, Leben, Roman, Tod.

Buchlieberin

https://leckerekekse.de/wordpress

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Rezension: Abifeier von Eric Nil »
8 Kommentare zu “Rezension: Das Feld, Seethaler”
  1. Karina
    6. Juli 2018 at 14:01

    Liebe Silvia,
    das ist ein Buch für mich !!!!!! ich mag solche Bücher unheimlich und auch Friedhöfe:)
    Meine Arbeitsstelle ist nicht weit von einem Friedhof und ich verbringe da gerne meine Mittagspause
    vor allem im Sommer, da kann ich wirklich abschalten Ich glaube stark daran, dass es ein Leben nach dem Tot gibt:)
    Ganz liebe Grüße
    Karina

     
    Reply
    1. Buchlieberin
      6. Juli 2018 at 16:39

      Hallo Karina,
      witzig, ich arbeite auch fast neben einem Friedhof. Und ich behaupte mal, der Melaten-Friedhof ist schönste in Köln, Dort werden viele Führungen angeboten, zum Beispiel eine über die Tiere, die sich dort angesiedelt haben.
      Liebe Grüße
      Silvia

       
      Reply
  2. Pingback: Rezension | Robert Seethaler: Das Feld | KillMonotony Buchblog

  3. -Leselust Bücherblog-
    27. Juli 2018 at 12:24

    Liebe Silvia,
    Hach, „melancholisches Unterleuten“ ist eine geniale Beschreibung und macht mir richtig doll Lust auf dieses Buch. Ich hatte den Titel eh schon im Hinterkopf (da ist man ja in den sozialen Medien kaum drumherum gekommen ;D), aber jetzt kommt das Buch definitiv auf meine Wunschliste.
    Danke für die schöne Buchvorstellung.
    Liebe Grüße, Julia

     
    Reply
    1. Buchlieberin
      27. Juli 2018 at 16:50

      Hallo Julia,
      Ich hoffe, es wird dir so gut gefallen wie mir.
      Einige waren etwas enttäuscht von diesem Buch. Es ist halt anders als der Vorgänger.
      Viele liebe Grüße
      Silvia

       
      Reply
      1. -Leselust Bücherblog-
        27. Juli 2018 at 18:07

        Na dann hab ich ja vielleicht Glück, denn ich habe den Vorgänger noch nicht gelesen. Kann also vielleicht ganz unbefangen an das Buch herangehen. 🙂

         
        Reply
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