Lesung: Lutz Seiler
Dienstag, 6. Januar 2015
Schon über einen Monat (25.11.2014) her, ich habe irgendwie vergessen darüber zu berichten.
Eine Lesung mit Lutz Seiler, der 6 Wochen vorher den Deutschen Buchpreis mit seinem Debütroman „Kruso“ gewann.
Organisiert wurde die Veranstaltung vom Kölner Literaturhaus, nachdem Gewinn des Literaturpreises wurde der Ort der Lesung ins MAKK (Museum für angewandte Kunst in Köln) verlegt, damit mehr Zuschauer dabei sein können.
Wir (mein Mann und ich) waren eine halbe Stunde vor Beginn dort, was eindeutig zu spät war. Nur noch im hinteren Drittel des ausverkauften Saales fanden wir Platz.
Durch den Abend führte wie (immer?) die Leiterin des Literaturhauses, Frau Bettina Fischer. Moderation und Gesprächsführung oblag Martin Mittelmeier. Er ist Literaturwissenschaftler, Lektor, Programmleiter beim Eichbornverlag und selbst Autor.
Das Gespräch fand ich ehrlich gesagt nicht besonders interessant. Ich habe allerdings erfahren, dass es auf YouTube Bilder von schwimmenden Wildschweinen gibt: . Unter diesem Link kann man ein Wildschwein erfolgreich von Rügen nach Hiddensee (die Insel auf der das Buch Kruso spielt) schwimmen sehen.
Spannender war dagegen die Lesung. Mein Göttergatte fand das Buch eher etwas langatmig, nicht gerade ein Pageturner (ja, auch anspruchsvoller Literaturpreisgewinner können meiner Ansicht nach Pageturner sein).
Daher erwartete ich eine eher etwas langweilige Lesung. Doch die ausgewählten Partien waren voller Tempo und Humor.
Allerdings hat Herr Seiler ein ganz eigenes Tempo beim Lesen. Ich hatte den Eindruck, dass der „gebürtige“ Lyriker nach einer poetischen Metrik suchte, diese fand und deshalb dem Vortrag einen ungewöhnlichen Rhythmus gab. Nachdem ich mich dahinein gehört habe, konnte ich es auch genießen. Die erste Seite war für mich sehr gewöhnungsbedürftig.
Eine Signierstunde gab es danach auch. Natürlich habe ich davon Gebrauch gemacht.
Im Fazit: ein überraschend gelungener Abend. Es lohnt sich für mich eigentlich immer, einen Autor mal live zu erleben. Das gibt mir einen anderen Zugang zu den Büchern. Normalerweise habe ich das Buch vorher gelesen, oder zumindest zum großen Teil. Diesmal bin ich ganz unvorbereitet dorthin gegangen. War auch ganz schön.
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