LeckereKekse auf der Buchmesse LBM2018
Sonntag, 18. März 2018
Eine schöne gemeinsame Zeit, die abrupt endete
Wie jedes Jahr freuten wir uns auf die Messe. Endlich einmal wieder Zeit miteinander verbringen, Bücher gucken, Verlage besuchen, Blogger treffen.
Jedes Jahr verbinden wir mit der Messe auch den Frühlingsanfang. In der Sonne sitzen und über Bücher reden. Dieses Jahr kommt am Messewochenende der Winter mit voller Wucht zurück. Schnee und eisiger Wind lassen uns häufig frösteln. Silvia fehlen die richtigen Schuhe, Astrid Mütze und Handschuhe.
Erster Tag
Am Donnerstagmorgen ist die Welt noch in Ordnung. Wie immer treffen wir uns um 10 Uhr im Pressezentrum. Es ist immer wieder schön. Wir schließen uns in die Arme, wechseln die ersten Worte mit anderen Bloggern und schlendern dann langsam in die Messehallen.
Überall treffen wir auf bekannte Gesichter und die Zeit fliegt uns davon.
Beim Mareverlag verweilen wir, lassen uns das Herbstprogramm vorstellen, das vielversprechend klingt. Dort lernen wir den Autor Jens Rosteck kennen, der am Abend sein Buch Marguerite Duras vorstellen wird. Wir haben zwar schon einen Lesetermin am Abend, aber der passt gerade noch in den Zeitrahmen hinein.
Bloggerlounge, Besuche bei anderen Verlagen, kurz bei Lesungen stehenbleiben. Wir genießen den Messetag ohne Termine sehr.
Lost in Leipzig?
Unser Hotel liegt sehr zentral, wir hofften nicht so viel Zeit mit Hin- und Herfahren zu verbringen. Unsere Apps lassen uns irgendwie im Stich. Wieso weiß Google nie wo wir sind? Und wieso weiß Google nicht, welche Bahnen in Leipzig fahren? In Rom hat das doch so super funktioniert! Zu unserem ersten Leseort nehmen wir uns ein Taxi, weil wir es mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nicht geregelt bekommen. Die Mädlervilla liegt etwas außerhalb, der Autor kommt mit der Bahn, die angeblich in der Nähe hielt. Seltsam!
Duras
Jens Rostock bietet eine One-Man-Show, die einen interessanten Einblick in das Leben von Marguerite Duras bietet. Er liest, erzählt, zitiert und spielt auf dem Klavier Musik aus einem ihrer Filme vor. Danach können wir Fragen stellen. Dabei kommt heraus, dass er an ihrer Beedrigung teilgenommen hat und ihren Begleiter der letzten Lebensjahre mehrmals persönlich getroffen hatte. Dieses Buch war wohl eine echte Herzensangelegenheit für den Musikwissenschaftler.
Das alles wird im stilvollen Ambiente der Mädlervilla dargeboten. Wie auch im letzten Jahr (Aquarium) suchte sich der mare-Verlag wieder eine tolle Umgebung für die Lesung aus.
Indie-Night
Danach wollen wir schnell zum nächsten Leseort im Beyerhaus. Im Gewölbekeller gibt es eine Lesung, die einige Indieverlage organisiert haben. Duotincta, Homunculus, Bernsteinverlag und die Kunstanstifter.
Wir hoffen auf etwas Essbares, aber das wird nichts mehr. Also sitzen wir dort im kalten Keller mit knurrendem Magen. Das Programm ist vielversprechend. Wir haben nicht gezählt, wie viele Autoren ihre Texte vortrugen, es sind viele. Der Abend ist sehr abwechslungsreich. Auch Lyrik wird eindringlich vorgetragen. Brigit Rabisch feiert die Premiere ihres neuen Buches Putzfrau bei den Beatles. Leider müssen wir in der Pause gehen, die Kälte und unsere Müdigkeit verlangen nach einem warmen Bett.
Zweiter Tag
Freitag, Termintag. Vormittags treffen sich einige Mitglieder der Bloggerjury vom Debütpreis. Bozena bespricht mit uns den letzten Durchgang und sammelt Verbesserungsvorschläge und Ideen für dieses Jahr. In der Messewoche fand übrigens auch die Preisverleihung in Essen an Klaus Cäsar Zehrer für Das Genie statt.
Danach stellt Diogenes sein vielversprechendes Programm vor. Dazu gesellt sich Anne Reinecke, die kurz aus ihrem Debütroman Leinsee liest und erzählt, wie man im Wochenbett ein Buch fertigstellt.
Hotelzimmer weg
Später treffen wir auf Petra, die gerade von ihrem Hotel die Nachricht bekommt, ihr Zimmer sei wegen Überbuchung belegt. Was für ein Schreck! Doch irgendwie hat sich für sie noch alles gefügt.
Zum Trost nehmen wir sie zu unserem Termin mit Torsten Woywod mit. Er ist jetzt beim Dumontverlag unter anderem für uns Blogger da. Während er uns von den Herbstnovitäten erzählt setzte sich eine Frau dazu. Petra Hartlieb! Auch von ihr wird es vor Weihnachten etwas Neues geben. Unsere Kekse mit Logo haben ihr gut geschmeckt.
Von dort ging es noch um die Ecke zur Lesung von Mareike Fallwickl, die sich passend zu ihrem Buch gekleidet hat.
