Unsere LitblogConvention 2018 [#LBC2018]
Montag, 11. Juni 2018
Das war unsere Litblogconvention 2018
Bastei Lübbe stellte wieder das Verlagsgebäude zur Verfügung, damit 150 Buchblogger zur Litblogconvention nach Köln strömen konnten. Mit dabei waren der Diogenes Verlag, KIWI-Verlag, Dumont Buch- und Kalenderverlag. Angeboten wurde ein buntes Programm rund um Bücher und Blogs. Im folgenden Beitrag erzählen wir, wie wir diesen Tag erlebt haben.
Silvia: Für mich fängt die LBC immer schon am Freitag an, wenn ich Astrid am Bahnhof abhole. Sie nutzt diesen Termin um mich mal wieder zu besuchen. Deine Fahrt war aber nicht ohne Hindernisse, nicht wahr?
Astrid: Ach, so schlimm war es gar nicht! Der Zug musste nur einen Umweg fahren, der uns eine Stunde kostete und die Zeit ging natürlich von der Zeit mit Dir ab. Das ist dann immer sehr ärgerlich. Bei dir erwarteten mich ja dann die fertigen Kekse und so war der Ärger schnell vergessen. Ich hatte noch genug Zeit, Deine Bücherregale zu bewundern bevor wir zu Erika auf den alten Apfelhof fuhren. Erika hatte uns schon so viel von sich und ihrem Haus erzählt, dass wir ganz neugierig waren und das ganze mal live erleben wollten. Es wurde ein wunderschöner Abend mit leckerem Essen und spannenden Geschichten. Vielen Dank Erika! Am nächsten Tag sollten wir Erika auch bei der LiblogConvention treffen.
Silvia: Der Tag der LBC begann diesig und schwül. Kurz vor 10 kamen wir in Mühlheim an und trafen direkt auf bekannte Gesichter. Natürlich haben wir auch Kekse gebacken und sie an viele Teilnehmer verteilt.
Astrid: Meine erste Session „Wie finde ich den richtigen Titel“ wurde ganz anders als erwartet. Stellte ich mir doch die Titelfindung als eine sehr herausfordernde Sache vor. Mit ein paar Folien wurde uns erklärt, wie man an die Titelfindung herangeht. Danach durften wir selbst kreativ werden. In Gruppenarbeit erarbeiteten wir für zwei neue Projekte Titel. Ob wir sie irgendwann im Buchhandel finden? Ich bin gespannt!
Mariana Leky
Silvia: Ich wollte als erstes Mariana Leky kennenlernen. Sie war im Gespräch mit der Dumont-Verlegerin Sabine Cramer. moderiert wurde das Gespräch von Tilman Strasser, den ich aus dem Literaturhaus kenne. Ich dachte schon er hätte dort aufgehört und bei Dumont angeheuert, aber er kam nur für diese Session rein. Leky empfinde ich als sehr sympathisch. Das Verhältnis zu ihrer „Chefin“ schien sehr freundschaftlich zu sein. Viel Neues habe ich allerdings nicht erfahren, doch mir ging es darum die Autorin mal live zu sehen. Doch noch was: die Filmrechte an Was man von hier aus sehen kann sind verkauft! Außerdem wird das Buch auch im Ausland erscheinen, die Rechte wurden in viele Länder verkauft. Unter anderem nach Südkorea. Was man dort wohl vom Westerwald hält?
Silvia: Danach wollte ich eigentlich unbedingt ins Tonstudio. Doch ich hatte Angst, dass ich dort keinen Platz mehr bekomme. Deshalb siegte die Lethargie und ich blieb einfach sitzen, ohne zu wissen was kommt.
