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Maria Peters: Die Dirigentin

Sonntag, 4. Oktober 2020

Maria Peters: Die Dirigentin, Atlantik Verlag, Rezension

Eine Frau lebt ihren Traum

Eine junge Frau hat einen Traum: sie möchte Dirigentin werden. Noch heute ist das kaum möglich, 1926 undenkbar. Willy Wolters, niederländische Einwanderin hat zwei Jobs. Das verdiente Geld muss sie der Mutter abgeben. An einem einzigen Tag verliert sie beide Anstellungen und krempelt ihr Leben um. Nie lässt sie ihren Traum, Dirigentin zu werden aus den Augen. Auch nicht, als sie ihrer großen Liebe begegnet. Die klassische Musikwelt toleriert Frauen eigentlich nur als Sängerinnen, in Einzelfällen als Musikerinnen, aber nie als Chefin eines Orchesters. Welcher Mann würde schon eine Frau als Chefin ernst nehmen und überhaupt: wie sieht das aus? Total unästhetisch.
So lauteten die Meinungen der Zeitgenossen.

Antonia Brico

Willy bekommt ihre Geburtsurkunde in die Hände und ändert ihren Namen in ihren ursprünglichen Geburtsnamen. Es handelt sich bei dem Buch um die romanhafte Darstellung eines Teil des Lebens der 1989 verstorbenen Antonia Brico. Nicht alles ist so dargestellt, wie es sich tatsächlich ereignet hat, um eine Rahmenhandlung zu schaffen wurden Personen hinzuerdacht, andere weggelassen. Auch einige Lebensstationen wurden nicht geschildert. Doch die hauptsächlichen Stationen bleiben erhalten. Der Schlussakkord ist ein Konzert in New York mit einem Orchester, das nur aus Frauen besteht. Dieses wurde unter anderem zu einem großen Erfolg, weil die First Lady, Eleanor Roosevelt, sich zur Schirmherrin erklärt hat. Erst dann war die „bessere Gesellschaft“ New Yorks überhaupt willig sich die Konzerte anzuhören.  Denn es herrschte die Meinung weibliche Musiker seinen zweitklassig.
Antonia liebt die Musik und auch für sie. Ein Leben ohne einen aktiven Part dabei kann sie sich nicht vorstellen.  Dies wird im Buch sehr schön ausgedrückt:

Musik ist eine Sprache. Manchmal kann sie so viel mehr ausdrücken als Worte. Freude und Schmerz, Schuld und Scham, Angst und Abscheu, Hoffnung und Hilflosigkeit, Boshaftigkeit und Erstaunen, Glück und Verzweiflung.

Aufbau des Romans

Im Buch werden häufiger die Perspektiven gewechselt. Die Kapitelüberschriften geben Auskunft darüber wessen Gedanken ich lese, oft auch wo und wann die Handlung spielt. Dies macht den Roman abwechslungsreich und erleichtert die Einordnung in Zeit und Raum. Mir bot das eine gute Orientierung.  Schließlich spielt das Buch in einer sehr wechselvollen Zeit. Die Folgen des ersten Weltkriegs waren noch nicht verdaut, eine Weltwirtschaftskrise erschütterte alle Staaten, am Ende kam Hitler an die Macht und es roch schon nach einem neuen Krieg. Ob Antonia es zu einer anderen Zeit leichter gehabt hätte?

Geschlechter

Es geht im Roman natürlich viel um die nicht vorhandene Gleichstellung von Mann und Frau. Warum tut sich ausgerechnet die Welt der Kunst so schwer mit Gleichberechtigung? Gerade in der Welt der Musik entbehrt es jeder Logik, warum eine Frau schlechter Klavier, Cello oder Waldhorn spielen könnte als ein Mann.
Es gibt aber auch zwei weitere Protagonisten die mit ihrem Geschlecht hadern. Da ist eine Frau, die seit Jahren als Mann lebt. Außerdem ein Mann, der erst große Erfolge als Frauendarsteller feiert bis auch das verboten wurde. Homosexualität war zu dieser Zeit auch verboten.
Eines haben diese zwei Menschen mit Antonia gemein: sie sind einsam und können diese Einsamkeit nicht durchbrechen. So traurig. Zumindest in diesem Bereich hat sich die Gesellschaft weiterentwickelt.

Maria Peters: Die Dirigentin, Atlantik Verlag, Rezension

Der Film

So wenig handelt es sich hier um das Buch zum gleichnamigen Film. Die niederländische Autorin Maria Peters schreibt auch Drehbücher und arbeitet als Regisseurin. Unterstützt wurde Maria Peters von einem Verwandten von Antonia. Der Film entstand bereits 2018 und sollte im Frühjahr 2020 in die deutschen Kinos kommen, ist aber ein Covid-19 Opfer geworden. Neuer Kinostart: 24.09.2020 genannt. Ich werde auf jeden Fall ins Kino gehen!

Idol

Das größte Vorbild Antonias war kein Dirigent oder Musiker, sondern Albert Schweitzer. Sie lernte ihn 1949 sogar persönlich kennen und besuchte ihn mehrmals in Gabun.
Wusstet ihr, dass Schweitzer Musiker war? Organist! Er hat aber auch eine Berufung gefühlt und seinen Traum gelebt.

Und heute?

Im Buch wird ein Zeitungsartikel folgendermaßen zitiert:

Außerdem beschreitet Miss Brico einen Weg, der nirgendwohin führt. Nichts wird sich ändern, nicht in zwanzig Jahren und nicht in fünfzig Jahren. Niemals.

Zumindest in den letzten 100 Jahren hat sich kaum etwas geändert.
Zahlen aus Deutschland habe ich nur aus dem Jahr 2002 gefunden: 76 Opernhäuser mit Musikdirektoren, davon sind zwei weiblich. Außerdem 34 unabhängige Symphonieorchester mit genau einer einzigen weiblichen Dirigentin.
Es gibt bei Wikipedia eine Liste von Dirigentinnen. Dass es diese Liste überhaupt gibt, ist schon erstaunlich. Die korrespondierende Liste von Dirigenten ist mehr als doppelt so lang.
Doch Niemals ist eine lange Zeit. Oder wie auf Antonie Bricos Grabstein steht:

Do not be deflected from our course

Fazit

Die Dirigentin von Maria Peters ist die packende Geschichte einer Frau, die für ihren Traum alles andere zurücklässt. Das Buch entführte mich in die Musikszene zwischen den beiden Weltkriegen und macht auf den Kampf von Frauen gegen die Herrschaft der Männer in der Kunst aufmerksam.

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