Indie-Neuerscheinungen Mai 2019
Mittwoch, 1. Mai 2019
Neue Bücher bringt der Mai
Diesen Monat Mai beginne ich denkbar schön: im Urlaub! Ich fahre wieder ein paar Tage an meinen Wohlfühlort in der Eifel und verbringe dort einen Reiturlaub mit einer Freundin. Obwohl ich dieses Jahr erst zwei Monate gearbeitet habe (die anderen beiden Monate lag ich krank auf dem Sofa), fühle ich mich schon wieder urlaubsreif. Vielleicht habe ich dort auch Zeit ein paar Bücher zu lesen? Zumindest ist ein Besuch in der örtlichen Buchhandlung geplant.
Kino
Gehst du gerne ins Kino? Ich schon, aber auch viel zu selten. An manche Kinobesuche erinnere ich mich ewig. Zum Beispiel als Kind, als in unserem altersschwachen Vorortkino für wenig Geld Bud Spencer-Filme gezeigt wurden und in jeder Vorstellung mindestens zwei Sitze zusammenkrachten. Oder dass ich bei Spätvorstellungen meistens einschlafe. Habt ihr auch solche Geschichten? In dem neuen Lyrikband aus dem Elif Verlag sind Gedichte enthalten, die sich alle um die persönlichen Verbindungen der Dichter mit dem Kino drehen. Die Werke wurden extra für diese Cinema-Anthologie erdacht. (Hier habe ich ein wenig gefuscht. Es ist schon im April erschienen. Der Termin wurde einfach vorgezogen.)
Schiller
Der ostriesische Fehnland-Verlag ist neu für mich. Die Stunde der Räuber von Udo Weinbörner ist ein komplett neu überarbeiteter Roman über die Anfangsjahre von Friedrich Schiller. Ich lese gerne Roman-Biographien. Und Schiller hatte es nicht leicht, oder er machte es sich nicht leicht, wie man es sehen mag. Dieses Buch geht etwa bis zur Uraufführung „Der Räuber“. Es wird noch einen zweiten Band geben. Jedes Buch ist ein in sich abgeschlossener Roman.
Shakespeare
Direkt noch ein Roman mit einem bekannten Schriftsteller im Mittelpunkt. Hexeneinmaleins von Ashley Curtis ist ein Krimi, der aber nicht zur Zeit von Shakespeare, sondern im Jahr 2006 spielt. Das Mordopfer ist ein Experte für den weltberühmten Autor und vertrat die These, dass nicht Shakespeare diese ganzen Werke verfasste. Das Buch erscheint im Schweizer Kommode-Verlag
Sprechende Tote
Ebenfalls in der Schweiz verlegt wird der neue Roman von Elif Shafak. Ihre Bücher sind super zu lesen, unterhaltend und doch nicht seicht. In Unerhörte Stimmen kommt Lola zu Wort. Nach ihrer Ermordung. Der Verlag verspricht unter anderem „literarische Courage“. Doch bevor ich dieses Buch lese muss ich erst einen Vorgängerroman der Autorin (Geruch des Paradieses) vom SUB befreien. Vielleicht nehme ich es ja in die Eifel mit? Besprochen habe ich hier schon mal Der Architekt des Sultans.
Norwegen
Die LBM2019 habe ich aus gesundheitlichen Gründen verpasst. Auch zur FBM2019 werde ich nicht fahren können. Sie fällt mitten in die Herbstferien, da bin ich mit meiner Tochter unterwegs. Und wo? Wieder in der Eifel zum Reiten. In Frankfurt wird Norwegen als Gastland erwartet. Deshalb erwarten uns wieder viele Neuerscheinungen aus dem Norden. Edition Nautilus bringt jetzt schon ein Buch auf den Markt. Ingvar Ambjørnsens ist „Stammautor“ bei Nautilus. In Echo eines Freundes führt er das Leben eines Protagonisten fort, der seinen Fans schon bekannt ist. Elling zieht in diesem Buch um, entdeckt die sozialen Medien und eröffnet sogar einen Blog.
1967
Der Name des Autors dieser Novelle hat mich auf eine falsche Spur geführt. Tobias Wolff ist kein Deutscher, sondern US-Amerikaner. Er schreibt vor allem Shortstories und gewann auch schon den Faulkner-Award. Der Kasernendieb spielt in meinem Geburtsjahr, was mich immer neugierig macht. Es geht um Rekruten, die zu Fallschirmjägern ausgebildet werden und die Zustände in ihrem Stützpunkt. Das dünne Buch erscheint im Kampa-Imprint Gatsby, die Ausgaben sind schön in Leinen gebunden. Aus dieser Reihe habe ich bereits Stummes Echo besprochen.
Android
Im neuen Roman von Ian McEwan geht es um Liebe. Maschinen wie ich spielt mit einer Dreier-Beziehung: Charly, Miranda und Adam. Adam ist Android. Hat er Gefühle? Moral? Ein Lebenskünstler, eine clevere Studentin und ein Mensch der keiner ist. Ein toller Plot! Ich denke von Androiden sind wir noch weit entfernt. Doch künstliche Intelligenz begegnet uns bereits jeden Tag und zumindest Roboter werden ebenfalls schon für zahlreiche Einsatzbereiche produziert. Bücher von McEwan haben wir schon zweimal auf dem Blog besprochen. Einmal Am Strand, von Astrid und Nussschale von mir.
Erzählkunst
Hanjo Kesting hat drei Dutzend Erzählungen aus etwas 25 Jahren Literaturgeschichte zusammengetragen und bringt sie in einen historischen und gesellschaftlichen Kontext. Folgende Autoren erscheinen schon im Klappentext: Heinrich von Kleist, Edgar Allan Poe, Guy de Maupassant, Anton Tschechow, E. T. A. Hoffmann, Joseph von Eichendorff, Annette von Droste-Hülshoff, Eduard Mörike , Arthur Schnitzler, Thomas Mann, Stefan Zweig, Anna Seghers, Heinrich Böll und Alfred Andersch. Wow! Da gibt es sicher bekannte und unbekannte Große Erzählungen der Weltliteratur zu entdecken.
Hallo Silvia,
mein Blick ist bei „Maschinen wie ich“ hängen geblieben. Künstliche Intelligenz, Androiden und wie sich die Grenze zu lebenden Menschen immer mehr verwischt, dieses Thema fasziniert mich sowieso. Da musste der neue McEwan gleich auf meine Liste. Vielen Dannk für’s Aufmerksam-Machen.
LG Gabi
Hallo Gabi,
Das sind Themen mit denen wir uns alle auseinandersetzen müssen!
Ich bin gespannt, wie McEwan das Thema anpackt.
Alles Gute
Silvia
Ich wünsche dir eine schöne Urlaubszeit!
Danke! Ich erhole mich prima, hoffentlich auch nachhaltig.
Ich freue mich sehr darauf, dass Norwegen Gastland in Frankfurt sein wird. Zu vielen Gastländern in den letzten Jahren hatte ich kaum Bezug, Autoren kannte ich nur wenige, aber bei Norwegen sieht es ein wenig anders aus 🙂
LG
Daggi
#litnetzwerk
Hallo Daggi,
Dann mach doch bitte einen Beitrag zu norwegischer Literatur. Ich kenne da nur wenige Bücher und Autoren.
Viele liebe Grüße
Silvia