Anthony McCarten
Silvia: Nein, der neuseeländische Autor war nicht vor Ort, aber seine Lektorin Anna von Planta. Sie erzählte vor allem von den Anfängen des inzwischen sehr erfolgreichen Autors bei Diogenes. Sie hatte ein paar nette Geschichten dazu auf Lager. Dabei wurde mir erstmalig klar, dass die Manuskripte der ausländischen Autoren natürlich alle erstmal in der Originalsprache bei den Verlagen landen. Sie sagte, sie kann Bücher auf Englisch, Deutsch, Französisch und Italienisch lesen. Einige Kollegen beherrschen auch weitere Sprachen. Bei exotischeren Sprachen, z.B. Japanisch versuchen sie immer Freunde und Bekannte mit gutem Literaturverständnis und den entsprechenden Sprachkenntnissen dafür zu gewinnen ein Urteil abzugeben.
Petra Hartlieb und ihre Buchhandlung
Astrid: Die Session „Über Bücher und Buchhandlungen“ war für mich Pflicht, da ich von Petra Hartlieb schon viel gelesen habe und mir ihr Buch „Meine wundervolle Buchhandlung“ interessante Einblicke in den Alltag einer Buchhandlung gewährte. Petra Hartlieb erzählte im Gespräch mit der Dumont-Mitarbeiterin von sich und ihrer Buchhandlung in Wien. Das Buch, das in viele Sprachen übersetzt wurde, hat dazu geführt, dass die Buchhandlung auch verstärkt von Touristen besucht wird. Eine kleine Diskussion ergab sich bei der Frage, ob wir als Kunden manchmal Schwellenangst hätten. Gehen wir lieber in kleine oder große Buchhandlungen?
Mittagspause
In der Pause gab es belegte Brötchen, so dass wir uns alle stärken und nette Gespräche führen konnten. Wir lernten die beiden Krimiautoren Friedrich Dönhoff und Christian Schünemann kennen und ich beschloss spontan, zu ihrer Veranstaltung zu gehen, obwohl ich sehr selten Krimis lese.
Wie man einen Kriminalroman schreibt
Die Krimiautoren erzählen uns in ihrer Session von ihrer Arbeit. Wie schreiben sie, welche Protagonisten haben sie? Bei Friedrich Dönhoff ermittelt ein klassischer Polizist, was zur Folge hat, dass der Autor sich auch intensiv über die Polizeiarbeit informieren muss. Das wollte sich Christian Schünemann einfacher machen – sein Ermittler ist Friseur. So weiß er zwar nicht viel von echter Polizeiarbeit, dafür kennt er sich nun mit Friseurtätigkeiten besser aus. Die beiden sind ein eingespieltes Team, sie kennen sich seit langem und wir Teilnehmer amüsieren uns sehr. Eine sehr gelungene Präsentation!
Die Instagram-Erfolgsstory
Und nun lasse ich mir die Erfolgsgeschichte des Literarischen Nerds erzählen. Wir Buchblogger kennen ihn alle. Was ist sein Geheimnis? Wie konnte er so erfolgreich auf Instagram werden, ohne überhaupt einen Blog zu haben? Florian erzählt und anscheinend ist alles nur ein Zufall. Vielleicht ist es aber auch nur die Tatsache, dass es ein männlicher Bookstagrammer ist? Leider gibt es wesentlich mehr Frauen, die bloggen. Kam es mir nur so vor oder waren dieses Jahr wirklich extrem wenig Männer vor Ort?
Lost in Translation
Meine letzte Session war dann „(Un)Lost in Translation“: Die Übersetzerin Marion Herbst berichtete von ihrer Ausbildung und dem Berufsalltag als Literaturübersetzerin. Es ist in der Regel eine freiberufliche Tätigkeit, für jedes neue Buch, das übersetzt werden soll, wird ein neuer Vertrag aufgesetzt und neue Bedingungen ausgehandelt. Überrascht hat mich die Tatsache, dass Taschenbuchübersetzungen nicht so gut bezahlt werden wie Hardcover. Da philosophiere ich jetzt lieber nicht über die Gründe 😉 Und auch Marion Herbst würde gerne – wie andere Übersetzer auch – in Buchbesprechungen häufiger vorkommen. Sie trägt in großem Maße dazu bei, dass ein Buch im Deutschen lesenswert ist. Sie entscheidet, wann die Protagonisten zum Du übergehen, sie bügelt Logikfehler aus. Ich denke seit zwei Jahren über diese Problematik nach. Leider fällt es mir nur auf, wenn die Übersetzung schlecht ist. Aber ich arbeite weiter an mir.