Freitagabend
10 Minuten Zeit im Hotel, Schuhwechsel, denn es schneit mittlerweile heftig. Für den Abend steht noch eine weitere Buchpremiere an. Kathrin Wildenberger liest in einer vollbesetzten Buchhandlung aus ihrem neuen Buch Zwischenland. Eine Besprechung des Buches wird bald folgen.
Und an diesem Abend haben wir danach sogar Zeit mal etwas essen zu gehen. Leider werden wir um 22:30 Uhr aus dem Restaurant geworfen, weil wir die letzten Gäste sind. Draussen erwartet uns eine verschneite Leipziger Innenstadt.
Samstag
Samstags ist uns die Messe zu voll. Wir nutzen den Tag gerne um durch die Stadt zu streifen. Doch das Wetter ist grauselig. Schnee, Sturm, Eiseskälte. Wir frühstücken lang, quatschen, machen Pläne für unsere nächste Blogtour. Zwischendurch Blicke auf die Bahn App. Dort werden keine Störungen für den Fernverkehr gemeldet. Wir sind ganz entspannt.
Irgendwann wagen wir uns doch hinaus und stöbern noch durch Leipziger Buchhandlungen und lassen unseren Leipzigbesuch in einem Café ausklingen. Dort ergibt sich ein sehr nettes Tischgespräch mit einer Dame aus Hamburg. Die Zeit verfliegt! Schnell die Koffer im Hotel holen und zum Bahnhof. Im Hotel warnt man uns schon. Sie haben etwas von Schienenersatzverkehr gehört. Sollte es mit dem Bus nach Hamburg und Köln gehen? Wir werden nervös. In der Vorhalle des Bahnhofs sieht alles ruhig aus. Doch an den Gleisen ist die Hölle los. Zugausfälle, viele Stunden Verspätung, überfordertes Personal, lange Schlangen an der Information.
Was tun? Wir nehmen abrupt Abschied voneinander. Jeder versucht, einen Weg zu finden…
Irrfahrt nach Köln
An Gleis 12 steht ein halbleerer Zug. Er soll nach Köln fahren. Zwar die lange Stecke über Hannover, aber Köln. Silvia kauft sich schnell Proviant für eine lange Fahrt und steigt ein. Tatsächlich verlässt er bald darauf den Bahnhof und bahnt sich einen Weg durch den Schneesturm. Es gibt noch einige Unregelmässigkeiten (langer Halt in Magdeburg, Zugende in Hannover) doch um 23:15 Uhr ist Silvia in Köln.
Odyssee nach Hamburg
Richtung Berlin gibt es scheinbar keinen Zug! Eine Dame von der Bahn spricht um 15 Uhr davon, dass um 17 Uhr vielleicht 3 Busse nach Berlin fahren. Astrid trifft Susanne von Diogenes auf dem Bahnsteig, die auch dringend nach Berlin muss zu ihrem Flieger in die Schweiz. Bei der Autovermietung ergibt sich eine Mitfahrgelegenheit für Susanne und Astrid und so kommen sie nach 2 Stunden in Berlin an. Dort steht Astrids inzwischen gecancelter Zug noch auf dem Plan. Sie erkundigt sich bei anderen Wartenden nach einer Weiterreisemöglichkeit nach Hamburg. Die Schlangen im Reisezentrum sind nicht zu bewältigen. Um 19 Uhr fährt ein EC nach Hamburg und so wird es plötzlich eine entspannte Reise. Das ist Glück! Schon lange war die Freude über das nach Hause kommen nicht so groß wie an diesem Abend!
Fazit
Die Leipziger Buchmesse ist einfach schön! Wir haben so viele Menschen wieder getroffen und neu kennengelernt. Es gab wieder viele Eindrücke, Ideen und Anregungen.
Leider war die Rückfahrt wegen des Wetters nicht so schön, wobei wir noch echt Glück hatten. Dass dieses Chaos auch am Sonntag noch anhielt hätten wir nicht gedacht!
Wir hoffen, ihr seid alle gesund nach Hause gekommen, auch wenn es länger dauerte als normal.
Nächtes Jahr wird die Messe wieder mit Frühlingswetter stattfinden. Bestimmt!
Ihr Lieben! Jetzt hat mein Schreck auch in euren Messebericht Einlass gefunden. Ich danke euch fürs Mitleiden und Mithoffen. Es hat sich wirklich schließlich alles ganz magisch gefügt. Ein großartiges Hotel direkt am Bahnhof (in dem auch KiWi und Galiani untergebracht waren) und ein unglaubliches Glück bei meiner Heimreise am Sonntag, das mich sogar 2 Stunden eher nach Hause brachte. So wechseln sich Glück und Pech ab. Es war sehr schön, euch getroffen zu haben und ich hoffe auf ein Wiedersehen im Juni in Köln. Liebe Grüße, Petra
Hallo Petra,
Ich bin so froh, dass sich alles noch ins Gute gefügt hat.
Hoffentlich treffen wir uns bald mal wieder.
Melde dich, falls du in Köln noch mal eine Lesung besuchst.
Alles Gute
Silvia
Hallo, dieser Schnee hat uns alle sehr überrascht! Ein sehr schöne Bericht. Ich freue mich schon auf das nächste – schneefreie- Treffen! Biggi aus http://www.melusineswelt.de
Hallo Biggi,
Ja, ein weiteres Treffen bei schönem Wetter wäre toll!
Viele Grüße
Silvia