Das letzte Türchen: Frohe Weihnachten
Mittwoch, 24. Dezember 2014
Die aufregende Adventszeit ist zu Ende und wir haben Weihnachten
Unser Adventskalender hat uns sehr viel Freude bereitet und Euch hoffentlich auch. Heute gibt es nur noch ein paar Bilder von Büchern, Buchkeksen und Geschenkkeksen.
Dies ist zwar kein Weihnachtsgedicht, aber ein schönes Stück über Bücher:
Bücher können sein wie Menschen,
die wir liebgewinnen,
die uns wieder lieben,
denen wir das Herz aufschließen,
die darinnen Wohnung nehmen,
die uns still begleiten alle Wege,
deren Treue wir uns stets versichert fühlen,
die in Glück und Elend uns zur Seite stehen,
die mit Blütensträußen unsere Freudenwege zieren,
die auf kühnen Brücken über Kummerklüfte uns mit Zauberhänden führen.
Sie sind wie Menschen, die wir liebgewinnen, die wir niemals mehr vergessen können,
deren Anblick uns mit Glück erfüllt, deren Abschied unser Herz in Trauer hüllt.
© Dr. Carl Peter Fröhling (*1933), deutscher Germanist, Philosoph und Aphoristiker
Eine Liebe über dem Meer
Dienstag, 23. Dezember 2014
Bei dem Titel und dem Cover war ich hin- und hergerissen. Beides wirkt doch sehr kitschig auf mich. Aber – sobald das Wort „Meer“ im Titel vorkommt, ist es für mich auf jeden Fall eine Überlegung wert, dieses Buch zu lesen. Und ich habe es nicht bereut.
Ein Roman in Briefform. Elspeth Dunn ist Dichterin und hat in jungen Jahren bereits einige Gedichtbände veröffentlicht. Sie lebt sehr abgeschieden auf der schottischen Insel Isle of Skye. Im Jahre 1912 erhält sie aus dem fernen Amerika einen Brief von einem Bewunderer. Sie antwortet David und es entwickelt sich eine wundervolle Brieffreundschaft, die sehr bald vom 1. Weltkrieg überschattet wird.
Der zweite Erzählstrang beginnt im Jahre 1940. Elspeths Tochter Margaret schreibt ebenfalls Briefe – hauptsächlich an ihre Mutter und ihren Freund Paul. Dieser Briefwechsel ist geprägt vom 2. Weltkrieg.
Elspeth und David verbindet bald mehr als nur eine Brieffreundschaft. Aus den teilweise sehr humorvollen Briefen entwickelt sich eine Liebe, die eigentlich nicht sein darf. Elspeth ist verheiratet, ihr Mann kämpft im Krieg und sie entwickelt immer mehr Schuldgefühle.
Dave Eggers: Der Circle
Montag, 22. Dezember 2014
Mae Holland ist glücklich: sie hat einen Job in der angesagtesten Firma der Welt. Im Circle bekommt sie nicht nur Arbeit, sondern auch freie Krankenversicherung (selbst für ihren kranken Vater), Übernachtungsmöglichkeit, jeden Tag Partys, Events, Sportereignisse.
Ihre Leistung wird nicht nur anhand der Arbeitsmenge und -Qualität gemessen, sondern auch an ihrer Teilnahme an Social Media Events und Foren.
Der Circle will eine neue Ära einleiten und ruft die Menschheit zur größtmöglichen Transparenz auf. Angefangen mit einer eindeutigen Internetidentität über Kameras an allen Orten, deren Bilder von jedem gesehen werden können bis zu transparenten Menschen, die immer eine Kamera und ein Mikro mit sich tragen. Jeder, der da nicht mitspielt macht sich verdächtig und wird zu Tode gehetzt.
Mae ist recht naiv und lässt sich von dieser Firma und ihren Leitlinien total vereinnahmen und erkennt nicht, wie sie dabei vereinsamt. Eine Einsamkeit, obwohl ständig viele Menschen genau verfolgen was sie gerade tut. Sie bricht alles hinter sich ab. Die Verbindung zu den Eltern, zum Exfreund zu der Freundin, die sie in den Circle gebracht hat.
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Cecilia Engler: Die Geschenke meiner Mutter
Sonntag, 21. Dezember 2014
„Ich war schon länger darauf vorbereitet, dass der Tag kommen würde, aber nur als ein Tag in ferner Zukunft. Der Tag kommt am Samstag, dem 13. November 2010“
Ein autobiografisch gefärbter Roman der Autorin Cecilia Engler, die in Norwegen sehr bekannt ist.
Die Autorin und Journalistin muss das Haus ihrer Mutter auflösen. Die ist dement und kann ihr Leben nicht mehr alleine in dem großen Haus meistern. Die Familie hat lange Jahre dort gelebt und so kommen viele Erinnerungen zurück. Eines Tages findet die Autorin viele Listen ihrer Mutter, auf denen diese die Geschenke der letzten Jahrzehnte festgehalten hat.
Anhand der Listen lässt die Autorin ihr Leben Revue passieren. Sie erzählt von den Eltern, Geschwistern, Großeltern, Tanten, Onkels, Freunden und Bekannten. Aufhänger sind die Geschenke der einzelnen Jahre.
Ein Großteil des Buches beschreibt die Mutter, als sie noch voll im Leben steht. Sich anfangs nur um die Familie gekümmert hat, aber immer aktiv war. Sie hat sich ganz selbstverständlich für eine Schule für autistische Kinder eingesetzt, gegen den Eintritt von Norwegen in die EU. Als der Vater einen hohen Posten in einem Konzern antritt, mit deren Politik sie nicht einverstanden ist, beginnt die Ehe zu kriseln.