Überall gibt es kleine Engel – Friedhöfe sind eine Oase für Fotografen
Sonntag, 23. Mai 2021
Seit jeher liebe ich Engel
aber seit Corona fotografiere ich auch immer häufiger Engel. Meine Spaziergänge auf einsamen Friedhöfen werden leider nicht weniger. Am Anfang der Pandemie dachte ich, es würde eine kurze Phase werden mit meinen Streifzügen über die Hamburger Friedhöfe. Aber leider ist das Gegenteil der Fall. Inzwischen kenne ich einige Friedhöfe in und auswendig. Ich entdecke dort die unterschiedlichen Jahreszeiten, entdecke neue Bestattungsrituale und liebe die Ruhe, die mich immer wieder auch ein wenig erdet.
Die oberen beiden Engel-Bilder habe ich in meinem Garten gemacht. Hab die Seifenblasenmaschine vom Dachboden geholt. Oh, Wunder! Sie funktioniert noch einwandfrei und so konnte ich mich auf die Fotos konzentrieren und musste nicht noch pusten. Sehr praktisch!
Die nachfolgenden Fotos sind auf dem Stadtfriedhof meiner Heimatstadt Celle entstanden. Ich habe so viele Engel gefunden, dass ich gar nicht alle hier veröffentlichen kann. Und wer weiß, ob ich wirklich alle gefunden habe. An einem regnerischen Tag war auf diesem Friedhof wirklich niemand unterwegs. Ich finde zwar überhaupt nicht anstößig, auf einem Friedhof zu fotografieren, kenne aber auch genug Menschen, die das nicht ok finden. Warum auch immer?
Geschichten über Geschichten
Auch die Jahreszeiten lassen sich auf einem Friedhof ganz toll einfangen. Ich bin nicht immer mit Kamera dort unterwegs, manchmal schlendere ich einfach nur so über die kleinen Wege und versuche mir vorzustellen, wer dort liegt, was für ein Leben dieser Mensch wohl hatte. Besonders alte Gräber geben einem Friedhof einen besonderen Flair. Manchmal frage ich mich allerdings auch, wie die Zukunft unserer Friedhöfe ist. So viele Flächen liegen dort inzwischen brach. Es ist noch gar nicht so lange her, dass viele Friedhöfe ziemlich „voll“ waren, davon ist heute nichts mehr zu sehen. Gräber werden anscheinend immer früher aufgegeben und nicht mehr weiter genutzt. Viele Menschen haben keine Lust mehr auf Grabpflege und so werden die Gräber immer kleiner. Und manchmal nutzt man einfach günstigere und pflegeleichtere Möglichkeiten. Das erinnert mich dann an das Buch von Herrn Kuckelkorn. Herr Kuckelkorn schreibt, dass unsere Trauerkultur vergessen wird und uns Menschen das nicht gut tut. Wir können dem Tod nicht entrinnen, indem wir ihn ignorieren.
Bist du auch ein Friedhofgänger? Oder machst du lieber einen großen Bogen darum? Würdest du auf einem Friedhof fotografieren oder findest du das nicht in Ordnung?
Hallo liebe Astrid,
hm, also normalerweise ist der Friedhof kein Ausflugsort für mich persönlich.
Aber klar es zeigt gut welche Trauerkultur man pflegt………
und wie sie sich verändert im Laufe der Zeit.
Denn jede Grabstätte ist unterschiedlich gestaltet und somit einzigartig.
Es ist eine bleibende Erinnerung an geliebte – oder auch berühmte Menschen.
Und somit auch etwas intimes, deshalb würde ich es persönlich nicht fotografieren wollte/würde.
Es fühlt sich für mich falsch an….da fotografieren zu wollen/möchten.
Ich pflege auch 2 Gräber und wenn da plötzlich jemand mit Kamera stehen würde……
Ich weiß nicht…..schwierig…schwierig..
LG….karin..