Rückblick #WuB17
Sonntag, 12. November 2017
Das war die WuB 2017
Die WuB, die Woche der unabhängigen Buchhandlungen hat wieder viele schöne Veranstaltungen bereitgehalten. Unsere kleine Aktion Lieblingsbuchhandlung war eine davon. In diesem Post möchte ich darüber und über die WuB selbst berichten.
Meine Lieblingsbuchhandlung
Dank Anja von Senkpiel weiß ich jetzt, das Nimmerland in Mainz liegt. Eine Buchhandlung die sich fast ganz auf Kinderbücher spezialisiert hat wäre für meine Töchter im Grundschulalter (als sie noch lasen) das Paradies gewesen.
Seitenwandlerin Isabel führt uns nach Diez in eine Buchhandlung, die neben Lesefutter auch den dazu passenden Wein anbietet. Eine schöne Kombination, wie ich finde. Das Geschäft hat den sprechenden Namen Buch und Wein.
Britta stellt auf dem Blog Buchlingreport eine Buchhandlung mit Geschichte vor. Die Marga Schoeller Bücherstube in Berlin besteht schon seit 1929.
Christina vom Krimi-Blog die dunklen Felle stellt die Buchhandlung Schäufele im netten Städchen Herrenberg vor und kauft dabei direkt einen ganzen Stapel Bücher.
Ich zeigte euch die Buchhandlung R² im für mich nahen Siegburg vor, die von Zwillingsbrüdern geführt wird. Astrid bedauert in ihrem Beitrag sehr, dass Angelikas Büchergarten für sie so weit weg ist.
Leider war die Teilnahme an unsere Aktion recht überschaubar. Ich danke allen, die mit einem eigenen Beitrag teilgenommen haben und auch denen, die diese Beiträge verbreitet haben.
Sollte ich irgendwo einen Beitrag übersehen haben: bitte melden! Doch stellt Buchhandlungen vor, auch außerhalb der WuB. Lasst es mich wissen. Ich lese, kommentiere und verbreite eure Beiträge sehr gerne.
Doch die WuB hatte viel zu bieten dieses Jahr und einige veröffentlichten Beiträge um sie vorzustellen. Einige habe ich herausgesucht.
Trommeln
Letztes Jahr war mir die WuB in meinen Timelines bei weitem nicht so präsent wie dieses Jahr. Vor allem am Autorensamstag ging es bei Twitter richtig rund. Viele Autoren beteiligten sich an der Aktion, gingen in Buchhandlungen, lasen, signierten und arbeiteten mit.
Sie berichtet auch Gesine Schulz von ihrem Tag als Buchhändlerin.
Die Werbetrommeln wurden gerührt und das war gut so! Zum Beispiel gab sich Denis Scheck mit anderen Gästen in der Kölner Buchhandlung in Nippes die Ehre
Es ist der Laden von Dorothee Junck, die mir auch im Vorfeld Fragen zur WuB beantwortete. Link auf Interview
Die WuB im Web
Karla Paul hat auf ihrem Blog Buchkolumne viele Statements und damit 99 Gründe für den lokalen Buchhandel eingeholt.
Stefanie von Bücherkinder gab in ihrem Beitrag das Statement: Ich lese unabhängig ! Birgit von Let‘ em eat books schreibt: Ich kaufe unabhängig.
Eine Liebeserklärung an ihre Buchdealer machte Alexandra von Readpack öffentlich.
Elena von Emeraldnotes berichtet in ihrem Beitrag über Ein Fest der Unabhängig- und Beständigkeit.
Auch das Börsenblatt ging in der Sonntagsfrage auf die WuB ein und brachte ein Interview mit Buchhändlerin Katrin Haas, die ebenfalls im Organisationsteam der WuB ist.
Die Süddeutsche veröffentlichte sogar mehrere Artikel über die Aktion. So berichtet der Autor Bernhard Blöchl über seine Erkenntnisse als Buchhändler auf Zeit und bewirbt ein paar Veranstaltungen der Aktionswoche. In einem weiteren Bericht geht es um eine prominente Praktikantin.
#ichleseunabhängig
Unter diesem Hashtag gab es bei Instagram eine schöne Aktion, in der viele Menschen passende Bilder zur WuB posteten.
