Pinterest: Erste Erfahrungen
Mittwoch, 10. September 2014
Als ich mich vor einigen Wochen mehr mit Pinterest beschäftigte war ich total angetan davon. Ich wollte es unbedingt ausprobieren und so habe ich mich angemeldet. Aus Zeitgründen ging es allerdings recht schleppend los.
Eine der Gründe, warum Pinterest für mich so attraktiv erschien, war die Tatsache, dass es so einfach war, Bilder zu pinnen. Man sieht so häufig schöne Bilder im Netz, viele möchte man gerne sammeln und später wieder ansehen. Den Pin-Button kann sich jeder in seiner Menüleiste installieren und so genügt ein Klick und das Bild ist auf meiner Pinnwand bei Pinterest.
Von einer meiner Webseiten erstellte ich meine erste Pinnwand bei Pinterest mit Urlaubsfotos. Mich faszinierte der Gedanke, dass sich jeder diese Bilder auf seine eigenen Pinnwände pinnen kann und meine Webadresse dabei nicht verloren geht. Da ich bezüglich Fotos und Urheberrecht sehr vorsichtig bin, fand ich diese Vorgehensweise für mich in Ordnung. Außerdem erhoffte ich mir davon mehr Besucher auf meiner Webseite.
Mit dieser einen Pinnwand beließ ich es erst einmal. In den folgenden Wochen bekam ich ab und an eine Email von Pinterest mit der Information, dass ein Bild weitergepinnt wurde und manchmal auch mit Kommentaren versehen wurde. Das macht einen im ersten Moment stolz! Da klebt plötzlich das eigene Bild inmitten viel tollerer Bilder auf einer Pinnwand. Wow! Der Traffic auf der Webseite stieg auch, allerdings ist die nicht für Amerikaner interessant und das sind momentan noch die meisten Nutzer von Pinterest.
Einmal bekam ich eine Mail mit der Info, dass gleich mehrere meiner Pins weitergepinnt wurden. Da das bei mir noch überschaubar ist, schaue ich mir alle Pinnwände an, auf die etwas gepinnt wird. Als ich das bei denen auch tat, wurde ich stutzig. Da stand plötzlich nicht mehr mein eigener Link, sondern ein ganz anderer. Mmh, so war das nicht gedacht! Ich schaute mir alle gepinnten Fotos an und musste feststellen, dass konsequent bei allen mein Link nicht mehr existierte.
Wie war das möglich? Leider musste ich feststellen, dass es technisch gesehen gar kein Problem darstellt. Aber mir war ja gerade das wichtig – dass mein Link immer am Bild dranbleibt. Da pinnt jemand meine Bilder und gibt sie quasi als seine eigenen aus.
Als erste Maßnahme löschte ich eines von den betroffenen Bildern auf meiner Pinnwand. Das ist problemlos möglich, hat aber keine Auswirkungen auf die Pinnwände der anderen, wo das Bild gepinnt ist.
Ich versuchte, den Eigentümer dieser Pinnwand ausfindig zu machen. Das war mir leider über Pinterest nicht möglich – ich hätte höchstens einen Kommentar hinterlassen können. Da der neue Link auf eine deutsche Seite verlinkte, rief ich den Betreiber dieser Seite an. Ich bin ein gutgläubiger Mensch und vermutete nur eine Unachtsamkeit. Vielleicht war nur gerade ein Praktikant mit dieser Aufgabe versehen worden.
Tja, es war kein Praktikant, sondern auch jemand, der Pinterest neu für sich entdeckt hatte und alle Möglichkeiten ausschöpfen wollte. Mir zuliebe hat derjenige seine Änderungen rückgängig gemacht. Da hatte ich Glück! Wäre es auf einer Webseite in China gelandet, hätte ich sicherlich nicht telefoniert. Mich hat die ganze Sache sehr nachdenklich gemacht.
Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich Pinterest weiter teste. Wenn ich meine eigenen Bilder auf Pinterest pinne, werde ich diese zukünftig auf jeden Fall mit Wasserzeichen versehen. Aber Bilder von fremden Webseiten auf meine Pinnwand zu pinnen, davon werde ich ganz sicher die Finger lassen.
Da sollte sich jeder Webseiteninhaber fragen, ob er das überhaupt erlauben möchte. Und wenn nicht, kann er das ganz einfach im HTML-Code ausschließen. In den Metaangaben am Anfang jeder HTML-Seite den folgenden Code eingeben:
<meta name=“pinterest“ content=“nopin“ />
Wenn dann jemand ein Bild pinnen will, erscheint diese Meldung:
Fazit: Ich bin sehr enttäuscht, wo ich doch anfangs voller Begeisterung war. Es könnte alles so viel Spaß machen, wenn man nicht immer Angst vor Missbrauch haben müsste. Leider ist vielen Benutzern gar nicht bewusst, was sie beim Pinnen anrichten können.
Nachtrag am 20.10.2014: Heute habe ich den Codeschnipsel „Nopin“ auch endlich für diesen Blog eingefügt. Wenn man einen WordPress-Blog selbst hostet, kann man den Code einfach in die Header-php einfügen. Falls man aber einen Blog bei WordPress.com betreibt, hat man nach meinen Recherchen keine Möglichkeiten, das „Nopin“ einzufügen. Sehr schade!
Meine Praxis mit WordPress sieht ab jetzt so aus: Ich lade Fotos bei Pinterest hoch – alle mit Wasserzeichen versehen – und verlinke diese Fotos auf den Blog. Mal sehen, wie das klappt. Ich werde berichten…