Wieder nur unterschiedliche Sessions
Ich habe doch in letzter Zeit den Eindruck, wir werden uns immer ähnlicher im Büchergeschmack. Die LitblogCon beweist aber, dass wir immer noch eigenständige Individuen sind. Genau wie im letzten Jahr habe wir keine Session gemeinsam besucht! Wie hast Du den Nachmittag verbracht?
Krabben
Silvia: Nach der Pause wollte ich die Debütautorin Karosh Taha kennenlernen. Ihr Titel Beschreibung einer Krabbenwanderung spricht mich sehr an. Es behandelt die Themen Entwurzelung, Depression und Verantwortung. Sie sprach mit ihrer Lektorin. Die Im Irak geborene Karosh ist als Rednerin zum Beispiel bei Unis oder anderen Orten mit vielen jungen Menschen gefragt und wird als eine Art „Integrationsbeauftragte“ angesehen, obwohl sie sich selbst nicht dazu berufen oder auch nur kompetent fühlt.
Karosh fing bereits in der siebten Klasse mit dem Schreiben an. Sie begann dauernd neue Romane, die sie aber nicht weiterführte. So macht es meine Tochter auch seit zwei Jahren. Vielleicht kann ich ihr Buch ja auch mal auf meinem Blog besprechen?
Silvia: Als Nächstes ging es für mich zum Kaffeestündchen mit dem Milchschaumschläger Moritz Netenjakob. Der Autor hat auch ein eigenes Comedy Programm und schaffte es das Publikum oft zum Lachen zu bringen. Eine sehr unterhaltsame Session. Danach blieb ich wieder einfach sitzen, denn inzwischen habe ich bei Twitter und co. einige Fotos von Gandalf gesehen:
Es handelte sich um eine Veranstaltung mit dem Dumont Kalenderverlag. Tanja hat mich umgehauen. Sie lebt für ihre Tiere, hat echt schon viel hinter sich und schaffte es durch Zufall mit den Fotos Aufmerksamkeit zu erregen. Im Bastei Lübbe-Verlag sind Bücher von ihr erschienen, bei Dumont ist auch im nächsten Jahr ein Kalender von Poldi (Minieule) und Toni (Schäferhund) im Programm. Sie hatte viele Anekdoten von ihrem Leben mit den Tieren in Petto und erzählt sehr unterhaltsam. Alles Geld gibt sie für Tierfutter und Tierschutz aus. So päppelt sie häufig verletzte Greifvögel auf, um sie später wieder in die gefahrvolle Freiheit zu entlassen. Auch die Eulen, die sie züchtet, werden ausgewildert. Vielleicht bringt sie ja nächstes Jahr Klaus-Bärbel, ihre Schneeeule, mit?
Wir bedanken uns bei den Verlagen und deren Mitarbeitern für die gelungene Veranstaltungen. Sie haben wieder tolle Ideen gehabt und waren tolle Gastgeber. Vielen lieben Dank!
Bei eurem Beitrag werde ich ganz neidisch. Ich hatte leider nur noch einen Platz für die Warteliste bekommen.
Da habe ich auf jeden Fall etwas verpasst.
Danke, dass ich durch euren Beitrag ein wenig von der LBC erfahren durfte.
LG Kerstin
Hallo Kerstin,
vielleicht klappt es ja nächstes Jahr mit einer Karte.
Die LBC hat mir viel Spaß gemacht und mich wieder neu für den Blog motiviert.
Liebe Grüße
Silvia