Nachlese #1, Kurzrezensionen
Mittwoch, 21. Juni 2017
Ich lese und höre viel mehr Bücher, als ich hier auf dem Blog sinnvoll rezensieren kann.
Damit die Bücher, die ich nicht ausführlich bespreche, nicht ganz untergehen, wird es eine neue Beitragsreihe geben:
Nachlese
Hier möchte ich meinen Rezensionsstau abbauen und auch über Bücher und Hörbücher erzählen, die ich einfach nur so, ohne Rezensionsabsicht, gelesen oder gehört habe.
Zu besseren Einschätzung vergebe ich hier eine Punkte-Wertung (0-5 Kekse):
Inhalt
In diesem Beitrag wird es um folgende Bücher gehen:
Mr. Peardews Sammlung der verlorenen Dinge von Ruth Hogan
Unsere Seelen bei Nacht von Kent Haruf
Hier bin ich von Jonathan Safran Foer
Die Brücke von San Luis Rey von Thornton Wilder
Ruth Hogan: Mr. Peardews Sammlung der verlorenen Dinge
Der charmante, leichte Roman beinhaltet viele gut gezeichnete Charaktere. Meine Lieblingsfigur war Sunshine, die am „Daunendrom“ leidet und leidenschaftlich gerne „die leckere Tasse Tee“ zubereitet.
Außerdem gibt es kleine Geschichten in der Geschichte, Autoren, Verleger, Gespenster und viele Hunde. Alles Mögliche wird verloren und vielleicht auch gefunden: Andenken, Hunde, Freunde, die Liebe und leider manchmal auch das Gedächtnis. So wechseln sich schöne, traurige, lustige und tragische Momente immer wieder ab.
Ein Roman, in dem der Leser nette, leichte Unterhaltung findet, ihn schmunzeln, aber auch nachdenken lässt. Sprachlich eher einfach gehalten, dafür aber geschickt konstruiert.
Verlagsseite (List Verlag)
Bernhard Kegel: Abgrund
Gehört zur Kategorie „Wissenschaftskrimi“ (mir war vorher gar nicht klar, dass es diese Kategorie gibt). Ohne wie ein Oberlehrer daher zu kommen hat mir der Autor die jetzige Situation und auch die Geschichte der Galapagos-Inseln und der Evolutionslehre nähergebracht. Es gibt auch mehrere Verbrechen die aufgeklärt werden, beides wird geschickt verbunden.
Gute, lehrreiche Unterhaltung, bei der die Krimihandlung etwas in den Hintergrund rückte. Dritter Band einer Reihe um den Biologen Hermann Pauli.
Unvergessen wird für mich die Lesung des Autors im Aquarium des Leipziger Zoos während der LBM17 bleiben.
Verlagsseite (mare Verlag)
Kent Haruf: Unsere Seelen bei Nacht
Zwei ältere, verwitwete Menschen tun sich zusammen um gemeinsam die Einsamkeit zu überwinden. Es gibt glückliche Momente, die einfach durch die Gemeinsamkeit erzeugt werden. Doch es gibt auch Widerstände gegen diese Verbindung.
Ich bin erst 50, beschäftige mich aber (nicht zuletzt durch ältere Menschen in meiner Familie) mit dem Leben im Alter. Dieses Buch ist feinfühlig, traurig, fröhlich und einfach gut.
Wunderbares Buch, passende Sprache. Verfilmung mit Robert Redford und Jane Fonda geplant. Das Buch habe ich übrigens bei Vorablesen gewonnen.
Absolute Leseempfehlung.
Verlagsseite (Diogenes Verlag)
Jonathan Safran Foer: Hier bin ich
Wie habe ich mich auf dieses Buch gefreut! Im Dezember zu Nikolaus geschenkt bekommen und fast direkt angefangen. Und abgebrochen. Und wieder begonnen. Eine Lesung mit dem Autor besucht. Wieder motiviert neu eingestiegen. Und aufgehört. Erst letztens habe ich es aus der Lesehülle genommen, wieder in den Schutzumschlag gesteckt und endgültig aufgegeben (auf Seite 416).
Ach zur Lesung noch: von Denis Scheck moderiert hatte ich das Gefühl das Scheck das Buch entweder auch nicht mag, oder nicht gelesen hat. Sie haben über alles Mögliche gesprochen aber meiner Meinung nach nicht wirklich über das Buch.
Ich empfand es als gut geschrieben, aber total langweilig. Es hat mich einfach nicht interessiert.
Da ich es nicht fertiggelesen habe, vergebe ich hier auch keine Wertung.
Verlagsseite (Kiepenheuer und Witsch)
Thornton Wilder: Die Brücke von San Luis Rey
Lesekreislektüre. Leider konnte ich mit dem Buch nichts anfangen. Die Idee und die Konstruktion fand ich sehr gut, aber nicht stringent ausgeführt. Fünf Menschen starben beim Einsturz einer Brücke. Ein Mönch versucht herauszufinden ob das nur Zufall oder höhere Gewalt war. Vergänglichkeit, Liebe und die Frage „Was bleibt“ sind weitere Themen des Buches. Durch die moderne Übersetzung ist dieser amerikanische Klassiker gut lesbar. Skurrile Personen werden interessant gestaltet. Aber für mich war die Geschichte nicht konsequent genug zu Ende geführt.
Verlagsseite (Fischer Verlag)
Stapel
Mein Stapel unrezensierter Bücher ist jetzt etwas kleiner geworden.
Ich hoffe, euch gefällt diese Beitragsart, die Kurzbesprechungen und die Art der Wertung. Anregungen werden natürlich immer gerne entgegengenommen.
