Krimicheck: Slow Horses von Mick Herron
Mittwoch, 17. Oktober 2018
Gnadenbrotbüro für Agenten
Wer beim MI5 was so richtig verbockt hat kommt ins Slough House. Dort sind ausrangierte Agenten zu finden, die unter der Leitung von Jackson Lamb (der ebenfalls etwas angestellt hat) zermürbende Routinearbeit machen müssen. Bis sie irgendwann von selbst kündigen. So auch River Cartwrigth, der sich dort allerdings zu Unrecht wähnt. Das Klima dort ist grauenhaft, Zusammenarbeit Fehlanzeige. Doch plötzlich kommt Bewegung ins Spiel. Und zwar ziemlich viel, ziemlich brutal und actionreich. Können die Slow Horses, die lahmen Gäule, wie sie beim MI5 genannt werden doch noch was bewegen?
Hauptthema?
Agentenleben beim MI5 mit viel internen politischen Schachzügen
Schauplatz?
London
Garstufe?
Medium, ein paar Stellen sind noch blutig
Puls?
140
Psycho?
Nein.
Glaubhaft?
Ja.
Humor?
Nein. Also irgendwie doch, unterschwellig, schwarz, britisch
Teil einer Reihe?
Ja. Dies ist der erste Band, der auf Deutsch veröffentlicht wurde. Im englischen Original liegen bereits 5 Bücher vor, der sechste ist für Sommer 2019 geplant. Es geht weiter mit Dead Lions und Real Tigers. Hier ist River Cartwrigth die Hauptperson. Der ungemütliche Star der Reihe ist aber der Chef des Slough Houses, Jackson Lamb. Lamb ist übrigens ein totaler Unsympath: fett, ungepflegt, die Klamotten voller undefinierbarer Flecken, aber wenn es darauf ankommt ist er pfeilschnell und gerissen.
Andere Bücher des Autors
Neben den Bänden dieser Reihe hat er weitere Krimiserien entwickelt und auch Einzelbände herausgebracht. Sie sind bisher noch nicht auf Deutsch erschienen.
Der Autor
Mick Herron lebt in Oxford, wo er auch Literatur studierte. Seine Bücher wurden bereits mehrfach ausgezeichnet. Herron wurde 1963 geboren und veröffentlichte 2003 seinen ersten Krimi.
Fazit
Ich war sehr positiv überrascht von dem Buch, weil Agenten-Krimi nicht mein bevorzugtes Genre ist. Dieses Buch ist voll mit Menschen mit vielen Fehlern, diese Personen sind mir zwar nicht unbedingt sympathisch, sind aber toll gezeichnet. Durch den häufigen Wechsel der Perspektiven gewinnt das Buch an Spannung und Tempo. Der Krimi hat eine spannende Handlung mit unvermuteten Wendungen und ich bin gespannt auf Dead Lions. Vielleicht lese ich mal wieder ein Buch auf Englisch, dann muss ich nicht auf die Übersetzung warten.
Hahaha, Garstufe medium! ;D Finde ich gut.
Hm, da hast du mich jetzt ja ganz schön neugierig gemacht. Agenten kenne ich bisher eigentlich nur aus Filmen. Vielleicht wird es mal Zeit, dass ich mich ihnen auch auf literarischer Ebene zuwende? Slow Horses scheint ja ein ganz guter Einstieg dafür zu sein. Werde gleich mal schauen, ob es das Buch in unserer Stadtbibliothek gibt.
Liebe Grüße, Julia
Hallo Julia,
dann hoffe ich, dass du Glück hast.
Ich habe gerade schon bei Diogenes gefragt wann der nächste Band erscheint.
Viele Grüße
Silvia
Haha, wow, das Buch muss dir ja wirklich unglaublich gut gefallen haben, wenn du schon so sehr auf den nächsten Band hinfieberst. 🙂 Ein gutes Zeichen. 😀
Ja, es war mal etwas Anderes. Vielleicht versuche ich es wirklich mal auf Englisch. Dauert nur immer so lange im Vergleich zum Lesen auf Deutsch.
Würde mir aber sicher gut tun.