#blogfragen für Buchblogger: 15 Fragen
Dienstag, 6. Oktober 2015
Stefan Mesch ist Journalist, Literaturkritiker, Autor, Übersetzer und Blogger.
Auf seinem Blog gab es letztens Blogfragen für Buchblogger: 15 Fragen, zum Mitnehmen und Beantworten.
Da ich (Silvia) Listen und Fragebögen liebe, habe ich Astrid direkt gefragt, ob sie nicht Lust auf einen gemeinsamen Beitrag hätte.
Hatte sie ;)) Hier seht ihr das Ergebnis. Unsere Antworten zu den ultimativen Fragen, denen sich jeder Buchblogger stellen sollte:
Links stehen die Antworten von Astrid, rechts meine (Silvia)
1. Das Lieblingsbuch meiner Mutter:
Der kleine Prinz, Antoine de Saint-Exupéry | Die gute Erde von Pearl S. Buck. |
2. Das Lieblingsbuch meines Vaters:
Im Westen nichts Neues, Remarque | Sorge dich nicht – lebe! von Dale Carnegie |
3. Ich führe einen typischen Buchblog, weil…
…das Buch gegenüber den digitalen Versuchungen die Oberhand behalten muss | … in mir ein Missionar wohnt. Ein Büchermissionar. |
4. Ich bin anders als die Blogs, die ich gern lese, weil…
wir ein breiteres Spektrum haben. Da wir den Blog zu zweit betreiben, sind die Interessen breiter gefächert. Würde ich den Blog alleine schreiben, gäbe es z. B. keine blutrünstigen Krimis. | Wir den Blog zu zweit machen und dadurch mehr Vielfalt in der Buchauswahl zeigen können. Ausserdem bringen wir noch andere Themen die uns bewegen. Zum Beispiel Kekse… |
5. Am Bloggen überrascht mich / beim Bloggen habe ich gelernt, dass…
Am Bloggen überrascht mich, dass mein persönliches Umfeld meist gar keine Blogs kennt. Gelernt habe ich, dass hinter jedem Blog eine sehr kommunikative Person steckt. | Am Bloggen überrascht mich, dass dieses Hobby meinen ganzen Tag ausfüllen könnte. Beim Bloggen habe ich gelernt, dass ein Bild mehr als 200 Worte sagt. Nur leider klappt es mit Worten bei mir besser als mit Bildern. |
6. Helfen Amazon-Rezensionen? Wobei? Wie?
Nein, mir nicht! Ich kenne die Personen nicht, die sich dahinter verbergen, es ist sehr anonym und immer häufiger vermute ich hinter den Rezensenten Profischreiber.Bücher kaufe ich immer in einer Buchhandlung. | Ich benutze Amazon als Nachschlagewerk. Hier finde ich für Bücher am schnellsten die ISBN-Nummer, der Suchalgorithmus ist sehr gut, wenn ich den genauen Titel/Autor nichts weiss. Bei allen Artikeln ausser Büchern gibt mir diese Website einen guten Preisanhaltspunkt. Ich kaufe aber lieber im örtlichen Handel. |
7. Hilft Literaturkritik in Zeitungen und Magazinen? Wobei? Wie?
Ich lese wenig Kritiken von „Profis“. Da bin ich schon häufig enttäuscht worden. | Zugegeben, ich finde selten etwas ganz neues. Irgendwie hat „man“ schon von allem gehört. Aber ab und zu sind gute Buchtipps dabei. Bei manchen Kritikern weiss ich auch: wenn der das Buch lobt, ist es nichts für mich. |
8. Helfen Blogs? Wobei? Wie? Wem?
Buchblogs helfen mir sehr bei der Auswahl meiner Bücher. Der Austausch über die Bücher macht mir großen Spaß | Bevor ich mit dem Bloggen anfing, dachte ich, dadurch kann ich anderen Menschen Buchtipps geben. Da wusste ich noch nicht, dass Buchblogs viel von anderen Buchbloggern gelesen werden. Was Blogs anderen bringen weiss ich nicht, mir bringen sie vor allem Austausch mit gleichgesinnten Buchverrückten. |
9. Wahr oder falsch: “Ich blogge vor allem, weil ich mich über Bücher austauschen will und im persönlichen Umfeld nicht genug Menschen habe, mit denen ich das könnte.”
