Helgoland: Station unserer Blogtour Deutschlandreise
Sonntag, 5. August 2018
Zum ersten Mal auf Deutschlands einziger Hochseeinsel
Als wir Anfang des Jahres diese Blogtour durch Deutschland planten, war von einem Urlaub auf Helgoland noch keine Rede. Nicht mal mit dem Gedanken spielten wir. Lediglich der Wunsch war schon lange da. Von Hamburg und anderen Küstenorten fahren regelmäßig Schiffe nach Helgoland. Für die meisten ist es ein Tagesausflug. Mir war das aber ehrlich gesagt zu weit für einen einzigen Tag. Die Schiffstour ist relativ lang und der Aufenthalt auf der Insel dafür zu kurz. Und ich hasse es, ständig auf die Uhr gucken zu müssen.
Als nun unser Sommerurlaub anstand und wir noch ein paar unverplante Tage hatten, schaute ich einige Tage vorher spaßeshalber, ob man denn auf Helgoland noch eine Unterkunft für zwei Tage finden kann. Ich weiß von der Ostsee, dass einen da niemand für so kurze Zeit haben möchte, da der Verwaltungs- und Reinigungsaufwand ziemlich hoch ist.
Aber auf Helgoland war das kein Problem. Ihr wißt, wenn ich in den Urlaub fahre wohne ich auch gerne schön. Wir waren in Amsterdam auf einem Hausboot, auf Rügen eine Woche auf einem schwimmenden Ferienhaus, in New York in einer sehr interessant eingerichteten Wohnung. Auf Helgoland buchte ich ein Apartment mit Meerblick, sehr maritim eingerichtet mit Möwenbildern und Möwenkissen. Halt so, wie man es zu Hause nie machen würde! Ich träumte von einem Sonnenaufgang, den ich vom Bett aus genießen kann. So versprachen es die Fotos! Ich freute mich mehr auf diese Wohnung als auf die Insel.
Bei strahlendem Sonnenschein fuhren wir in Hamburg mit dem Katamaran los und das Wetter und warme Temperaturen sollten uns die ganze Zeit begleiten. Ich hatte ehrlich gesagt immer ein wenig Angst vor der Überfahrt, weil ich da schon üble Geschichten gehört hatte. Aber die Nordsee war so platt wie es nur ging. Von Seekrankheit keine Spur! Ein Glück!
Am Ziel angekommen kaufte ich mir direkt ein Buch von dem Helgoländer Schriftsteller James Krüss. Wer von euch kennt ihn noch?
Große Enttäuschung auf Helgoland
Voller Vorfreude machten wir uns auf zu unserem Apartment. Dort angekommen erlebten wir eine böse Überraschung. Es gab Probleme mit der Buchung und nun könnte man uns leider nur eine andere Unterkunft anbieten. Die aber viel schöner wäre! Haha! Von wegen. Wir bekamen eine andere Ferienwohnung, die neu renoviert war. Aber so gar nicht meinem Geschmack entsprach. Überall Granitboden, schwarze Möbel, schreckliche Bilder an den Wänden. Sehr teuer, aber total lieblos und ungemütlich eingerichtet. Keine Wohnung in der ich mich länger aufhalten konnte.
So war der Tag für mich erstmal gelaufen. Ich war total traurig. Sollte ich das glauben, dass mit der Buchung was schief gelaufen ist oder hatte man ganz bewußt jemanden in das Apartment gesteckt, der länger als 2 Tage blieb? Ich weiß es nicht! Ich habe mich bei den Mitarbeitern nicht willkommen gefühlt.
Kein guter Start in den Urlaub!
Die Insel an sich war dann aber sehr interessant. Wobei ich anfangs ziemlich irritiert war über die ganzen DutyFree-Läden. Ich fühlte mich wie auf dem Flughafen. Dann fiel mir ein, dass in Helgoland zollfrei eingekauft werden kann. Viele der Tagesgäste nutzten das.
Überall gab es Alkohol, Zigaretten und Schweizer Schokolade. Ich mag die Schokolade zwar sehr gerne, esse sie aber sehr selten. Dort bekam ich irgendwann einen totalen Heißhunger darauf. Natürlich waren da alle Läden zu und Tankstellen gibt es dort nicht!