Viele Grüße
Hallo Silvia,
sehr gute Idee, die Rezensionen so kurz zusammengefasst zu präsentieren. Deine Meinung kommt trotzdem gut rüber, weitere Informationen kann sich dann ja jeder Leser bei Bedarf holen. Auf jeden Fall besser, als die Bücher gar nicht anzusprechen.
Nach der Zwangspause werde ich jetzt auch wieder (hoffentlich) mehr Rezensionen schreiben. Für die vielen noch nicht besprochenen Bücher werde ich mir wohl auch eine ähnliche Rubrik ausdenken.
Ich frage mich dann noch, soll man die dann kurz besprochenen Bücher mit in die Gesamtübersicht der Rezensionen aufnehmen?
Bin gespannt auf die nächsten Sammelbeiträge 😉
Liebe Grüße
Thomas
Hallo Thomas,
da bin ich auch noch unschlüssig, ob ich diese kurzen Meinungsbilder in die Rezensionssicht übernehme. Ich warte erstmal die Resonanz ab.
Viele Grüße
Silvia
Mir gefällt diese Art der Zusammenfassung sehr. Für mich waren die relevanten Dinge gesagt. Kurz und ohne Schnörkel. Trotzdem Aussagekräftig. Vielleicht auch eine Möglichkeit für mich.
Liebe Grüße Angelika
Liebe Angelika,
es fällt mir zwar sehr schwer, mich so kurz zu fassen ( bei zwei Büchern, mit denen ich es versucht habe, ist eine lange Rezension daraus geworden), aber da kann ich ja an mir arbeiten.
Alles Gute
Silvia
Ich finde Kurzrezensionen immer spannend. Es muss ja nicht immer eine ganze Analyse des Werkes sein. Ein paar Worte reichen schon aus, um das Lesegefühl zu vermitteln oder zu zeigen, was einem dabei bewegt hat.
Hier bin ich, ist wohl auch eines der Bücher, mit denen ich wenig anfangen kann. Ich versuche es darum auch gar nicht. Gerade bei so dicken Bücher muss ich sagen, dass sie zwar schnell mein Interesse erregen, aber ich überlege mir dann doch zweimal ob es mich wirklich begeistern könnte.
Liebe Grüße, Anja
Hallo Anja,
mein Verhältnis zu dicken Büchern hat sich auch sehr gewandelt. Früher könnten sie nicht dick genug sein, heute muss ich mich überwinden ein Buch über 500 Seiten überhaupt anzufangen.
Liebe Grüße
Silvia
Ist bei mir auch so.
Ich muss aber auch sagen, dass ich mittlerweile viel intensiver lese, als früher. Früher habe ich die Wälzer verschlungen, aus Unterhaltung und es war hauptsächlich Fantasy Literatur in einfacher Sprache. Heute lese ich viel langsamer und dafür genussvoller.
Liebe Grüße, Anja
Unser Leseverhalten ähnelt sich sehr…
Hallo Silvia,
über diese Art von Rubrik mache ich mir seit einiger Zeit auch schon Gedanken und habe bis jetzt noch nicht das richtige Format gefunden. Ursprünglich sollten es Kurzmeinungen werden, doch diese sind auch nicht mehr kurz sondern einfach anders als die üblichen Rezensionen. Es ist sogar sehr viel schwieriger in 3 bis 5 prägnanten Sätzen ein Buch zu beschreiben, damit man dann auch damit zufrieden ist, habe ich festgestellt.
Deine Nachlese jedenfalls gefällt mir und ich werde sie immer wieder interessiert besuchen.
Schön, dass wir uns bei Kent Harufs Buch mit der Bewertung einig sind! Den Rest kenne ich nicht oder habe die Bücher noch nicht gelesen.
GlG vom monerl
Liebe Monerl,
ich fand es überhaupt nicht einfach mich so kurz zu halten. Ich freue mich über die positve Resonanz und plane schond en zweiten beitrag dazu.
Liebe Grüße
Silvia
Liebe Silvia, gefällt mir sehr, deine neue Rubrik. Ich denke auch manchmal, dass ich für vernünftige Rezensionen eigentlich zu viel lese. Das kostet wirklich sehr viel Zeit. Und zu manchen Büchern hat man einfach nicht mehr zu sagen. Ich habe eine solche Ecke auch schon mal eingerichtet, aber eher für Besucher, die meine manchmal ziemlich langen Rezensionen nicht lesen mögen, und diese dann in den „Blitzlichtern“ gekürzt – was aber nur noch mehr Arbeit bedeutet 😉 Jedenfalls denke ich auch über solch eine Rubrik nach und finde sie bei dir sehr gelungen. Über Scheck/Foer haben wir uns ja schon unterhalten, wobei ich das Buch eigentlich ganz ausgezeichnet fand. Dagegen bin ich einer der gefühlt Handvoll Menschen, der von Kent Haruf ziemlich enttäuscht war. Aber das macht einen Austausch ja so interessant. Viele liebe Grüße, Petra
Hallo Petra,
ich freue mich über die positive Resonanz für diese Rubrik.
Wir zwei scheinen nicht immer die gleiche Meinung zu einem Buch zu haben, aber ohne unterschiedliche Meinung wäre eine Diskussion echt fad.
Alles Gute
Silvia
Huhuuuuu Astrid,
ich sollte noch ein paar Infos zu Bella Italia haben.
Ich hoffe, du hast mich nicht vergessen.
Schreib mir bitte.
LG Eva
Hallo Eva,
am 19.6. habe ich dir eine Mail geschickt, vorhin habe ich sie erneut geschickt.
Grüße
Silvia