Richtig. In meinem Reallife gibt es keine Buchliebhaber!! | Falsch. Teil eins stimmt, aber in meinem normalen Leben gibt es viele Menschen, mit denen ich über Bücher reden kann. |
10. Mein persönlicher Geschmack und meine Prinzipien beim Lesen und Bewerten:
Bücher über interessante Personen, immer mehr Romanbiografien, Gegenwartsliteratur. Alle Bücher, die mir nicht das Gefühl geben, dass Lesen Zeitverschwendung ist. Ich poste nur Bücher, die mir am Herzen liegen. Manchmal auch Verrisse, aber dafür ist mir der Blog meist zu schade. | Ich lese gerne Gegenwartsliteratur, sehr gerne von deutschsprachigen Autoren. Abwechselnd mit blutigen Thrillern.Der Missionar in mir möchte keine Verrisse posten, deshalb schreibe ich fast nur über Bücher, die ich weiterempfehlen möchte. Eine 0-n-Sternchen oder Keksebewertung möchte ich nicht abgeben, eher meine Empfindungen über das Buch weitergeben. |
11. Wer liest mich? Habe ich eine Zielgruppe?
Die Zielgruppe sind alle, die sich für unsere Themen interessieren. | Hauptsächlich schreibe ich für mich. Deshalb denke ich, das meine Leser Ähnlichkeiten mit mir haben. Ich denke über die Zielgruppe nicht wirklich nach, weil wir ja ein Hobby-Blog sind und kein Geld mit bloggen verdienen.Die Zielgruppe bildet sich durch uns, unsere Art zu bloggen. |
12. Habe ich Vorbilder?
Silvia. Weil sie so viele Bücher liest und anscheinend nie eine Leseflaute hat | Astrid. Weil sie so schöne Fotos macht und sich um den ganzen Technikkram kümmert. . |
13. Welche Ratschläge würde ich meinem früheren Lese-Ich geben? Kann man lernen, Bücher besser auszusuchen, zu entdecken und zu genießen? Wie?
Ich bedauere sehr, dass ich mir nicht schon immer Notizen zu den gelesenen Büchern gemacht habe. So sind mir viele „entglitten“. Das Aussuchen der Bücher war schon immer so wie heute. Bei mir ist das sehr spontan, daher bin ich wohl auch der einzige Buchblogger, der keinen meterhohen SUB hat. Wenn ich Lust auf ein Buch bekomme, muss ich es sofort anfangen, da kann es schon mal sein, dass ein angefangenes unterbrochen wird. | Jedes Buch hat seine Zeit. Jede Zeit seine Bücher. Ich lese schon immer gerne. Mein Geschmack wandelt sich laufend. Lieblingsbücher von vor 20 Jahren würde ich heute zum Teil nicht mehr aufschlagen wollen. Die Themen, über die ich lesen möchte, kommen oft aus dem Alltag heraus. Ich lese nur noch selten Bücher, bei denen ich nachher denke: „das war vertane Zeit“. Durch die intensive Beschäftigung mit Büchern, Rezensionen und Autoren habe ich in den letzten Jahren das Gefüh,l eine gezieltere, meinem derzeitigen Geschmack treffende Auswahl treffen zu können. |
14. “Verlage brauchen mich für PR. Sie brauchen mich mehr, als ich sie brauche” …oder “Toll! Autoren und Presseabteilungen suchen Kontakt und bieten mir Bücher an. Was für ein Glück!” Was überwiegt?
Ich freue mich immer sehr und bin dankbar, wenn ich ein Rezensionsexemplar bekomme. Es ist für mich absolut nicht selbstverständlich! Die meisten Bücher auf unserem Blog sind aber gar keine Freiexemplare, sondern selbstgekaufte oder aus der Bücherei entliehene. | Wir sind ein kleiner, noch recht junger Blog. Ich fühle mich immer noch geschmeichelt, wenn ein Anbieter auf mich zukommt und mir ein Buch anbietet. Die großen Verlage brauchen mich sicher nicht. Ich würde aber gerne kleinere, unbekanntere Verlage unterstützen und näher kennenlernen und mein Spektrum jenseits der Bestsellerlisten erweitern. Ich glaube da wartet noch viel, was sich zu entdecken lohnt. |
15. Was soll sich tun in meinem Blog und in meinem Leser-/Schreiber-Leben in den nächsten fünf Jahren:
Neue Leser und mehr Professionalität beim Schreiben wäre schön. | Vision: Der WDR fragt an, ob ich den Job von Christiane Westermann haben will. Ziel: Spaß durch bloggen – bloggen mit Spaß. Wenn der Spaß ausbleibt, höre ich auf. |
Das waren die 15 Fragen.
Es war sehr interessant, in sich zu gehen und ein paar Dinge zu reflektieren.
Es gibt aber noch zusätzliche offene Fragen, viele Bonusfragen und ein paar Sätze zum Vervollständigen.