Bereits sehr früh waren wir froh, dass wir zwei Übernachtungen gebucht hatten. Es war sehr voll auf der Insel. An unserem ersten Tag waren 3500 Besucher angekommen, das ist das Maximum, was die Schiffe aufnehmen können. Gemütlich wurde es als die meisten die Insel wieder verlassen hatten.
Wir machten noch eine kleine Bootstour um die Insel herum. In einer Stunde ist man einmal rum und hat von den Schiffsführern viel interessantes über die Insel erfahren.
Abends liefen wir die Insel zu Fuß ab. Wir beobachtete die Vögel und ich hoffte auf einen schönen Sonnenuntergang an der langen Anna. Naja, seht selbst.
Helgoland – Tag 2
Früh am nächsten Morgen ging ich Hummerbuden fotografieren. Bei schönstem Licht!
Danach fuhren wir mit der kleinen Fähre zur Düne rüber. Dort bekamen wir von den ganzen Tagesgästen gar nichts mit. Die kommen nämlich gar nicht da hin, weil sie es nicht schaffen oder weil sie schon genug Boot gefahren waren. Wir umrundeten die Düne, die wir uns viel einladender vorgestellt hatten. Der Sand war teilweise extrem steinig, so dass mir abends die Füße sehr wehtaten. Der Leuchtturm ist wunderschön und auch Seehunde und Robben konnten wir dort stundenlang beobachten. Ranger passen auf, dass wir Touris ihnen nicht zu nahe kommen.
Abends wäre ich gerne noch einmal zur Langen Anna gegangen zum Sonnenuntergang, aber so klein ist die Insel dann doch nicht und die Füße ließen einen Spaziergang leider nicht mehr zu. So lasen wir gemütlich auf dem Balkon.
Helgoland – Tag 3
Am dritten Tag dachten wir anfangs, wir würden uns langweilen, aber dem war nicht so. Da wir so viel Zeit hatten verschlug es auch uns in die Dutyfreeläden und ich kaufte Schokolade als Mitbringsel 😉 Und die Düne sah uns noch einmal wieder! Das Dünenrestaurant hatten wir nämlich bei unserem ersten Besuch nicht gefunden.
Die Heimfahrt mit dem Kataman war so ruhig wie die Hinfahrt und wir wurden in Hamburg von einem Heißluftballon über dem Hafen empfangen.
Helgoland ist auf jeden Fall eine Reise wert, für mich aber nur, wenn ich mehr als ein paar Stunden dort verbringen kann. Und meine Idee, im Winter auf die Insel zu fahren, um Robbenbabys zu fotografieren, habe ich auf Eis gelegt. Meine Fotoausrüstung gibt das gar nicht her, da man doch zu weit entfernt ist und ob ich bei Dunkelheit und Kälte auf dieser kleinen Insel sein möchte? Ich glaube, eher nicht!
Wer von Euch kennt Helgoland? Wenn Ihr schauen wollt, welche Stationen es noch gibt auf unserer Blogtour Deutschlandreise, schaut doch bitte rechts auf unsere Sidebar.
Liebe Astrid,
wieder einmal traumhafte Fotos! Du solltest unbedingt beim nächsten FoPaNet von „Erkunde die Welt“ mitmachen (immer die besten Fotos des letzten Halbjahrs, nach einigen vorgegebenen Stichworten ausgesucht).
Schade mit der Unterkunft, denn „Halt so, wie man es zu Hause nie machen würde! “ ist mein Lieblingssatz, was habe ich gegluckst! Deine Helgoland-Beschreibung finde ich nicht nur spannend, sondern auch praktisch. Ich war noch nie auf dieser Insel, aber wer weiß, falls ich es endlich mal wieder nach Hamburg schaffe … könnte ich ja noch kurz mit dem Katamaran zum Schoko kaufen fahren. 😉
Liebe Grüße
Petrina
Liebe Petrina,
danke für den Tipp! Die FoPaNet kannte ich noch nicht, gefällt mir aber sehr gut.
Leider ist der Termin gerade verstrichen, also dann vielleicht im Dezember.
Von New York nach Helgoland. Das wäre ein Kontrastprogramm 😉
Viele Grüße
Astrid
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