Rafik Schami
Natürlich besuchte ich auch eine der vielen angebotenen Veranstaltungen in der Aktionswoche. Die Bücherstube St. Augustin lud Rafik Schami ein über sein neues Buch Sami und sein Wunsch nach Freiheit zu erzählen. Dies tat er auch mit Begeisterung. Er liest in seinen Veranstaltungen nicht vor, sondern erzählt die Geschichte rund um das Buch und im Buch selbst. Das Audimax der Hochschule in St. Augustin war ausverkauft. Alle hingen gebannt an seinen Lippen. Zwischendurch macht er sich schon mal den Spaß an einer spannenden Stelle zu fragen:
Soll ich überhaupt weitererzählen? Ich kann auch aufhören.
Dabei lacht er herzlich und setzt nach ein einem Schluck Wasser die Geschichte wieder fort. Danach gab es noch die Möglichkeit bei Wein und Wasser Bücher des Autors zu kaufen, sie sich signieren zu lassen und mit Herrn Schami oder den anderen Besuchern zu plaudern. Ich liebe diese Lesungen, die gemeinsam von der Bücherstube und der Hochschulbibliothek organisiert werden. Phillip Winkler, Autor von Hool, habe ich dort zum Beispiel auch kennenglernt
Fazit
Ehrlich gesagt hatte ich mir mehr Teilnehmer für unsere eigene kleine Aktion erhofft. Leider haben viele, die zugesagt haben, nicht mitgemacht. Doch ich hoffe, dass die Aktion trotzdem ein Anstoß ist unabhängig Bücher zu kaufen, mit anderen über das Thema zu sprechen und vielleicht doch mal eine schöne Buchhandlung vorzustellen.
Die WuB selbst betrachte ich aus meiner Sicht als erfolgreich, vor allem durch das große Interesse im Web und die vielen tollen Veranstaltungen die von diesen engagierten Büchermenschen durchgeführt wurden.
Nicht nur Riesen wie Amazon setzen Verlage und Autoren unter Druck. Das kann auch die Kette Thalia, die wie die FAZ schreibt, nicht nur die kleinen Verlage, sondern auch ansässige Buchhandlungen mit Mafiamethoden unter Druck setzt.
Deshalb ist wichtig:
Lest und kauft unabhängig
In jeder Woche, nicht nur während der WuB. Nur so kann die Vielfalt unserer Bücher- und Literaturwelt erhalten bleiben.
Oh…Ich habe es verpennt. Meine letzten Wochen waren sooo voller Arbeit, das ich kaum gebloggt habe. Ich werde einfach außer der Reihe zu meiner Lieblingsbuchhandlung gehen und sie vorstellen. Dabei hatte ich mich schon darauf gefreut,bei euch mitzumachen.
Liebe Grüße
Andrea
Liebe Andrea,
Vielleicht ist es gerade schön, so einen Beitrag zu einem anderen Termin zu bringen. Wir wollen ja nicht nur eine Woche im Jahr an Buchhandlungen denken.
Alles Gute
Silvia
Hallo liebe Silvia,
ich wurde gerade gefragt, ob das Buch von Rafik Schami „Sami und sein Wunsch nach Freiheit“ auf einer wahren Geschichte beruhen würde. Die Leserin sei davon ausgegangen, hat jetzt aber gehört, dass es nur „stilistisch“ sei. Weißt du mehr darüber? Hat er auf der Lesung etwas dazu gesagt? Ich weiß es leider auch nicht besser.
Liebe Grüße,
Mona
Hallo Mona,
Schami hat tatsächlich erzählt, dass es auf einer wahren Geschichte basiert.
Sharif (sicher in Wahrheit ein anderer Name) hat ihm die Geschichte von Sami erzählt. Einige der Anekdoten und kleinen Geschichten in der Geschichte gehören vielleicht nicht zum wahren Sami, doch die Basis der Story soll wahr sein.
Sharif soll von Rafik Schami für diese Geschichte eine Laute bekommen haben. Sharif lebt wohl nicht mehr in Deutschland.
So erzählte Rafik Schami das bei der Lesung.
Viele Grüße
Silvia
Danke, das habe ich gleich so weitergegeben. 🙂