Ich glaube aber, dieser Post war jetzt lang genug. Als Bonus für den Bonus gibt es vielleicht bald einen weiteren Post…
Sehr schön … gefällt mir 🙂
Danke!
Pingback: #blogfragen: Literaturblogs, Buchblogs in 15 Fragen… und 133 Antworten | stefan mesch
Hey ihr beiden,
im Rahmen des Litnetzwerk Kommentierwochenendes habe ich euren Blog und diesen tollen Beitrag entdeckt. Die Fragen gefallen mir wirklich sehr gut.
Ich finde es besonders spannend, wie ihr Amazon nutzt. Ich höre immer wieder, dass sich Menschen im Einzelhandel beraten lassen, nur um dann das gewünschte Produkt online zu kaufen. Und ich finde es echt cool, dass es bei euch gerade anders herum ist. Ich muss kleinlaut gestehen, dass ich inzwischen Mühe habe, Buchhandlungsketten von „unabhängigen“ Buchhandlungen zu unterscheiden. Natürlich ist bekannt, dass z.B Thalia oder Osiander zu einer Kette gehören. Allerdings haben wir auch zwei Buchhandlungen im Ort, bei denen ich mir nicht sicher bin.
Was die Rezensionsexemplare betrifft, denke ich da ähnlich wie ihr: Ich bin auch sehr dankbar dafür, die Geschichten von Verlagen zu bekommen, die ich anfrage. Aber ich weiß auch, dass es Blogger gibt, die einfach eine größere Reichweite haben und deswegen kann ich es gut nachvollziehen, wenn manche Bücher eben nur an die „bekannteren“ Blogger gehen. Schließlich muss der Verlag ja auch schauen, wie er sein Produkt vertreibt.
Hihi, bei euren Antworten zu der „Wo sehe ich den Blog in 5 Jahren“-Frage musste ich schon etwas schmunzeln. Ich träume ja insgeheim auch davon, vielleicht irgendwann mal in einer Radiosendung Hörbücher vorstellen zu dürfen.
Was Buchrezensionen in Zeitungen betrifft, geht es mir da ähnlich wie euch: Ich verfolge seit ein paar Monaten eine wöchentliche Hörbuchsendung im hessischen Radio. Und häufig sind – wie auch in den Zeitungen – Hörbücher aus der „höheren“ Literatur dabei. Sie haben zwar zum Schluss immer eine Sparte, in der auch Kinder- oder Jugendbücher vorgestellt werden, aber meist sind das dann die Exemplare für Kinder. Hin und wieder war in der Sendung dann auch mal ein Exemplar dabei, das ich auch gelesen hatte. Ich finde es aber bei der Sendung spannend zu beobachten, wie die Geschichten zusammengefasst werden und ob ich mir ein paar Wörter aus dem Wortschatz der „professionellen“ Kritiker aneignen kann.
Was die Buchblogs betrifft, bin ich immer etwas hin- und her gerissen: Einerseits finde ich es schön, dass es so viele Buchblogs gibt und es offenbar so viele Menschen gibt, die sich über die beendeten Geschichten austauschen wollen. Andererseits merke ich, dass ich leider noch nicht den / die BloggerIn entdeckt habe, die einen ähnlichen Lesegeschmack hat, wie ich. Meistens verfolge ich Kanäle, weil ich die Menschen hinter den Kanälen mag und mich interessiert, wie es ihnen so geht. Und ich finde es sehr schade, dass der Austausch hauptsächlich online stattfindet.und man sch höchstens zu den halbjährigen Buchmessen sieht.
So, jetzt bin ich wahrscheinlich etwas abgeschweift.
Ich schicke euch viele Grüße 🙂
Emma
Hallo Emma,
was für ein langer Kommentar!
Es ist witzig, dass du diesen Beitrag kommentierst, er ist schon was älter und ich muss echt nachlesen, was wir da geschrieben haben ;))
Inzwischen bekomme ich zuviele Rezensionsexemplare zugeschickt, Ich komme da nicht mehr nach. Ich möchte mal wieder ohne Zwang lesen und fordere mir deshalb (fast) nichts mehr an. Mit meinen ungelesenen Büchern könnte ich den Blog noch ein paar Jahre füttern…
Ich treffe Blogger aber nicht nur auf den Buchmessen. Da sind auch noch Barcamps, Litblogconvention und der Alltag. Manche treffe ich auf Lesungen, oder zufällig im Urlaub. Und wir sind nicht nur auf Buchblogger fixiert, sondern sind da gerne interdisziplinär unterwegs.
Dane für deine Anmerkungen, ein guter Anlass für mich mal wieder über diese aspekte nachzudenken.
Viele liebe Grüße
Silvia